Bleiben Sie gesund!
Eine Raumsonde kehrt auf die Erde zurück, und viele Menschen sterben. Grund dafür ist ein einzelliger Organismus, den die Sonde im Orbit eingefangen hat.
Wer sich noch an die Mondflüge des Apollo-Programms erinnern kann, der wird sich ebenfalls erinnern, dass die zurückgekehrten Astronauten erst einmal in Quarantäne gesteckt wurden für den Fall, dass sie sich auf dem Mond etwas Mikroskopisches und Gefährliches eingefangen hätten. Die biologische Gefahr aus dem All schaffte es noch in einige andere Filme wie „Species“ oder „Die Frau des Astronauten“.
Bereits in der ersten Staffel der „Next Generation“ bekamen es Captain Picard und seine Crew mit einem Seuchenschiff zu tun. Die Mannschaft und Passagiere waren ein tödliche Gefahr für jeden Planeten, auf dem sie hätten landen können.
Es ist gar nicht so leicht, einen ganzen Planeten unter Quarantäne zu stellen; dafür muss man dann auch bereit sein, jedes Raumschiff aufzuhalten, das vor der Krankheit fliehen will – und zu zerstören, wenn die Crew sich nicht in ihr Schicksal fügen will. Je nachdem, wie viel Zeit zwischen der Ansteckung und dem Auftreten der ersten Symptome vergehen, kann es sogar schon zu spät sein, wenn die Entscheidung endlich gefallen ist und die nötigen Kräfte zusammengezogen werden konnten.
Natürlich spielt auch das Gefühl für Verantwortung eine Rolle. In PR 36 brachen die Terraner die Herrschaft der Springer über die technologisch zurückgefallenen Kolonialarkoniden auf „Goszuls Planet“, indem sie ihnen eine Seuche vorspielten. Die Springer packten zusammen, was sie kriegen konnten, und verliessen den Planeten fluchtartig, um nie zurück zu kommen. Vermutlich machten sie einen Vermerk auf ihren Sternenkarten, und damit war der Fall für sie erledigt … eine kostspielige Quarantäne, nur um andere zu schützen? Darum mögen sich andere kümmern.
Noch schlimmer wird es dann, wenn verschiedene Planeten durch ein Netz von Transmittern verbunden sind wie es das akonische Reich bei seiner Entdeckung durch die Terraner in PR 100 war. Je schneller Infizierte große Entfernungen zurücklegen können, desto eher verbreitet sich ein Erreger. Eine Krankheit, die Menschen schneller tötet als diese sie verbreiten können, wird ein lokales Problem bleiben. Wenn jedoch schon ein Schritt ausreicht, um viele Lichtjahre zu überwinden, dann kann die ganze Galaxis schon angesteckt worden sein, ehe dem Patienten Null auch nur übel wird. Andererseits verfügte ausschließlich das akonische „Energiekommando“ über Raumschiffe und war damit unabhängig vom Transmitternetz. Sobald eine Gefahr für das Reich erkannt wurde, konnten betroffene Welten durch die Abschaltung ihrer Transmitterstationen komplett isoliert werden.
Als 1327 NGZ ein Überlebender der lemurischen Sternenarche NEANN OCIS über einen Transmitter nach Drorah gelangte und eine Krankheit verbreitete, die die Lemurer der Arche weitgehend ausgelöscht hatte, stellte diese schnelle Ausbreitung dann auch eine erhebliche Gefahr dar.
Was tut man nun in der SF dagegen?
Chronologisch früh ist die Dekontamination von Außenmissionen zurückkehrender Teams unter Aufsicht des Schiffsarztes bei der Star Trek-Prequelserie „Enterprise“. Die fortschrittlicheren Serien verwenden die Technik des Beamens zusammen mit Biofiltern, die den Datenstrom der Übertragung nach den Mustern von bekannten Krankheitserregern durchsuchen und sie unschädlich machen (sollten). Das klappt sehr oft, aber doch nicht immer.
Bei PR verlässt man sich eigentlich immer darauf, dass den Galaktischen Medizinern schon etwas einfallen wird …