Unser Michel im All Erinnerungen und Rezension (PR 2552 Totenspiel)
H. G. Francis
Die paar Taschenbücher, die ich von ihm gelesen hatte, fand ich stets unterhaltsam. An die Einzelhefte konnte ich mich nicht mehr im speziellen erinnern. Ich wusste nur noch, dass die Geschichten um den Haluter Icho Tolot, der von Seth Apophis übernommen wurde, harte Kost waren.
Als ich 2009 wieder beim Band 1000 anfing und der betreffende Handlungsstrang auftauchte (PR 1012), stach mir gleich ins Auge, dass dieser von H. G. Francis geschrieben worden waren.
Hhm, dachte ich noch, aber Augen zu und durch. Schließlich wollte ich alle Hefte lesen, damit ich wusste wie die einzelnen Themen zueinander standen.
Es waren genau 12 Romane, die sich um Bruke Tosen und den Haluter drehten, wobei letzterer erst im zweiten Abenteuer auftauchte, danach aber die Hauptrolle übernahm. Es handelte sich dabei um folgende Nummern: 1012,1021,1024,1034,1044,1047,1057,1067,1073,1079,1089,1097.
Ich kann nicht beurteilen, wie ausführlich die Exposés waren, die der Autor erhielt, aber auf mich machten die Geschichten den Eindruck, als durfte H. G. Francis mit Icho Tolot machen, was ihm beliebte, und er nur dafür zu sorgen hatte, dass dieser bei 1097 mit Perry Rhodan zusammen traf.
Natürlich konnte sich Icho Tolot dem Einfluss von Seth Apophis entziehen, aber ein Wesen mit zwei Gehirnen sollte sich da schon größere Erfolgschance ausmalen, als Otto-Normalverbraucher. Das dumme war nur, dass sich Icho Tolot nicht selber aus dieser Beeinflussung löste, sondern durch einen mentalen Schlag daraus befreit wurde. Bruke Tosen, nur ein Mensch, verlor dabei sein Leben.
Und man fand sich am Arsch, Entschuldigung, am Ende des Universums wieder. Das wirft auf die berühmte Nadel im Heuhaufen oder auf ein bestimmtes Sandkörnchen an einem Strand ein ganz anderes Licht. Wie es da einer Person im weiten Weltraum ergehen muss?
Dann war da noch der Handschuh, der auch nicht so Sinn machte und eher an das eiskalte Händchen der Addams-Family erinnerte, und daher so auch als keine grosse Bedrohung erschien und eher zum Schmunzeln anregte.
Man könnte sagen, dass H. G. Francis daraus was zu machen versuchte, aber kläglich scheiterte. Nicht jede Idee zündet wirklich.
Die Schreibe von H. G. Francis drang nicht in die Personen vor. Sie schwappte wie ein Schieferstein über das Wasser hinweg und offenbarte mir daher auch nicht die Tiefen ihres Lebens, ihrer Träume, ihrer Ängste. Die Schreibe liess mich aussen vor und das führte dazu, dass ich die Abenteuer sehr gleichgültig las. Ich nahm sie zur Kenntnis aber berühren taten sie mich nicht.
Stellenweise waren die Episoden sogar langweilig und der Griff zum nächsten Heft von H. G. Francis glich einer Selbstkastei, aber irgendwie würde das schon vorüber gehen. Ich war jedes Mal versucht zu sagen, dass es nur noch besser kommen konnte!
Da ich die Romane ab 1100 noch vor mir habe und der Autor mittlerweile ausgestiegen ist, konnte ich bis auf einen Roman aus der PRA-Reihe keinen weitern Vergleich anführen: Regenten der Energie.
Das Heft hat mir sogar sehr gut gefallen. Der war fetzig geschrieben, machte Spass und war stellenweise sogar spannend. Auf jeden Fall sehr unterhaltsam!
Wenn ich mich von der Aussage her, am Anfang dieser Kolumne, weniger zu einem Liebhaber von H. G. Francis Werke zähle, so hat es mich doch auf weitere Romane gespannt gemacht.
Es zeigt auch, dass selbst Autoren ein Tief haben können. Nicht nur hin und wieder, sonder auch über eine längere Zeitspanne hinweg. Auf jeden Fall werde ich mit Interesse die weiteren Hefte ab 1100 in Angriff nehmen.
Kommen wir doch am besten zum aktuellen Roman:
Wie bereits die Wochen zuvor mit MMT, konnte auch Frank Borsch die Handlung des Romans durch seine Schreibe über die ersten Seiten hinweg retten. Ich will damit nicht behaupten dass diese langweilig waren, aber es brauchte doch einiges an Überwindung, dem Autor in die Geschichte zu folgen. Es war vor allem auch eine Umstellung, Sinnafoch wieder am Steuer der Handlung zu sehen.
Bis der Roman in die Gänge kam und es ihm gelang mich mit zu reissen, dauerte es eine gewisse Zeit, doch sobald der Grundstock gelegt war, konnte ich mich ohne Schwierigkeiten in die Leben des Frequenz-Monarchen vertiefen. Oder auch teilhaben am täglichen Einerlei des Wissenschaftlers Fhar, der uns hoffentlich nächste Woche noch so einiges an verrückten Erfindungen zeigt!
Während der Flucht aus FATICO erinnert sich Sinnafoch an sein erstes Leben, an seine erste Inkarnation. Im Hier und Jetzt (aktuelle PR-Zeit) gelingen Kruuper, Philip und ihm die Flucht auf einen fremden Planeten.
Interessant die Geschichte in der Vergangenheit, die sicherlich dazu beigetragen hat, dass Sinnafoch zu dem wurde, als den wir ihn heute kennen. Dazu wird auch der Roman von nächster Woche noch ein paar Dinge beitragen, und Licht in sein Verhalten bringen.
Ich bin, ehrlich gesagt, da etwas hin und her gerissen, dass Sinnafochs Leben wie ein Buch aufgeschlagen wird, worin wir alle drin lesen können. Positiv finde ich, dass die Figur dadurch diverse Schichten an Charakterisierung gewinnt und so sein Handeln verständlicher wirkt.
Als negativen Punkt halte ich dem entgegen, dass das wirklich Unverständliche, was Sinnafoch ausmachte und auch so hervorragend böse wirken liess, dabei etwas in den Hintergrund gerät. Auch auf die Gefahr hin, dass ich hier bloss Unkenrufe veranstalte, hoffe ich doch, dass der Frequenz-Monarch den ich als Bösewicht so herrlich finde uns noch lange so erhalten bleibt und er nicht auf einmal das unstillbare Gefühl verspürt, er müsse zu den Terranern überlaufen.
Verbündete sind gut, aber sie haben den negativen Aspekt, dass sie dadurch an Grösse verlieren, wenn sie mal übergelaufen sind, und dann irgendwann in der Versenkung verschwinden. Bitte nicht so mit Sinnafoch. Wie sagt der Ami in so einem Fall: I love to hate him!
Wenn er seinen Teil zur Geschichte beigetragen hat, für den man ihn braucht, dann soll er lieber den Heldentod oder in diesem Fall den Bösewichtentod sterben! Das würde so auf jeden Fall mehr Sinn ergeben.
Das wars bereits wieder für diese Woche. Ich wünsche ein paar etwas kühlere Tage und viele tolle Abenteuer im Weltraum.
Ad Astra!
Es grüsst
Michel
Als ich 2009 wieder beim Band 1000 anfing und der betreffende Handlungsstrang auftauchte (PR 1012), stach mir gleich ins Auge, dass dieser von H. G. Francis geschrieben worden waren.
Hhm, dachte ich noch, aber Augen zu und durch. Schließlich wollte ich alle Hefte lesen, damit ich wusste wie die einzelnen Themen zueinander standen.
Es waren genau 12 Romane, die sich um Bruke Tosen und den Haluter drehten, wobei letzterer erst im zweiten Abenteuer auftauchte, danach aber die Hauptrolle übernahm. Es handelte sich dabei um folgende Nummern: 1012,1021,1024,1034,1044,1047,1057,1067,1073,1079,1089,1097.
Ich kann nicht beurteilen, wie ausführlich die Exposés waren, die der Autor erhielt, aber auf mich machten die Geschichten den Eindruck, als durfte H. G. Francis mit Icho Tolot machen, was ihm beliebte, und er nur dafür zu sorgen hatte, dass dieser bei 1097 mit Perry Rhodan zusammen traf.
Natürlich konnte sich Icho Tolot dem Einfluss von Seth Apophis entziehen, aber ein Wesen mit zwei Gehirnen sollte sich da schon größere Erfolgschance ausmalen, als Otto-Normalverbraucher. Das dumme war nur, dass sich Icho Tolot nicht selber aus dieser Beeinflussung löste, sondern durch einen mentalen Schlag daraus befreit wurde. Bruke Tosen, nur ein Mensch, verlor dabei sein Leben.
Und man fand sich am Arsch, Entschuldigung, am Ende des Universums wieder. Das wirft auf die berühmte Nadel im Heuhaufen oder auf ein bestimmtes Sandkörnchen an einem Strand ein ganz anderes Licht. Wie es da einer Person im weiten Weltraum ergehen muss?
Dann war da noch der Handschuh, der auch nicht so Sinn machte und eher an das eiskalte Händchen der Addams-Family erinnerte, und daher so auch als keine grosse Bedrohung erschien und eher zum Schmunzeln anregte.
Man könnte sagen, dass H. G. Francis daraus was zu machen versuchte, aber kläglich scheiterte. Nicht jede Idee zündet wirklich.
Die Schreibe von H. G. Francis drang nicht in die Personen vor. Sie schwappte wie ein Schieferstein über das Wasser hinweg und offenbarte mir daher auch nicht die Tiefen ihres Lebens, ihrer Träume, ihrer Ängste. Die Schreibe liess mich aussen vor und das führte dazu, dass ich die Abenteuer sehr gleichgültig las. Ich nahm sie zur Kenntnis aber berühren taten sie mich nicht.
Stellenweise waren die Episoden sogar langweilig und der Griff zum nächsten Heft von H. G. Francis glich einer Selbstkastei, aber irgendwie würde das schon vorüber gehen. Ich war jedes Mal versucht zu sagen, dass es nur noch besser kommen konnte!
Da ich die Romane ab 1100 noch vor mir habe und der Autor mittlerweile ausgestiegen ist, konnte ich bis auf einen Roman aus der PRA-Reihe keinen weitern Vergleich anführen: Regenten der Energie.
Das Heft hat mir sogar sehr gut gefallen. Der war fetzig geschrieben, machte Spass und war stellenweise sogar spannend. Auf jeden Fall sehr unterhaltsam!
Wenn ich mich von der Aussage her, am Anfang dieser Kolumne, weniger zu einem Liebhaber von H. G. Francis Werke zähle, so hat es mich doch auf weitere Romane gespannt gemacht.
Es zeigt auch, dass selbst Autoren ein Tief haben können. Nicht nur hin und wieder, sonder auch über eine längere Zeitspanne hinweg. Auf jeden Fall werde ich mit Interesse die weiteren Hefte ab 1100 in Angriff nehmen.
Kommen wir doch am besten zum aktuellen Roman:
Wie bereits die Wochen zuvor mit MMT, konnte auch Frank Borsch die Handlung des Romans durch seine Schreibe über die ersten Seiten hinweg retten. Ich will damit nicht behaupten dass diese langweilig waren, aber es brauchte doch einiges an Überwindung, dem Autor in die Geschichte zu folgen. Es war vor allem auch eine Umstellung, Sinnafoch wieder am Steuer der Handlung zu sehen.
Bis der Roman in die Gänge kam und es ihm gelang mich mit zu reissen, dauerte es eine gewisse Zeit, doch sobald der Grundstock gelegt war, konnte ich mich ohne Schwierigkeiten in die Leben des Frequenz-Monarchen vertiefen. Oder auch teilhaben am täglichen Einerlei des Wissenschaftlers Fhar, der uns hoffentlich nächste Woche noch so einiges an verrückten Erfindungen zeigt!
Während der Flucht aus FATICO erinnert sich Sinnafoch an sein erstes Leben, an seine erste Inkarnation. Im Hier und Jetzt (aktuelle PR-Zeit) gelingen Kruuper, Philip und ihm die Flucht auf einen fremden Planeten.
Interessant die Geschichte in der Vergangenheit, die sicherlich dazu beigetragen hat, dass Sinnafoch zu dem wurde, als den wir ihn heute kennen. Dazu wird auch der Roman von nächster Woche noch ein paar Dinge beitragen, und Licht in sein Verhalten bringen.
Ich bin, ehrlich gesagt, da etwas hin und her gerissen, dass Sinnafochs Leben wie ein Buch aufgeschlagen wird, worin wir alle drin lesen können. Positiv finde ich, dass die Figur dadurch diverse Schichten an Charakterisierung gewinnt und so sein Handeln verständlicher wirkt.
Als negativen Punkt halte ich dem entgegen, dass das wirklich Unverständliche, was Sinnafoch ausmachte und auch so hervorragend böse wirken liess, dabei etwas in den Hintergrund gerät. Auch auf die Gefahr hin, dass ich hier bloss Unkenrufe veranstalte, hoffe ich doch, dass der Frequenz-Monarch den ich als Bösewicht so herrlich finde uns noch lange so erhalten bleibt und er nicht auf einmal das unstillbare Gefühl verspürt, er müsse zu den Terranern überlaufen.
Verbündete sind gut, aber sie haben den negativen Aspekt, dass sie dadurch an Grösse verlieren, wenn sie mal übergelaufen sind, und dann irgendwann in der Versenkung verschwinden. Bitte nicht so mit Sinnafoch. Wie sagt der Ami in so einem Fall: I love to hate him!
Wenn er seinen Teil zur Geschichte beigetragen hat, für den man ihn braucht, dann soll er lieber den Heldentod oder in diesem Fall den Bösewichtentod sterben! Das würde so auf jeden Fall mehr Sinn ergeben.
Das wars bereits wieder für diese Woche. Ich wünsche ein paar etwas kühlere Tage und viele tolle Abenteuer im Weltraum.
Ad Astra!
Es grüsst
Michel
Kommentare
diesmal sind wir mal wieder unterschiedlicher Meinung. "Totenspiel" hat mich, nach viel zu vielen bestenfalls mittelmäßigen Romanen vollends begeistert. SF mit einer guten Potion Sense of Wonder, dazu interessante Einblicke in die Lebensgeschichte Sinnafochs - doch, ich fand den Roman toll.
Womit du natürlich Recht hast, ist die Sache mit dem Überlaufen: Das sollte nun echt nicht sein. Ich hoffe aber auch, dass Sinnafoch nun nicht der "Überbösewicht" wird, gegen den Perry in Band 2599 zum finalen Duell antreten muss. Bin echt mal gespannt, welches (hoffentlich originelle) Schicksal die Autoren von PR der Figur zugedacht haben ...
Ich hoffe doch, dass in meinem Beschrieb rüber kam, dass nach Anfangsschwierigkeiten - die ich aber auf mich schiebe - der Roman zu gefallen wusste.
Wenn aber ein falscher Eindruck auftrat, muss ich mir angewöhnen mich klarer auszudrücken!
Auf die Fortsetzung bin ich auch gespannt und freue mich darauf. - Habe auch schon das Cover gesehen, das sehr ungewöhnlich daher kommt, jedoch nach dem ersten Schreck zu gefallen weiss.