Clark Darlton: Das Geheimnis der Zeitgruft - Perry Rhodan Band 12
Clark Darlton: Das Geheimnis der Zeitgruft
Perry Rhodan Band 12
Im Wega-System System bilden John Marshall, Dr. Frank M. Haggard und einige Ferronen die Besatzung des Stützpunkts, den Rhodan vor seinem Rückflug zur Erde auf dem Eismond Iridul des 28. Planeten, hatte errichten lassen. Nach einem Erkundungsflug mit einem Raumjäger und einem Besuch beim Thort in Tschugnor, der Hauptstadt des Planeten Rofus, teilt Marshall Rhodan per Hyperfunk mit, dass der Angriff der Topsider auf Rofus unmittelbar bevorsteht, weil diese sich nach dem ersten Schock durch den Angriff der STARDUST II und den Verlust einiger Geschwader wieder im System zu rühren beginnen.
Mit einer geschulten und trainierten Mannschaft und 108 neuen Raumjägern (zwei Geschwader) an Bord der STARDUST II kehrt Rhodan ins Wega-System zurück.Dafür lässt er vier Beiboote der GOOD-HOPE-Klasse im Solsystem zur Außensicherung zurück.Nachdem Marshall und Haggard eingeschleust sind, berichtet der Telepath, dass der Thort den Terranern gegenüber zwar loyal ist, aber in Bezug auf die Materietransmitter etwas verschweigt. Diese wurden von den Ferronen nicht selbst hergestellt, da es ihnen nicht möglich ist, fünfdimensional zu denken. Sie waren ihnen von Wesen, die länger als die Sonne leben, geschenkt worden. Zudem gibt es den Hinweis auf eine verborgene Gruft unter dem Roten Palast in Thorta, die mit fünfdimensionalen Schlössern gesichert ist. Perry Rhodan wittert hier ein Geheimnis, dem es nachzugehen gilt. Er ahnt, dass Wesen, die länger als die Sonne leben, nur mit der Unsterblichkeit zu tun haben können.
Während eines der beiden Raumjägergeschwader die topsidische Flotte weglockt und in Kämpfe verwickelt, landet die STARDUST II von den Topsidern unbemerkt auf Rofus. Dort sucht Rhodan sofort den Thort auf, doch dieser beantwortet seine Fragen bezüglich der Materietransmitter und der Zeitgruft ausweichend.
Per Transmitter werden Reginald Bull und Mitglieder des Mutantenkorps in den Roten Palast auf Ferrol versetzt, um den Widerstand der Ferronen zu unterstützen. Unter dem Einfluss des Hypnos André Noir beleidigen sowohl der Oberkommandierende der topsidischen Invasionstruppen, Admiral Chrekt-Orn, als auch sein Stellvertreter, Trker-Hon, den Despoten der Topsider. Der hiervon per Hyperfunk unterrichtete Despot setzt Chrekt-Orn ab, ernennt einen Offizier namens Rok-Gor zu dessen Nachfolger und entsendet einen Kommissar nach Ferrol, der die dortigen Vorfälle untersuchen soll. Rok-Gor ordnet den Angriff eines Geschwaders von 20 Schiffen auf Rofus an. Die von Conrad Deringhouse kommandierten Raumjäger und der Teleporter Ras Tschubai richten jedoch so viel Verwirrung unter den topsidischen Schiffen an, dass eines davon zerstört wird und die verbleibenden 19 nach Ferrol zurückkehren.
Später erfährt Perry Rhodan von dem ferronischen Wissenschaftler Lossoshér die Geschichte der Wesen, die länger als die Sonne leben, und dass sie vom zehnten Planeten der Wega stammen sollen. Dieser ist jedoch unbewohnt und weist keine Hinterlassenschaften einer Zivilisation auf, wie die Ferronen nach Entwicklung der interplanetaren Raumfahrt feststellen mussten. Zwischen den Bahnen des neunten und zehnten Planeten klafft aber eine auffällige Lücke im Wega-System. Die Fremden hinterließen den Ferronen zum Dank für eine Hilfeleistung die Transmitter und die Konstruktionspläne, die allerdings durch fünfdimensionale Schlösser gesichert sind. So können nur Wesen, die eine bestimmte Reife erlangt haben und fünfdimensional denken können, diese nachbauen. Über den Transmitter auf Ferrol angekommen, suchen Rhodan, Tschubai und Kakuta nach der Gruft, finden aber nur einen leeren Saal. Allerdings muss sich dort ein fünfdimensionales Feld befinden, da Wuriu Sengu es mit seiner Fähigkeit als Späher nicht durchdringen kann.
Als der Kommissar von Topsid eintrifft, sorgt André Noir erneut für Streit unter den Invasoren. Rok-Gor erschießt den Kommissar und wird daraufhin von dessen Begleitern getötet. Die Telekinetin Anne Sloane verursacht zusätzliches Chaos, worauf die Topsider in Panik geraten und Ferrol Hals über Kopf verlassen. Sie fliegen zum 40. Planeten und beziehen Stellung auf dessen sechs Monden.
Rhodan kann den Thort davon überzeugen, ihn als Schutz vor zukünftigen Topsider-Überfällen einen Stützpunkt auf Ferrol errichten zu lassen. Vom Thort erhält er auch die Schlüsselformel »Dimension X = Pentagon aus Raum-Zeit-Simultan«, mit der die Zeitgruft geöffnet werden kann. Er lässt sie von der Bordpositronik der STARDUST II durchrechnen. Das Ergebnis besagt, dass die umgewandelten Wellen von Radiosternen das Feld aufbauen, welches die Gruft verschließt. Es versetzt ihren Inhalt aus der Gegenwart in eine andere Zeit und macht ihn damit unsichtbar. Durch eine Abschirmung der Wellen sollte es möglich sein, den Inhalt der Gruft in die Gegenwart zu bringen.
Nachdem eine unterirdische Festung, in der die STARDUST II versteckt werden kann, gebaut wurde, versucht Anne Sloane mit Tanaka Seikos Hilfe in der Zeitgruft die Strahlen abzulenken. Ras Tschubai soll in die Gruft springen, wenn Wuriu Sengu den Inhalt erspähen kann. Dies gelingt auch, und eine Kassette wird sichtbar. Allerdings bricht Anne Sloane zusammen, und Tschubai wird durch die Zeit geschleudert, bis die Telekinetin erneut die Strahlen ablenken kann und sich die Gruft wieder öffnet. Obwohl der Versuch nur für Sekunden unterbrochen wurde, war Ras mehrere Minuten seiner Zeit unterwegs. Die Kassette kann geborgen werden.
Die Kassette lässt sich relativ problemlos öffnen und enthält neben den Konstruktionsplänen der Materietransmitter auch sieben codierte Dokumente, die nur von der Bordpositronik der STARDUST II entschlüsselt werden können. Allerdings weigert sich die Positronik, diese Aufzeichnungen für Perry Rhodan zu übersetzen, da er kein Beherrscher des Universums sei, also kein Arkonide. Daher übergibt Rhodan die Unterlagen an Crest und Thora. Er vermutet, dass sie Hinweise auf den Planeten der Unsterblichkeit enthalten.
Mittels Funkspruch wird der Erde mitgeteilt, dass Rhodan gedenkt, vorerst im Wega-System zu bleiben.
Kritik:
Hier gibt es mehrere Dinge anzumerken.Erstens würden die Topsider nicht nur mit zwanzig Schiffen angreifen, da sie es bereits im Band vorher mit mehr Schiffen taten, wo sie doch noch rund 120 davon besitzen.Zweitens könnte man wahrscheinlich mit ein paar Mutanteneinsätzen keine Flotte verwirren oder zerstören.Tatsächlich lassen sich die Echsen nach nur einem zerstörten Schiff ins Bockshorn jagen und kehren nach Ferrol zurück.Trotz besten Trainings können die beiden Teleporter Tschubai und Kakuta sicher noch keine Hunderttausende von Kilometern mit einem Sprung zurücklegen.Natürlich achtet Darlton nicht auf solche Einzelheiten, die er als „Kleinigkeiten“ wahrscheinlich der Handlung unterordnet.
Auch die erzählte Tatsache, die Ferronen könnten nicht „fünfdimensional“ denken, ist Blödsinn.Eine mehrdimensionale, von n abhängige Analysis, kann und muss jedes technische Volk entwickeln. Jedes Fahrrad hat mehr Freiheitsgrade als fünf. Allein von Bewegungsarten im Normalraum gibt es mehr als fünf (Translation und Rotation haben jeweils drei Freiheitsgrade , dazu in beide Orientierungen, außerdem gibt es noch die Schwingung usw). Aber vielleicht haben die Ferronen gar keine Fahrräder, wer weiß .…
Ansonsten lässt Darlton/Ernsting hier eher das „Brain“ spielen, als die rohe Gewalt. Auch in der Schlacht als Pazifist, wo Scheer oder Mahr die halbe topsidische Flotte zertrümmert hätten, opfert er nur ein Echsenschiff und stellt dafür die Mutanten in den Vordergrund.Insbesondere im Zusammenhang mit der Zeitgruft muss ja das „obere Wissen“ gezielt eingesetzt werden, damit Rhodan an die benötigten Daten kommt.
Der Schreibstil ist gerade noch lesbar, denn Darlton pflegt hier wieder einige seiner beliebten, elliptischen Sätze ein.Die „Wunder“ der Zeitgruft stellt er jedoch ganz gut dar.Erinnert sei auch an den arkonidischen Roboter, der mit dem neues Wissen gespeist,vorkommt, weil dieser sehr viel später in einer Miniserie ja noch einmal herausgeholt und zum Gegner aufgepeppt wurde.
Alles in allem lässt der Band den Leser neugierig zurück, wenn man von seinem bereits bekannten Wissen um die Folgebände abstrahiert.Dann kann man nämlich die Folgehandlungen durchaus mit Neugier erwarten.Aber schon jetzt erweist sich, dass Darlton als Autor sehr ambivalent ist.Sein Schreibstil ist Kinderkram - aber inhaltlich spekuliert er gut mit kosmischen Rätseln herum.Das ist auch später oft seine Stärke, es sei nur an die Taschenbücher mit Ernst Ellert oder an die Romane um Barkon erinnert.
Auf dem Titelbild ist hingegen gut gezeigt, wie ein terranischer Raumjäger den Echsen einheizt.Neben Insekten bieten sich ja gerade Echsen als Feindbild im kalten Krieg an, weil sie unbewusste Ängste bei vielen Menschen wecken.Das ist ja auch in der Ufologie so.Das aber ist ein eigenes Thema, das ich hier nicht weiter ausführe.
Das Geheimnis der Zeitgruft
© 2022 by H. Döring
Kommentare
Zitat: Finde ich übertrieben. Er war vielleicht einfacher und weniger technisch als der von Scheer und Mahr, aber kein Kinderkram. Sonst gäbe es viele damalige und heutige Autoren, auf die das zuträfe.
Ansonsten schöner Beitrag und schön weiter lesen...
Mit "Kinderkram" ist hier eher "naive Schreibe" gemeint.Und zu seiner Ehrenrettung sei gesagt, dass ich diese Weise damals auch in gewisser Weise mochte.Erst später wurde ich "kritisch" dazu mit mehr Abstand und Hintergrundwissen.Darlton war also für 12-14-jährige Leser gar nicht schlecht für damalige Schreibstile.
Ansonsten ist der Begriff auch nicht immer negativ zu werten.Es sei nur erinnert, dass Ernsting auch Jugendbücher schrieb, die ich damals las und gar nicht so schlecht fand.Etwa die Weltraumabenteuer des ersten Alpha-Centaurifluges.
Was das Exposé betrifft, denke ich, dass es auch einige Freiheiten gab, um den Erzählspielraum auszufüllen - und Darlton war nach seinen Kriegsabenteuern klarer Pazifist, so dass er auch in seinen Romanen eigentlich die Zerstörungswut minimierte.Daher glaube ich, dass diese Szene seine eigene Erfindung war.
Spekulation: Scheer schrieb wahrscheinlich nur ins Exposé:"Die Topsider greifen erneut großflächig an und holen sich eine Abfuhr dank der eingesetzten Mutanten.Mutanteneinsätze klar und deutlich zeigen."
Aber vielleicht schrieb er auch:" Der Autor kann bei der Abwehr der Topsider wählen, ob er lieber die Mutanten großflächig einsetzt oder die STARDUST II mit ein paar Breitseiten".
Ist sowieso alles nur Spekulation, da ja die alten Exposés wahrscheinlich gar nicht überliefert sind.
Verstehe schon, wie du es meinst und sehe es ähnlich.
Mich hat bei seinen späteren Romanen eher gestört, dass im ersten Drittel oft sehr viel passierte und dann zog sich der Rest wie Kaugummi...
Was die Exposés betrifft: Stimmt wohl. Zumindest hätte Vlcek es so gemacht, dessen Exposés kennt man ja.