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Die 80er - Die Filme: 1982 - DAS KOMMANDO

Die 80erDas Kommando

Der SAS-Offizier Peter Skellen (Lewis Collins) wird zur Tarnung unehrenhaft aus der Armee entlassen, um sich in eine radikale   Gruppe von  Atomwaffengegnern einzuschleusen, die Terroranschläge planen. Was ihm auch gelingt, nachdem er sich an deren Anführerin Frankie Leith (Judy Davis) herangemacht hat.

Durch seine Liaison mit der Terroristin, die ihn in ihre Gruppe einführt, erfährt Skellen von der geplanten Attacke auf die Botschaft.


Doch im entscheidenden Moment ist es dem SAS-Offizier nicht mehr möglich,   Commander Powell (Edward Woodward)   von   der   bevorstehenden Aktion zu unterrichten. So dringen die Terroristen und Skellen als Militärmusiker verkleidet in die Botschaft ein und schlagen blitzschnell zu.

Skellen bleibt nichts anderes übrig, als seine Rolle weiterzuspielen. Ein Umstand, auf den seine SAS-Kameraden angesichts des Ultimatums der Terroristen keine Rücksicht nehmen können. Nachdem der Befehl zur Stürmung der Botschaft erteilt wird, entbrennt ein mörderischer Kampf zwischen den Terroristen und der SAS ...

Lewis Collins wirkt in DAS KOMMANDO ein bisschen verloren, weil er in dem langatmig gedrehten Film seine Actiontalente nicht so recht ausspielen kann. Zudem fehlt ihm der richtige Partner, wie er ihn in Gestalt des Schauspielers Martin Shaw in der Serie DIE PROFIS hatte. Doch wenn es dann erst einmal zu Schlägereien, Schiessereien etc. kommt, ist der britische Schauspieler, wie zu Zeiten von DIE PROFIS, endlich wieder in seinem Element.

Dieses bisweilen hilflos und farblos wirkende Agieren Collins' ist aber nur zum Teil dem Schauspieler anzulasten, da die Rolle des teils unsympathisch wirkenden SAS-Offiziers Skellen auch nicht so viel hergibt, um sie intensiver spielen zu können. Was auch an dem Drehbuch und der Geschichte liegt, die viel zu langatmig daherkommt und in der ersten Hälfte des Films einfach nicht in die Puschen kommt.

Erst im letzten Drittel von DAS KOMMANDO, wenn es zur Erstürmung der Botschaft durch die SAS kommt, wird der Film richtig spannend. Und hier kann Lewis Collins dann auch seinem Action-Status gerecht werden. Dann ist Collins wieder der alte. So wie man ihn aus der Serie DIE PROFIS kennt.

Im Gegensatz zu Collins etwas eintöniger Rolle können dagegen die Bösewichte im Film richtig auftrumpfen. Zum einen ist dies die Schauspielerin JUDY DAVIS, die die Anführerin der Terroristen brillant in Szene setzen kann, und zum anderen INGRID PITT als Killerin Helga, die allerdings nur sehr kurze Aufritte im Film absolviert. Was schade ist, denn aus der Rolle hätte man weit mehr machen können, um den Film noch etwas spannender zu gestalten, was dem Regisseur allerdings nicht gelingt.

Denn leider fehlt dem Film DAS KOMMANDO die notwendige Atmosphäre, was auch daran liegt, dass die Schauspieler in ihren Rollen einfach viel zu unsympathisch und farblos wirken, um sich mit ihnen zu identifizieren bzw. mit ihnen mit zu fiebern. Was sehr schade ist und ebenfalls ein großes Manko des Films ist.

Neben Collins und den Bösewichten haben wir da noch EDWARD WOODWARD sowie RICHARD WIDMARK, der als US-Außenminister auch ein paar Sätze im Film sagen darf, aber sonst auch nicht unbedingt positiv auffällt.

Alles in allem hätte man DAS KOMMANDO um mindestens 30 Minuten kürzen sollen. Damit hätte man nicht nur die Hauptdarsteller besser in Szene setzen können, sondern auch der gesamte Filme wäre in dieser gestraften Version viel spannender und intensiver und weniger langatmig dahergekommen.

Auch muss man ganz klar sagen, dass die Zeit etwas an dem Film aus dem Jahre 1982 genagt hat, den ich früher viel besser fand. Denn DAS KOMMANDO wirkt an vielen Stellen bieder und verstaubt. Und obwohl er gerade mal knapp 31 Jahre alt ist, ist er vielen Filmen aus seiner Zeit, die man nicht ohne Grund als zeitlose Klassiker bezeichnen kann, und die man sich immer wieder anschauen kann, unterlegen.

KommanndoDAS KOMMANDO
(Who Dares Wins)
GB 1982

Regie: Ian Sharp

Darsteller
Lewis Collins als Captain Peter Skellen
Judy Davis als Frankie Leith
Edward Woodward als Commander Powell
Richard Widmark als US-Außenminister Arthur Currie
Robert Webber als General Ira Potter
Tony Doyle als Colonel Hadley
Kenneth Griffith als Bischof Crick
John Duttine als Rod Walker
Rosalind Lloyd als Jenny Skellen
Ingrid Pitt als Helga
Patrick Allen als Police Commissioner
Paul Freeman als Sir Richard

FSK: Ab 16 Jahren
Laufzeit: 120 Minuten

Ascot Elite Home Entertainment

© by Ingo Löchel

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Kommentare  

#1 Andreas Decker 2013-06-05 10:35
Den habe ich damals als absoluter Lewis Collins Fan im Kino gesehen und war schwer enttäuscht, weil er so lahm war. Aber der gute Mr. Collins hat ja mit seinen Kinofilmen keinen guten Instinkt bewiesen. :D

Und trotzdem hat es der Film als Video auf den Index geschafft. :eek:
#2 Lefti 2013-06-05 20:24
Habe damals auch 'einen' Kommando-Film mit Lewis Collins gesehen. An den Inhalt kann ich mich nicht mehr erinnern, daher kann der Film wohl keinen bleibenden Eindruck hinterlassen haben.

Ganz anders als ein Film, den ich 'damals... als ich noch jung war...' ;-) gesehen habe, aber leider den Titel nicht mehr kenne.
Habe diesen besagten Film nur einmal gesehen und anschließend nie wieder etwas von ihm gehört.
Vielleicht steht er auf dem Index? :sad:

Zum Inhalt des Films:
Ein Ranger/Söldner(?) hat ein Buch geschrieben, in dem er die Missetaten seiner Einheit/Organisation aufgeschrieben hat. Die Ranger/Söldner(?) dieser Einheit/Organistion(?) legen ihn am Anfang des Films um und versuchen an seine Aufzeichnungen zu gelangen. Die hat er jedoch seiner Schwester zukommen lassen/hinterlegt. Die Ranger/Söldner sind nun hinter der Schwester und den in ihrem Besitz befindlichen Aufzeichnungen her. Sie (die Schwester) findet 'äußerst schlagkräftige' Hilfe bei einem unbekannten(?) Mann und zwei Kumpel. Einer der Kumpel ist ein Farbiger. Das Vierergespann versucht das Buch zu veröffentlichen/drucken zu lassen, während die Unholde dauernd versuchen an die Dokumente zu gelangen.
Unter anderem bricht auch ein Ranger/Söldner nachts in ein Gebäude ein, in dem ein Farbiger während seiner Nachtschicht den Boden des Gebäudes säubert. Er überrascht den Unhold beim Einbruch. Oder überrascht der Unhold den Gebäudereiniger? Ich weiß es nicht mehr. :oops:
Jedenfalls haut der Gebäudereiniger nicht ab, sondern nutzt überraschenderweise seinen Besen als Kendostab und es kommt zum Schlagabtausch.

Der Film blieb mir nachhaltig in Erinnerung, da er sehr professionel war: Gute Kameraeinstellungen/-fahrten, tolle Background-Musik, gute MartialArts-Choreographie. Sozusagen American Fighter / American Ninja nur in gut. ;-)
Wurde evtl. Ende der 70er/Anfang der 80er gedreht.

Könnt ihr Video-Junkies mir vielleicht helfen und sagen, welchen Film ich meine und ob dieser irgendwo erhältlich ist? :eek:
#3 Andreas Decker 2013-06-06 11:11
Irgendwas klingelt da. Das mit der Schwester und dem Buch. Aber es gab so viele von diesen Söldner-Filmen, nachdem Die Wildgänse kommen so erfolgreich war. Mal sacken lassen.

Aber hey, nichts gegen American Ninja 1. Der Film ist blöd, keine Frage, aber da war Dudikoff noch jung und beweglich, aber vor allem war da sein schwarzer Kumpel Steve James, der aussah, als könnte er eine Stahltür zusammenfalten. Der war auch der bessere Schauspieler. viel zu früh gestorben, der Mann. Avenging Force alias Night Hunter war richtig gut, spielte in den Sümpfen von Louisiana oder so, Dudikoff und James gegen eine rechte Miliz.

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