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Cliffhanger und Fortsetzungen - Phantom 5: Der wandelnde Geist

PhantomCliffhanger und Fortsetzungen
Phantom 5:  Der wandelnde Geist

Die Rückkehr des Dunklen Ostens
Auf Bangalla kommt es zu einer Reihe von Entführungen, bei denen wahllos Menschen von Maskierten verschleppt werden. Jaime Salamy ist eine alte Bekannte des Phantoms und betritt seit langer Zeit das Land erstmals wieder. Sie fährt nach Falkton und trifft sich dort mit Kit Walker. Walker vermutet, dass ein Menschenhändlerring für die Entführungen verantwortlich ist.

Phantom 5In diesem Augenblick stürmen Maskierte in den Raum und überwältigen Salamy und Walker.

Die beiden erwachen in einem Transportwagen, in dem sie mit anderen Gefangenen eingesperrt sind. Als die Entführer das Ziel erreichen, werden die Gefangenen in ein Gefängnis verlegt. Von einem Mitgefangenen erfahren Salamy und Walker, dass der Dunkle Osten für ihre Entführung verantwortlich ist.

Der Dunkle Osten ist ein alter afrikanischer Kult, der den zornigen Gott Zaal anbetet. Ihm sollen die Gefangenen geopfert werden. Die Kultanhänger glauben, dass das ewige Feuer des Zaal nur durch Menschenblut erhalten werden kann. Das Phantom konnte die Jünger Zaals vor Jahrhunderten aufhalten. Später tauchten die Anhänger wieder auf und verkauften die Menschen in die Sklaverei, die sich dem Glauben Zaals widersetzten. Wieder stellte sich das Phantom dem Kult erfolgreich entgegen und stoppte die Jünger.

Die Maskierten dringen in die Zelle ein und nehmen Salamy mit. Kit Walker kann sich daraufhin mit der Unterstützung Devils aus dem Gefängnis befreien. Walker verwandelt sich in das Phantom und nimmt die Verfolgung Salamys und ihrer Häscher auf. Er kann sie befreien und sie entdecken verschiedenartiges technisches Equipment, das das Phantom misstrauisch werden lässt.

Er untersucht die Anlage und findet den Zugang zu einem Operationssaal. Salamy und die anderen Gefangenen weißt er an, mit einem Wagen das Gelände zu verlassen. In dem OP findet er Hinweise, die auf einen Organhandel schließen lassen. Er beobachtet die Entführer und erfährt, dass ein unbekannter Hintermann die ganze Sache eingefädelt hat.

Das Phantom überwältigt die Maskierten und bewaffnete Polizisten treffen in Begleitung Salamys ein. Die beiden merken allerdings nicht, dass sie von einem Augenpaar aus dem Dickicht heraus beobachtet werden.

Die Rückkehr des Dunklen OstensFazit
Die Leser mussten ganze 4 Monate warten, bis die Ereignisse aus dem dritten Phantommagazin fortgesetzt werden. In dem Kapitel Hetzjagd erfährt der Leser zum ersten Mal von der Organisation des Dunklen Ostens. Zu dem Zeitpunkt ist nicht klar, ob das Phantom etwas über die Gruppierung weiß. Nun offenbart sich, dass das Phantom nicht nur Kenntnis über den Dunklen Osten hat, sondern dass seine früheren Inkarnationen bereits mehrere Male gegen den Kult gekämpft haben.

Mike Bullock setzt die Geschehnisse spannend fort. Er beantwortet dem Leser den Cliffhanger aus der vorherigen Geschichte, indem er den Zusammenhang zwischen dem Phantom und den Dunklen Osten aufdeckt. Zum Ende der Geschichte baut er allerdings einen weiteren Cliffhanger ein, wonach er das Phantom die Entführer beobachten lässt und die Leser auf diese Weise über einen geheimen Hintermann in Kenntnis setzt, der die Organentnahmen in Auftrag gegeben hat. So bekommt der Leser Lust auf die Fortsetzung. Es ist angenehm, dass bereits erste Fragen zum Dunklen Osten und die Verbindung zum Phantom beantwortet werden. So ist am Ende des Zyklus kein Overdose an Informationen zu befürchten, wenn schließlich alle Fäden im Finale zusammenlaufen.

Der Dunkle Osten hatte bereits in vergangenen Dekaden versucht, durch den Einsatz krimineller Machenschaften an Geld zu gelangen. So haben sie seinerzeit für den Verkauf der Menschen in die Sklaverei Geld erhalten und später ihre Aktivitäten in den Drogenhandelt verlagert. Die Ziele, die jetzt mit der Entnahme der Organe der Entführten erreicht werden sollen, sind nicht klar. Will der unbekannte Hintermann Geld verdienen oder benötigt er die Organe für etwas Anderes? Es ist nicht gesichert, ob der große Unbekannte überhaupt zum Dunklen Osten gehört oder ob er eigene Ziele verfolgt.

Autor Mike Bullock und Zeichner Silvestre Szilagyi erzählen die Geschichte in einem ähnlich rasanten Tempo, wie sie es schon in „Flammen der Vergeltung“ im dritten Phantomheft getan haben. Der Anteil an Actionsequenzen ist hoch, aber trotzdem gibt es einen erkennbaren, spannenden Plot.

Die Rückkehr des Dunklen OstensInternationale Gewässer
Vor der Küste Jemens wird ein Containerschiff von Piraten gekapert. Kapitän Cardena und Erasto, der Anführer der Piraten, kennen sich seit vielen Jahren und arbeiten beim Menschenhandel manchmal zusammen. Dieses Mal kommt es zum Streit zwischen den beiden. Erasto hat nämlich das falsche Schiff angegriffen. Auf dem Schiff befindet sich ein Container mit Kindersklaven, der einem Kartell gehört; und mit dem möchte sich Cardena auf keinen Fall anlegen.

Eine kleine Fregatte mit UN-Soldaten erreicht das Containerschiff. Erasto lässt sofort das Feuer eröffnen und die UN-Soldaten werden niedergestreckt. Die Streitereien mit Cardena vertiefen sich weiter, denn der möchte unauffällig bleiben.

Niemand bemerkt, dass das Phantom unbemerkt an Bord geschlichen ist. Einen der Piraten schmeißt er ins Wasser, was von seinen Kumpanen bemerkt wird und sie eröffnen das Feuer auf ihn. Schließlich können die Piraten das Phantom überwältigen und fesseln ihn in einem Container. Sie befördern den Container mitsamt des Phantoms in die reißenden Fluten. Der Container zerbricht an einer Stelle und er kann sich befreien und klettert wieder an Bord.

Währenddessen trifft ein zweites UN-Boot ein, deren Mannschaft sich aber als Verbündete Cardenas herausstellt. Das Phantom beginnt mit einer Waffe zwischen die Menschenhändler zu feuern und im Verlauf der Schießerei richten auch Cardenas Helfer und die Piraten die Waffen aufeinander.

Das Phantom befreit die Kinder aus ihrem Gefängnis und schlägt Cardena und Erasto nieder. Er legt den gefesselten Cardena an Deck des Schiffes nieder und drückt ihm belastendes Material für den Menschenhandel in die Hand. Als daraufhin britische Soldaten das Schiff stürmen, finden Sie Erasto und Cardena so vor.

Fazit
Der Leser wird gleich zu Beginn in die Handlung hineingeworfen. Autor Mike Bullock und Zeichner Fernando Peniche erzählen eine geradlinige Geschichte, die nur an Bord des Schiffes spielt. Das Phantom agiert zuerst aus dem Hintergrund und versucht sich immer wieder vor den Piraten zu verbergen. Nachdem er mit dem Container über Bord gegangen war und wieder auf dem Schiff zurück ist, greift er aktiver in die Geschehnisse ein.

Cardena erwähnt ein Kartell, dass für die Entführung der Kinder verantwortlich ist. Es ist nicht ersichtlich, ob es sich bei diesem Kartell um den Dunklen Osten handelt oder ob diese Geschichte von den Ereignissen der vorherigen Geschichte losgelöst ist. Das Thema Menschenentführungen setzt sich hier allerdings fort. Da alle Geschichten in diesem Heft die Story „Ghost who walks“ fortsetzen, ist wohl von einem Zusammenhang auszugehen.

Das Phantom ist in einer Szene mit Luaga über Funk in Kontakt. Daraus geht hervor, dass die beiden von einer gewöhnlichen Geiselnahme durch Piraten ausgehen. Eine Verbindung zum Dunklen Osten scheint es demzufolge aus ihrer Sicht nicht zu geben.

Das gefesselte Phantom im Container ist den Piraten wehrlos ausgeliefert. Warum sie ihm nicht die Maske vom Gesicht reißen, um nachzuschauen, wer hinter dem Phantom steckt, bleibt das Geheimnis des Autoren. Dazu muss man sagen, dass dieses Problem vor allem in Superheldengeschichten gern umgangen wird. Um Spannung zu erzeugen, soll der Held gefangen genommen werden können, ohne gleich seine Geheimidentität zu offenbaren.

Der Container geht zu Bruch, als er in das Wasser stürzt. Verantwortlich hierfür ist eine ungesicherte Kiste, die in dem Container hin und her rutscht und dadurch einen Riss in der Wand verursacht. Es ist ziemlich unwahrscheinlich, dass eine Kiste ein Loch in eine Metallwand eines Containers schlägt. Hier hätte sich der Autor eine bessere Idee einfallen lassen können, um das Phantom zu befreien.

Der Zeichenstil von Fernando Peniche fügt sich gut in das Artwork von Silvestre Szilagyi ein. Ein wesentlicher Unterschied besteht in der Panelgestaltung. Peniche bevorzugt an vielen Stellen ganzseitige Bilder, auf denen er kleinere Panels einfügt, die den Fortgang der Geschichte vorantreiben.

GötterdämmerungGötterdämmerung
In einem Dorf im Norden trauern Bejida und Lunaa um ihren vermissten Sohn Ebun. Plötzlich erschallen zwei Schüsse aus dem Dickicht und die beiden brechen tot zusammen. Der Schütze ist ihr Sohn Ebun, der die Morde als eine Art Mannbarkeitsprüfung verübt hat.

Phantom und Guran hören die Schüsse und eilen ins Dorf. Dort können sie nur noch die Leichen begutachten. Phantom und Devil eilen zum Abschusspunkt des Schützen und finden eine leere Patronenhülse. Die Spuren der Schützen weisen auf zwei Kinder hin und führen zu einem Flüchtlingscamp.

In dem überfüllten Lager herrschen katastrophale humanitäre Zustände. Sie treffen auf Chigani, einen alten Freund Gurans. Er prophezeit dem Phantom, dass er die Schützen in dem großen und unüberschaubaren Lager niemals finden wird. Er verliert sich in kryptischen Weissagungen und wirkt ein wenig verwirrt. Phantom führt den Zustand auf die traumatisierenden Ereignisse zurück, die den alten Mann in das Camp gebracht haben.

Phantom und Guran nehmen die weitere Verfolgung der Mörder auf. Ihnen auf den Versen kontaktiert Phantom seine Männer. Sie sollen ein Team aufstellen, das das Lager überwachen soll. In dem Telefonat erfährt er, dass das Flüchtlingscamp niedergebrannt wurde.

Sie eilen zurück zum Lager. Die Hütten brennen und viele Menschen sind tot. Unter den Toten ist auch Gurans Freund Chigani. An den Resten seiner Hütte prangt eine Warnung, dass alle sterben werden, die dem Phantom helfen.

Phantom findet die Spuren der Schützen und folgt ihnen in den Dschungel. Er kann sie einholen und wird in ein Feuergefecht mit mehreren uniformierten Männern verwickelt. Während des Kampfgeschehens ertönen Trommeln, die eine Nachricht für das Phantom beinhalten: Kit und Heloise wurden entführt.

Fazit
Diese Geschichte endet nicht einfach nur mit einem Cliffhanger, sondern wird im nächsten Band fortgesetzt.

Der Schütze Ebun erschießt seine Eltern und hat einen Freund dabei. Beide sind in grüne Uniformen gekleidet. Ebun fühl sich nach den Morden befreit und ist seine falsche Familie nun endlich los. Beide sind der Meinung, dass Ebun jetzt ein ewiges Leben durch seinen wahren Vater erhalten hat.
Diese Geschichte ist ebenfalls ein Teil von „Ghost who walks“. Daher ist wahrscheinlich davon auszugehen, dass der wahre Vater der geheime Hintermann ist, der dem Dunklen Osten vorsteht. Sind Kit und Heloise sogar von ihm entführt worden, um den alten Erzfeind Phantom unter Druck zu setzen?

Die Geschichte ist eine Verfolgungsjagd, die ihren vorläufigen Höhepunkt in der Schießerei zwischen dem Phantom und der Uniformierten findet. Unter denen befindet sich auch Ebun.


Mit Band 5 ist die aktuelle Ausgabe erreicht und die Fortsetzung erscheint in 2 Monaten. Es wird daher ein paar Wochen dauern, bis die Besprechung von Band 6 erscheint. Bis dahin werde ich mich mit einer zweiten Phantomserie beschäftigen, die bei Wick Comics erscheint. Die Serie ist auf 12 Bände angelegt, von denen bisher zwei erschienen sind. Die Reihe widmet sich den Arbeiten des Zeichners Jose Ortiz Tafalla. Getextet sind die Geschichten von dem Gespenster Geschichten Urgestein Peter Mennigen.

Phantom 5Phantom 5
Erscheinungsdatum: Februar 2023
Cover: Ertugrul Edirne

Die Rückkehr des Dunklen Ostens (Teil 1 & 2)
Autor: Mike Bullock
Zeichner: Silvestre Szilagyi

Internationale Gewässer
Autor: Mike Bullock
Zeichner: Fernando Peniche

Götterdämmerung (Teil 1)
Autor: Mike Bullock
Zeichner: Silvestre Szilagyi

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