Zu »neuen« Ufern - Der Aufbruch der Fantasy
Zu »neuen« Ufern
Der Aufbruch der Fantasy
Der Aufbruch der Fantasy
Beides spielte vor dem Hintergrund eines hollywoodartigen Mittelalterszenarios, in dem sich auch Robert Taylor sehr wohl gefühlt hätte. Ich gestehe, ich lese auch diese Geschichten noch sehr gern, wenn sie gut erzählt sind.
Doch...
Es tut sich was in der Fantasy. Ein frischer Wind weht durch die Welten. Damit meine ich nicht die Erfindungen aus den Marketingabteilungen, zum Beispiel aus »phantastischen Romanen« »Urban Fantasy« zu machen (Vgl. hier und hier). Oder ähnlichen Unsinn unter dem Motto »shit well sold« zu betreiben. Und doch werden wir wohl unseren Frieden mit diesen Etiketten machen müssen, denn letztlich werden diese im Handel und Lesern verwendet und angenommen. Es werden wohl sogar noch hier und da ein paar dazu kommen, wenn ein Autor und dessen Werk ein Alleinstellungsmerkmal braucht. Im Grunde ist das die Umkehr der früher üblichen Praxis alles mit Tolkien oder Howard zu vergleichen. Nun gut, wir werden es überleben und uns daran gewöhnen, dass die Fantasy, bis auf die SF, alles in sich aufsaugt. Das Label »Fantasy« wird noch omnipräsenter werden, als es jetzt schon ist.
Wie der US-Autor Brent Weeks am Sonntag im Zauberspiegel-Interview sagte: »(...) a «
Fantasy ist ein junges Genre, das als Literaturphänomen der Sechziger gelten kann, als es noch als Subgenre der SF firmierte (bis es sich von den Achtzigern Jahren davon emanzipierte). In diesem Jahrzehnt der Beatles, der Stones und der Hippies trat Tolkiens »Lord of the Rings« (mehr als ein Jahrzehnt nach der Erstausgabe im Vereinten Königreich) in den USA seinen Siegeszug an und auch Howards »Conan« erhielt seinen zweiten Atem nach der Wiederentdeckung des einstigen »Weird Tales«-Helden aus den Dreißigern. In einem solch jungen Genre ist es nichts Ungewöhnliches, neue Facetten zu bekommen.
Nehmen wir mal die SF. Das hat viel Facetten, das von der »Space Opera« über Uto-/Dystopie bis hin zum »Inner-Space«-Roman reicht. Das sind Subgenres, die nicht miteinander zu vergleichen sind. SF ist das Dach von Vielfalt. Wennmich einer nach meinen Lieblingsbüchern oder -Filmen des Genres fragt, komme ich mindestens auf sieben oder acht völlig unterschidlichern Film- und Buchtitel. Den einen Film oder Roman gibt es da nicht.
Doch...
Es tut sich was in der Fantasy. Ein frischer Wind weht durch die Welten. Damit meine ich nicht die Erfindungen aus den Marketingabteilungen, zum Beispiel aus »phantastischen Romanen« »Urban Fantasy« zu machen (Vgl. hier und hier). Oder ähnlichen Unsinn unter dem Motto »shit well sold« zu betreiben. Und doch werden wir wohl unseren Frieden mit diesen Etiketten machen müssen, denn letztlich werden diese im Handel und Lesern verwendet und angenommen. Es werden wohl sogar noch hier und da ein paar dazu kommen, wenn ein Autor und dessen Werk ein Alleinstellungsmerkmal braucht. Im Grunde ist das die Umkehr der früher üblichen Praxis alles mit Tolkien oder Howard zu vergleichen. Nun gut, wir werden es überleben und uns daran gewöhnen, dass die Fantasy, bis auf die SF, alles in sich aufsaugt. Das Label »Fantasy« wird noch omnipräsenter werden, als es jetzt schon ist.
Wie der US-Autor Brent Weeks am Sonntag im Zauberspiegel-Interview sagte: »(...) a «
Fantasy ist ein junges Genre, das als Literaturphänomen der Sechziger gelten kann, als es noch als Subgenre der SF firmierte (bis es sich von den Achtzigern Jahren davon emanzipierte). In diesem Jahrzehnt der Beatles, der Stones und der Hippies trat Tolkiens »Lord of the Rings« (mehr als ein Jahrzehnt nach der Erstausgabe im Vereinten Königreich) in den USA seinen Siegeszug an und auch Howards »Conan« erhielt seinen zweiten Atem nach der Wiederentdeckung des einstigen »Weird Tales«-Helden aus den Dreißigern. In einem solch jungen Genre ist es nichts Ungewöhnliches, neue Facetten zu bekommen.
Nehmen wir mal die SF. Das hat viel Facetten, das von der »Space Opera« über Uto-/Dystopie bis hin zum »Inner-Space«-Roman reicht. Das sind Subgenres, die nicht miteinander zu vergleichen sind. SF ist das Dach von Vielfalt. Wennmich einer nach meinen Lieblingsbüchern oder -Filmen des Genres fragt, komme ich mindestens auf sieben oder acht völlig unterschidlichern Film- und Buchtitel. Den einen Film oder Roman gibt es da nicht.
Und jetzt teilt die Fantasy das Schicksal des ehemaligen Muttergenres. Fantasy beherbergt eine Vielzahl von Genres. Manches (wie der schon erwähnte »phantastische Roman«) findet unter neuer Bezeichnung die Weg zu Fantasy. Anderes erweitert die Möglichkeiten der Fantasy. Alte Begriffe wie die klassische »Heroic Fantasy« findet durch Brent Weeks eine Erweiterung. Und ja, selbst die »Romantasy« erweitert das Genre mit seinen Beiträgen. Dazu gibt es die Formen für Jugend, dann die so genannte »All Age«-Fantasy und wie Brent Weeks in dem Interview auch ganz richtig bemerkte gibt es auch erwachsenerer Formen der jeweiligen Subgenres. Es breitet sich, wohl auch durch den Einfluss des kommerziellen Erfolges von Fantasy und den unbedingten Willen der Marketingfachleute, Autoren durch die (bereits thematisierten) Neuschöpfungen von Sub-Genres das (besagte) Alleinstellungsmerkmal zu schaffen, eine neue Vielfalt aus.
Aber auch im Rahmen des bereits definierten Genre tut sich was. In der selbst in den USA - noch nicht abgeschlossenen »Lightbringer«-Trilogie wählt Brent Weeks einen Hintergrund, der ein fiktives 15. Jahrhundert darstellt, das neben Magie auch Schusswaffen enthält. Es kommen aber auch Impulse aus Deutschland. Lässt Thomas Plischke faschistoide Zwerge auf die Menschheit los, so legt Andreas Gößling legt mit »Der Ruf der Schlange« (Klett Cotta) eine Art Post-Steampunk-Fantasyroman bei Klett Cotta vor (Interview und dazugehörige Rezension in Vorbereitung). Dabei ist seine Sprache für den Alt-Fantasyleser gewöhnungsbedürftig. Sie ist modern, aber auch das kann funktionieren. Ich bin gespannt, ob sich das durchsetzt. Plaschka und Perplies sind weitere Namen aus den Konventionen der Fantasy ausbrechen und neue Impulse zu setzen.
Insbesondere neue Zeitalter gilt es zu erschließen. Die Epigonen Tolkiens haben beim Ausschlachten des »Herrn der Ringe« und Mittelerde und seiner Völker die Kulissen arg zerschlissen. Vier Jahrzehnte High Fantasy haben an den Mittelalter-Hollywood heftige Spuren hinterlassen. Die Wege sind ausgetreten, so ausgetreten, dass sogar die Leser und nicht nur die Handvoll Fans nach Alternativen und Weiterentwicklung und neuen Ufern Ausschau halten. Und ja, es gibt Autoren, die diese Wünsche erfüllen. Und das nicht nur in den USA, sondern auch heimische Autoren können das.
Wie erfreulich.
Und wie Brent Weeks so richtig erwähnt gibt es dabei nicht nur einen Kulissenwechsel. Fantasy war von Ausnahmen abgesehen gerade in den letzten zwanzig Jahren ein Genre, das problemlos von jung und alt konsumiert werden konnte. Mittlerweile breitet sich auch hier eine größere Vielfalt aus. Das reicht von klaren Kinderbüchern über den »All-Age«-Bereich bis hin zu Texten, die klar den erwachsenen Leser zum Ziel haben.
Brent Weeks hat Recht. Gespräche über das Genre werden komplizierter. Aber sie werden auch spannender. Fantasy wird vielfältiger und es scheint absolut der rechte Zeitpunkt zu sein. Die klassische High Fantasy wird nie ganz untergehen, aber nie wieder so dominierend sein wie bis vor wenigen Jahren.
Und das ist gut so...
Freuen wir uns also darauf, dass uns Autoren neue Welten der Fantasy erschließen. Neue Kulissen errichten und neue Zeitalter erschließen. Spannende Zeiten kommen auf uns zu.
Aber auch im Rahmen des bereits definierten Genre tut sich was. In der selbst in den USA - noch nicht abgeschlossenen »Lightbringer«-Trilogie wählt Brent Weeks einen Hintergrund, der ein fiktives 15. Jahrhundert darstellt, das neben Magie auch Schusswaffen enthält. Es kommen aber auch Impulse aus Deutschland. Lässt Thomas Plischke faschistoide Zwerge auf die Menschheit los, so legt Andreas Gößling legt mit »Der Ruf der Schlange« (Klett Cotta) eine Art Post-Steampunk-Fantasyroman bei Klett Cotta vor (Interview und dazugehörige Rezension in Vorbereitung). Dabei ist seine Sprache für den Alt-Fantasyleser gewöhnungsbedürftig. Sie ist modern, aber auch das kann funktionieren. Ich bin gespannt, ob sich das durchsetzt. Plaschka und Perplies sind weitere Namen aus den Konventionen der Fantasy ausbrechen und neue Impulse zu setzen.
Insbesondere neue Zeitalter gilt es zu erschließen. Die Epigonen Tolkiens haben beim Ausschlachten des »Herrn der Ringe« und Mittelerde und seiner Völker die Kulissen arg zerschlissen. Vier Jahrzehnte High Fantasy haben an den Mittelalter-Hollywood heftige Spuren hinterlassen. Die Wege sind ausgetreten, so ausgetreten, dass sogar die Leser und nicht nur die Handvoll Fans nach Alternativen und Weiterentwicklung und neuen Ufern Ausschau halten. Und ja, es gibt Autoren, die diese Wünsche erfüllen. Und das nicht nur in den USA, sondern auch heimische Autoren können das.
Wie erfreulich.
Und wie Brent Weeks so richtig erwähnt gibt es dabei nicht nur einen Kulissenwechsel. Fantasy war von Ausnahmen abgesehen gerade in den letzten zwanzig Jahren ein Genre, das problemlos von jung und alt konsumiert werden konnte. Mittlerweile breitet sich auch hier eine größere Vielfalt aus. Das reicht von klaren Kinderbüchern über den »All-Age«-Bereich bis hin zu Texten, die klar den erwachsenen Leser zum Ziel haben.
Brent Weeks hat Recht. Gespräche über das Genre werden komplizierter. Aber sie werden auch spannender. Fantasy wird vielfältiger und es scheint absolut der rechte Zeitpunkt zu sein. Die klassische High Fantasy wird nie ganz untergehen, aber nie wieder so dominierend sein wie bis vor wenigen Jahren.
Und das ist gut so...
Freuen wir uns also darauf, dass uns Autoren neue Welten der Fantasy erschließen. Neue Kulissen errichten und neue Zeitalter erschließen. Spannende Zeiten kommen auf uns zu.
Und dann kommt, nachdem amn seinen Leit(d)artikel geschrieben hat, eine Mail rein. XIN Publicatios beginnt sich zu fragen, welche Trends in der Fantasy vom Leser gewünscht werden und wollen dazu die Leser per Umfrage vernehmen. Hier gehts zu dieser Umfrage...
In der Tat, es kommt Bewegung in das Genre...
Kommentare
Aha. Und wie kommt es dann dass sogar die erfolgreiche Vampire-Diaries-Serie von S. J. Smith schon an die 20 Jahre alt ist? Das ist eben genau dieses Genre. Und also alles andere als neu.
Davon abgesehen geht es bei Vampiren doch eigentlich immer um Liebe und Herzschmerz, oder?