Zwei Wege Ein Ziel - Entertainment und Neo und mehr?
Zwei Wege Ein Ziel
Entertainment und Neo und mehr?
Entertainment und Neo und mehr?
Seinerzeit fragte man sich, was denn nun VPM und Bastei machen würden? Sollte Kelters Scheitern zu einer bequemen Ausrede werden? Nun geben beide Verlagshäuser erste Antworten ...
Bei VPM und bei der PR-Mannschaft um Klaus N. Frick haben Sie das Taschenheft als Ausweg erkannt. VPM war damit schon einige Zeit auf dem Markt. Allerdings nur mit Neuausgaben. Den ersten Schritt machte man mit dem (heimlichen) Bestseller »Der Landser« und dann kam dazu die Neuauflage »Perry Rhodan Planetenroman« (eine Wiederverwertung der einstigen, gleichnamigen Taschenbücher zur »weltgrößten SF-Serie« um den Erben des Universums). Und nun als bislang mutigsten und zukunftsweisenden Schritt - kommt »Perry Rhodan Neo«. Der Neustart der SF-Serie in modernem Gewand. Da hat VPM seine Präsenz im Taschenheft mit Bedacht entwickelt.
Das ist wie bereits ausgeführt eine richtungweisende und vorausschauende Entscheidung. Die Erstauflage ist mit Sicherheit nicht in akuter Gefahr. Im Gegenteil! »Perry Rhodan« ist wohl die einzige Heftserie, die richtig gut läuft. Aber was nicht ist, kann noch werden. Die Gesamtentwicklung des Heftromans ist grauenerregend.
Ich wiederhole es gern noch einmal: grauenerregend.
In den späten Sechzigern war das Heft ein Verkaufsschlager, ein Massenmedium. Die Ressource preiswerter Unterhaltungsliteratur. Die verkauften Auflagen bei Bastei mussten besser sein als 40.000 verkaufter Exemplare. Das Programm des Verlags aus dem Bergischen war zudem deutlich umfangreicher als heute. In jeder Woche gingen wohl nahezu eine Million Exemplare allein aus dem Bergischen über die Verkaufstresen im Bahnhofsbuchhandel und an Kiosken. Dazu kamen deutlich mehr Verlage als heute (nur um ein paar Namen zu nennen: Marken, Zauberkreis und auch Pabel und Moewig gab es noch einzeln).
Heute hat die durchschnittliche Bastei-Serie eine verkaufte Auflage von etwa 11.000 Exemplaren ... Muss ich mehr sagen? Es gibt nur noch drei Verlage, die Hefte auflegen. Muss ich mehr sagen? Kein Einziger von ihnen hat ein solch umfangreiches Programm wie in den Sechzigerjahren. Muss ich mehr sagen ...? - Die Marktlage dürfte klar sein ...
Die Gesamtsituation des Heftromans ist also unbefriedigend! Das ist Fakt und eigentlich keiner Diskussion mehr wert. Wer immer noch das Hohelied auf diese Publikationsform singt, der verkennt die Zeichen der Zeit. Andererseits ist die Nachfrage nach Unterhaltung(sliteratur) so groß wie immer (und lässt man den Blick über das multimediale Angebot schweifen so groß wie nie). Das sollte was sagen. Wenn alle Welt sich unterhalten will, es aber fürs Heft schwierig ist, so ist was faul im Staate Dänemark bzw. der Publikationsform Heftroman.
In dieser für den Heftroman schwachen Marktlage die beiden führenden Objekte zu verlegen (ja, auch »Der Landser« dürfte sehr erfolgreich sein und sehr gut laufen) ist für VPM mit Sicherheit erfreulich, doch wir erinnern uns einmal an den Turmbau zu Babel. Wenn das Fundament (im Falle des Heftromans der Markt) zu schwach ist, kann auch der stärkste Turm einstürzen, weil auch der letzte Mohikaner dann gehen muss. Das wäre dann die Erstauflage der »Perry Rhodan«-Serie.
Daher ist »Perry Rhodan Neo« eine hervorragende Idee, wenn das auch in einige Betonköpfe nicht hinein will. Ich glaube nicht, dass heutzutage eine Neuauflage der Serie noch ziehen würde. Einige Gründe habe ich ja bereits dargelegt. Ein weiterer (aus der Frühzeit der Serie) sei auch noch aufgezeigt. Da gab es Sequenzen, die mich (als ich die Serie las) sehr amüsiert haben. Da standen Arkoniden und andere Außerirdische mit offenen Mündern herum, nur weil ein Terraner das Nudelwasser nicht anbrennen ließ. Das war doch schon in den späten Siebzigern und frühen Achtzigern eine echte Lachnummer. Allerdings passten die tatkräftigen Terraner in die (frühen) Sechzigerjahre, als Kennedy zum Sturm auf den Mond aufrief und das Wirtschaftswunder auf vollen Touren lief und es immer nur aufwärts zu gehen schien. Das war Teil des Zeitgeistes der (frühen) Sechziger. Heute ist das so lustig wie die Klamotten in TV-Serien der Siebziger (auch die waren Teil des Zeitgeistes eines Jahrzehnts).
So ist »Perry Rhodan Neo« der Schritt, diese Serie zeitgemäß zu starten mit dem Rückenwind eines bekannten Namens und einer großen Zahl Leser. Zudem besteht dadurch die Chance, auch neue Leser anzusprechen. Das auch zu einer Zeit, da noch nicht der Zwang vorhanden ist, etwas aus dem Boden zu stampfen. Sprich: Da ist immer noch der Kern der Serie (die Erstauflage) vorhanden und der Heftromanmarkt demzufolge noch nicht zusammengebrochen.
Kelter hat's doch vorgemacht. Die Idee war nicht schlecht, aber es haperte in der Ausführung. Gut, auch Kelter hatte Taschenheft-Testballons steigen lassen. Aus ihrem Programm gab es »Dr. Norden« und Western.
Aber dann, als es an frisches Blut (sprich neue Serien) gehen sollte, klemmte es: Die Fantasyromane waren zwar dick (wie es Mode ist), aber sie standen nicht da, wo der Fantasyleser seine Lektüre sucht (und in der Heftecke ist der/die an Fantasy interessierte Person zuletzt Mitte der Achtzigerjahre fündig geworden).
Bei VPM und bei der PR-Mannschaft um Klaus N. Frick haben Sie das Taschenheft als Ausweg erkannt. VPM war damit schon einige Zeit auf dem Markt. Allerdings nur mit Neuausgaben. Den ersten Schritt machte man mit dem (heimlichen) Bestseller »Der Landser« und dann kam dazu die Neuauflage »Perry Rhodan Planetenroman« (eine Wiederverwertung der einstigen, gleichnamigen Taschenbücher zur »weltgrößten SF-Serie« um den Erben des Universums). Und nun als bislang mutigsten und zukunftsweisenden Schritt - kommt »Perry Rhodan Neo«. Der Neustart der SF-Serie in modernem Gewand. Da hat VPM seine Präsenz im Taschenheft mit Bedacht entwickelt.
Das ist wie bereits ausgeführt eine richtungweisende und vorausschauende Entscheidung. Die Erstauflage ist mit Sicherheit nicht in akuter Gefahr. Im Gegenteil! »Perry Rhodan« ist wohl die einzige Heftserie, die richtig gut läuft. Aber was nicht ist, kann noch werden. Die Gesamtentwicklung des Heftromans ist grauenerregend.
Ich wiederhole es gern noch einmal: grauenerregend.
In den späten Sechzigern war das Heft ein Verkaufsschlager, ein Massenmedium. Die Ressource preiswerter Unterhaltungsliteratur. Die verkauften Auflagen bei Bastei mussten besser sein als 40.000 verkaufter Exemplare. Das Programm des Verlags aus dem Bergischen war zudem deutlich umfangreicher als heute. In jeder Woche gingen wohl nahezu eine Million Exemplare allein aus dem Bergischen über die Verkaufstresen im Bahnhofsbuchhandel und an Kiosken. Dazu kamen deutlich mehr Verlage als heute (nur um ein paar Namen zu nennen: Marken, Zauberkreis und auch Pabel und Moewig gab es noch einzeln).
Heute hat die durchschnittliche Bastei-Serie eine verkaufte Auflage von etwa 11.000 Exemplaren ... Muss ich mehr sagen? Es gibt nur noch drei Verlage, die Hefte auflegen. Muss ich mehr sagen? Kein Einziger von ihnen hat ein solch umfangreiches Programm wie in den Sechzigerjahren. Muss ich mehr sagen ...? - Die Marktlage dürfte klar sein ...
Die Gesamtsituation des Heftromans ist also unbefriedigend! Das ist Fakt und eigentlich keiner Diskussion mehr wert. Wer immer noch das Hohelied auf diese Publikationsform singt, der verkennt die Zeichen der Zeit. Andererseits ist die Nachfrage nach Unterhaltung(sliteratur) so groß wie immer (und lässt man den Blick über das multimediale Angebot schweifen so groß wie nie). Das sollte was sagen. Wenn alle Welt sich unterhalten will, es aber fürs Heft schwierig ist, so ist was faul im Staate Dänemark bzw. der Publikationsform Heftroman.
In dieser für den Heftroman schwachen Marktlage die beiden führenden Objekte zu verlegen (ja, auch »Der Landser« dürfte sehr erfolgreich sein und sehr gut laufen) ist für VPM mit Sicherheit erfreulich, doch wir erinnern uns einmal an den Turmbau zu Babel. Wenn das Fundament (im Falle des Heftromans der Markt) zu schwach ist, kann auch der stärkste Turm einstürzen, weil auch der letzte Mohikaner dann gehen muss. Das wäre dann die Erstauflage der »Perry Rhodan«-Serie.
Daher ist »Perry Rhodan Neo« eine hervorragende Idee, wenn das auch in einige Betonköpfe nicht hinein will. Ich glaube nicht, dass heutzutage eine Neuauflage der Serie noch ziehen würde. Einige Gründe habe ich ja bereits dargelegt. Ein weiterer (aus der Frühzeit der Serie) sei auch noch aufgezeigt. Da gab es Sequenzen, die mich (als ich die Serie las) sehr amüsiert haben. Da standen Arkoniden und andere Außerirdische mit offenen Mündern herum, nur weil ein Terraner das Nudelwasser nicht anbrennen ließ. Das war doch schon in den späten Siebzigern und frühen Achtzigern eine echte Lachnummer. Allerdings passten die tatkräftigen Terraner in die (frühen) Sechzigerjahre, als Kennedy zum Sturm auf den Mond aufrief und das Wirtschaftswunder auf vollen Touren lief und es immer nur aufwärts zu gehen schien. Das war Teil des Zeitgeistes der (frühen) Sechziger. Heute ist das so lustig wie die Klamotten in TV-Serien der Siebziger (auch die waren Teil des Zeitgeistes eines Jahrzehnts).
So ist »Perry Rhodan Neo« der Schritt, diese Serie zeitgemäß zu starten mit dem Rückenwind eines bekannten Namens und einer großen Zahl Leser. Zudem besteht dadurch die Chance, auch neue Leser anzusprechen. Das auch zu einer Zeit, da noch nicht der Zwang vorhanden ist, etwas aus dem Boden zu stampfen. Sprich: Da ist immer noch der Kern der Serie (die Erstauflage) vorhanden und der Heftromanmarkt demzufolge noch nicht zusammengebrochen.
Kelter hat's doch vorgemacht. Die Idee war nicht schlecht, aber es haperte in der Ausführung. Gut, auch Kelter hatte Taschenheft-Testballons steigen lassen. Aus ihrem Programm gab es »Dr. Norden« und Western.
Aber dann, als es an frisches Blut (sprich neue Serien) gehen sollte, klemmte es: Die Fantasyromane waren zwar dick (wie es Mode ist), aber sie standen nicht da, wo der Fantasyleser seine Lektüre sucht (und in der Heftecke ist der/die an Fantasy interessierte Person zuletzt Mitte der Achtzigerjahre fündig geworden).
Dann konnte Autor Volker Ferkau die Welt nicht geschlossen im Kontext der High Fantasy halten und führte außerirdische Riesen ein. Dazu wurden auch noch Vampire angekündigt. »Mythenland« auf dem Weg zum Gemischtwarenladen oder doch eher Resterampe. War nix. Konnte nie völlig überzeugen.
Das Abenteuer gehörte nie zu den Genres, das im Heft/Taschenheft richtig erfolgreich war. Zudem waren die Stoffe (so gern ich »Roberta Lee« auch gelesen habe) entweder zu altbacken (sprich im traditionellen Sinne Heft) oder im Falle »David Johnsons« zu wenig actionbetont und dem Liebesroman näher als Indiana Jones.
In Rastatt hat sich die Redaktion ein paar Gedanken mehr gemacht so scheint es. Man wird sehen, ob sie richtig liegen ... Aber die Erfolgsaussichten sind groß. Man baut auf eine bekannte Marke, präsentiert diese (inhaltlich) zeitgemäß und lässt sie in einem Format laufen, das nicht den Charme der Adenauer-Ära verströmt. Da bleibt nur die Daumen zu drücken. Denn da hat man etwas richtig gemacht (wie so oft in der Redaktion). Auch als Fünfzigjähriger muss man nicht verkalkt sein und an ewigen Mustern kleben. Doch Ähnliches war zu erwarten vom Team um Klaus N. Frick, das ja auch schon das Schlachtschiff des Heftromans auf Kurs hält.
Kryptischer klingt zunächst die Mitteilung aus dem Hause Bastei-Lübbe. Dort macht sich die Abteilung Bastei Entertainment daran, nachdem vor nahezu zwei Jahren dies angekündigt wurde, endlich auch zu veröffentlichen. Für die Buchmesse wurde die erste digitale Romanserie angekündigt.
Was wichtig zu sein scheint: Es wurde ein eigenes Lektorat eingerichtet, das wohl neben den klassischen Aufgaben eines solchen auch eine Art Thinktank und Kreativabteilung sein wird. Denn die Ankündigung von Bastei-Entertainment besagt, man wolle eigene Inhalte entwickeln.
Der Begriff »Serienroman« bzw. »digitale Romanserie« lässt den Schluss zu, dass man sich in Köln der Traditionen des Verlagshauses besinnt, denn dort liegen in Gestalt des Heftromans die Wurzeln des Verlages. Aber: Man nimmt zumindest im Rahmen von Bastei Entertainment Abschied von diesem Format (das ja ohnehin von einer anderen Abteilung Bastei mit Cheflektor Dr. Florian Marzin an der Spitze gepflegt wird). Bei Bastei Entertainment will man, so Cheflektor Jan F. Wielpütz, Stoffe für das 21. Jahrhundert entwickeln, die multimedial auszuwerten sind. Da beginnt es (richtig) interessant zu werden, denn es wird offensichtlich nicht nur Abschied vom traditionellen Format genommen, sondern vielmehr auch von Traditionen, Mustern und Inhalten der 60-seitigen Ungetüme.
Drastisch formuliert erwarte ich nach dieser Ankündigung, dass Bastei Entertainment Abschied vom Musterhelden des Heftromans »Jerry Cotton« nimmt, dass sich Bastei Entertainment deutlich von dem eingefahrenen Muster der 60-Seiten-Hefte distanziert. Denn die Formen und Angebote müssen fließender werden, was die Inhalte und Formen angeht. Die Konventionen des Heftes sind überkommen. Hier müssen Inhalte aus modernen Erfolgsmedien (wie TV-Serien) und aus Hardcovern und (PC-)Spielen verschmelzen. Dazu gilt es eben die Traditionen abzuschütteln und sich moderner Formen zu bedienen. Man sehe sich allein das Genre Krimi und Thriller an. Das findet man im Heft nicht. Der Horror muss raus aus den Burgen und Schlössern und rein in die Städte und Diskotheken (mal abgesehen davon, dass es nicht mehr Horror heißen darf, sondern Urban Fantasy genannt werden muss).
Mit diesen Romanen und/oder Serien sieht man sich nach neuen Mustern und Helden um. Was genau unter den Ankündigungen zu verstehen ist, das wird sich uns wohl erschließen, wenn der erste Titel auf dem Markt ist.
Die multimediale Auswertung erwarte ich mit Spannung, allerdings glaube ich nicht, dass von Anfang an alles, was Cheflektor Wielpütz angekündigt hat, vorhanden sein wird. Aber ich denke, man macht sich über die Schnittstellen zwischen den Medien schon Gedanken. Ich denke, da wird man eine Mischung aus ergänzenden Angeboten und Übernahmen und Umarbeitung für die Auswertung in anderen Medien sein.
Die multimediale Auswertung erwarte ich mit Spannung, allerdings glaube ich nicht, dass von Anfang an alles, was Cheflektor Wielpütz angekündigt hat, vorhanden sein wird. Aber ich denke, man macht sich über die Schnittstellen zwischen den Medien schon Gedanken. Ich denke, da wird man eine Mischung aus ergänzenden Angeboten und Übernahmen und Umarbeitung für die Auswertung in anderen Medien sein.
Doch zu Beginn wird es sein wie in der Bibel: Am Anfang war das Wort.
Und hinter den beiden Strategien wird sich - im Wortsinne - triviale Unterhaltung aufs Neue entwickeln, ohne dass es Heftklammern und billiges Papier geben wird. Ich denke, sowohl im Hause Pabel Moewig als auch bei Bastei Lübbe in Gestalt von Bastei Entertainment geht man daran, Unterhaltung für die Zukunft zu entwickeln und nicht immer noch ewige Nostalgiker bedienen zu müssen.
Es gibt ein Lesen nach dem Heft ... Und das Heft (bzw. der Unterhaltungsroman) hat eine Zukunft, allerdings erst nach gründlicher Renovierung. Seid bereit. Das kann unterhaltend werden.
Es gibt ein Lesen nach dem Heft ... Und das Heft (bzw. der Unterhaltungsroman) hat eine Zukunft, allerdings erst nach gründlicher Renovierung. Seid bereit. Das kann unterhaltend werden.
Kommentare
Quelle:
www.buecherhallen.de/aw/home/~gtw/ebuecherhalle/
Ja, noch!
Aber die stehen doch gerade mal am Anfang. Diese Zahl wird sich noch merkbar steigern. Da braucht es keinen Blick in die Kristallkugeln. Alle Unibibliotheken sind fleißig Literatur am digitalisieren. Das ist nur eine Sache der Zeit.
Im übrigen weiß ich gar nicht, ob ich ein "Fan" des Ebooks bin, aber ich verschließe eben nicht die Augen vor dem Fortschritt. Alles hat seine Zeit. Als das Auto erfunden wurde, starben die Kutschen aus, als man das Papier erfand, legte man die Tontäfelchen und Keile beiseite, als der PC erfunden wurde, hatte die Schreibmaschine auch nur noch einen rudimentären Dienst zu verrichten. Die Welt dreht sich einfach weiter und ich akzeptiere die Entwicklung und freue mich auf das, was dann kommt. Sicherlich wird es seine Erleichterungen haben - das haben Erfindungen nämlich meistens.
Ich sage ja nicht, dass die Printmedien aussterben, aber sie werden sich den Platz mit den digitalen Angeboten mehr und mehr teilen müssen und vermutlich irgendwann in der Minderheit sein - solange Strom fließt (aber sollte er das nicht mehr, haben wir eh andere Probleme ;)
Im universitären Bereich hat die digitalisierte Variante des Buches natürlich Vorteile, das Buch wird sowieso am Arbeitsplatz gelesen, es wurde früher sowieso in vielen Fällen fotokopiert und dann mit der Kopie gearbeitet, etc.
Das hat nichts mit dem Lesen eines Romans, Gedichtbandes, etc. durch einen normalen Leser zu tun.
Viele Entwicklungen im Fachbuchmarkt, was Formate angeht haben es niemals in den Privatbereich geschafft, Beispiele hierfür sind die lose Blatt Sammlung, sowie die nur an Abonennten gehende Zeitschrift, beides Formate, die man im Markt für den Normalleser durchaus einführen könnte, es aber einfach niemals gemacht hat.
Deine Technologie-Kulturtheorie ist arg vereinfacht. Du schreibst
als man das Papier erfand, legte man die Tontäfelchen und Keile beiseite
Was schon historisch nicht korrekt ist, dem Papier ging natürlich das Pergament voraus. Und das zeigt nicht die Einführung von Papier hat die Kultur maßgeblich verändert, was man mit Papier gemacht hat, hat man in Europa zuvor rund tausend Jahre in der gleichen Art und Weise mit Pergament gemacht, es war der Buchdruck, der alles Alte über den Haufen warf.
Eine solche Revolution gegenüber dem Papierbuch ist das eBook aber nun einmal nicht, von daher taugt der Vergleich nicht.
Der Vergleich zwischen PC und Schreibmaschine hinkt ähnlich, der PC wird von den meisten Menschen nicht als Schreibmaschine genutzt, sondern um zu Spielen, im Internet zu surfen, Filme zu schauen, Fotos zu betrachten, usw. All das kann eine Schreibmaschine nicht und es hat auch nichts mit der Idee einer Schreibmaschine zu tun. PCs wurden von den allerwenigsten Menschen als Ersatz für eine Schreibmaschine angeschafft, was man auch daran sieht, dass die Dichte an Computern wesentlich größer ist als es die Dichte an Schreibmaschinen jemals war.
Das Auto hat auch nicht die Kutsche ersetzt, Kutschen waren rar, in der Stadt hatten nur Menschen Kutschen, die a) sehr gut betucht waren und die hatten dann eine Kutsche für den gesamten Haushalt oder b) Menschen die viel transportieren mussten, die Kutsche war niemals, wie das Auto ein allgemeines Fortbewegungsmittel der Massen. Es gab schlichtweg keinen privaten Individualverkehr vor dem Auto.
Das eBook hat aber denselben Funktionsumfang wie ein Papierbuch, es beinhaltet Text, der gelesen wird, wie das normale Buch auch, es leistet an keiner Stelle etwas, das ein Buch nicht kann.
Zitat: Wie ich oben ausführte wird kulturell-technologischer Fortschritt selten durch "Erleichterungen" befeuert, sondern durch vorher unmögliches, also durch Innovationen und die bietet das eBook nur in einer Disziplin, ich kann theoretisch meine gesamte Bibliothek mit mir herumtragen, das wäre mit Papier unmöglich. Doch ob dieser Vorteil ein wirkliches Argument für den Nutzer wird, steht für mich in den Sternen. MP3 Player haben sich u.A. über dieses Feature durchgesetzt, aber meine Musiksammlung unterwegs bei mir zu tragen und frei auszuwählen welche Stücke ich hören mag, erscheint verführerisch, bei Büchern ist das weniger interessant, da die Menge an Texten, die man immer und immer wieder lesen will, genau wie man einen Song immer und immer wieder hören will, wesentlich geringer ist. Es kommt vor, dass ich eine Woche lang immer dasselbe Album auf meinem Player höre, es kommt nicht vor, dass ich eine Woche lang denselben Heftroman/dasselbe Buch immer und immer wieder aufs Neue lese.
Ach ... kaufen Universitätsbibliotheken ihre Bücher, gedruckt oder im elektronischen Format, denn nicht bei den Verlagen? Verdienen Verlage etwa nicht an Universitätsbibliotheken?
Belletristik findet man zugegebenermaßen nicht allzu oft in Universitätsbibliotheken - das ist eher ein Fall für Stadtbüchereien. Aber auch die sehen im eBook Potential.
Wo ich die Unterschiede zwischen universitärer Bibliotheks und Buch-Nutzung und privater sehe habe ich schon geschrieben und zu den Stadtbüchereien habe ich auch schon geschrieben, das (zumindest in Hamburg) der Anteil von eMedien (also nicht nur Büchern, sondern auch Filmen und Musik bei 0,5% liegt.
Mag sein, dass man hier Potential sieht, es ist aber an der Messbarkeitsgrenze. Man kann immer sagen "in Zukunft, in Zukunft", aber auf mittlere Sicht ist da nun einmal in den Stadt-Bibliotheken keine Steigerung zu erwarten. Von 2009 bis 2011 hat sich die Zahl der eBooks, die in Hamburg ausleihbar waren nicht erhöht, wenn Du eine Steigerung für die kommenden Jahre erwartest müsstest Du schon sagen, warum es die geben sollte, wenn es sie in den letzten Jahren doch nicht gab.
Allerdings bin ich gegen das eBook (konservativer, nostalgischer Leser). Aber das ist meine persönliche Meinung - ich wünsche Bastei damit viel Erfolg!
Aber ich habe ein großes Problem damit, Horror Urban Fantasy zu nennen!
Zitat: Kannst Du Dir vielleicht, aber dann gib mal Butter bei die Fische. Was Dir vorschwebt wird im Artikel dann nämlich nicht klar. Was sollen die digitalen Formen sein, die keine eBooks sind? Das klingt für mich schwer nach Multimedia und den frühen 1990er Jahren, der interaktive Film, das interaktive Buch, usw. usf.
Dieser Versuch bestehende Medien digital anzufüttern ist schon einmal gescheitert, ich sehe heute keinen neuen Ansatz dafür. Wenn Du einen siehst, dann bitte gerne her damit, aber bislang ist das eBook die einzige digitale Form, die auch nur den Ansatz einer Chance hat größere Verbreitung zu finden (was zur Zeit nicht der Fall ist).
Und diese Heft im Heft im eBook-Diskussion geht voll am Thema vorbei, denn das Heft ist ja nicht nur in der Print-Version ein Auslaufmodell, auch Umfang, Handlungsmuster und Figuren gehören ins literarische Museum. Letztlich geht es in diesem Artikel um Alternativen und nicht neue Vermarktungsformen für "Alten Essig".
Und ich kann mir mehr digitale Formen als nur eBooks vorstellen.
Zitat: Warum? Vielleicht habe ich zu diesen Fotrmen schon Stoffe entwickelt und will die anbieten. Warum sollte ich also potentielle Konkurrenz auf den Plan rufen? [Lästermodus an] Wenn Dein Horizont sich auf 17X22 cm und das eBook beschränkt, kann ich doch nichts dafür. [Lästermodus aus].
Also offenbar hast Du keine.
Falls Du mit deinem kryptischen letzten Satz multimedial angereicherte eBooks auf Tablet PCs und Smartphones meinst, dann gute Nacht. Die Nachteile dieser Geräte gegenüber dem eBook sind nach heutigem technischen Stand nicht auflösbar. Weder wird es eine nicht beleuchtetes Display geben, wie es eBook Reader mit ePaper nun einmal haben und das es ermöglicht, auch bei hellem Außenlicht (sprich Sonnenlicht) zu lesen, noch werden diese Geräte jemals was die Akkulaufzeit angeht (Kindle 10 Tage / Ipad2 9 Stunden).
Die technische Ausrichtung dieser Geräte macht sie für alles was mit langem Lesen (eventuell im Freien, nicht so ungewöhnlich) zu tun hat unbrauchbar.
Und wir werden zum einen sehen was Lübbe auf der Messe präsentiert und zum anderen erleben was aus zweien meiner Ideen wird Die liegen nicht bei Lübbe und/oder Bastei Entertainment).
Und bis dahin überlasse ich es Deiner Phantasie und Deinem Vorurteil, darüber zu richten, ob wer Ideen hat. Nur weil Du es willst, muss ich längst nichta lles präsentieren was meinem Brägen entspringt