In Spaghettiträgern und Chucks auf 600 Metern Höhe - »The Fall«
In Spaghettiträgern und Chucks auf 600 Metern Höhe
»Fall«
Dan verliert während des Abstiegs den Halt am Felsen, stürzt und kommt ums Leben. Ein Jahr später wird Becky noch immer jede Nacht von Albträumen geschüttelt und betäubt den Schmerz mit Alkohol. Ihr Vater James (Jeffrey Dean Morgan) ist aufgrund des Zustandes seiner Tochter schwer beunruhigt, dringt aber nicht zu ihr durch.
Da taucht Shiloh bei ihr auf und drängt Becky, gemeinsam auf das einst höchste Bauwerk in Nordamerika zu klettern: einen verlassenen, gigantischen TV-Sendemast mitten in der Wildnis. Widerwillig schließt sich Becky Shiloh an, in der Hoffnung, so endlich ihr Trauma überwinden zu können. Der Aufstieg verläuft überraschend einfach. Oben angekommen, bricht dann aber die rostige Leiter ab und fällt in die Tiefe, während die Freundinnen auf einer mickrigen Plattform in hunderten von Metern Höhe gestrandet sind … (1)
Ein Turm in der Wüste
Der Film galt als Renner bei Netflix.(2) Als Survival-Thriller angepriesen verspricht er viel. Doch der Thriller hat neben einigen Stärken viele Schwächen. Das Thema ist gut gewählt. Zwei Protagonisten hängen auf einem 600 Meter hohen Funkturm fest. Der Turm steht in der Wüste, weil in der Stadt wäre es sinnlos. Die Frage ist nur, warum zwei Mädchen auf einen so hohen Turm steigen? Die eine will oder soll ihre Angst besiegen, heißt es. Die Angst wird als großer Gegner in dieser Geschichte dargestellt. Dabei ist die Angst doch auch so wichtig, weil sie uns vor Gefahren warnt und eben auch davor schützt, auf solch unsinnige Ideen wie die Besteigung eines alten rostigen Turms zu kommen.
Angetrieben von Shiloh Hunter soll Becky also nun diesen Turm hinauf. Auch Shiloh hat so ihre Interessen. Will sie ihren vielen Followern doch einige Videos aus luftiger Höhe bieten. Oben angekommen bricht die Leiter der oberen 65 Meter weg. Schlecht für die beiden, die nur 15 Meter Seil haben. Der Handyempfang ist weg. Aber eine Drohne ist bei Ihnen im Gepäck. Doch die hat nicht genug Akku. Wie sie überhaupt in Verbindung mit einem Hady ohne Netz funktionieren kann, bleibt ein Geheimnis. Es beginnen einige waghalsige Aktionen auf den schmalen Plattform, die jeden normal Sterblichen sicher längst zu Fall gebracht und damit dem Namen des Films alle Ehre gemacht hätten.
Zum Teil atemberaubend
Dennoch: Es ist nicht unspannend und zum Teil atemberaubend, wenn die Mädels in schwindelerregender Höhe ihre Befreiungsversuche wagen. Aber es bleibt doch eine austauschbare Story, die vielleicht an anderen Orten mit anderen Protagonisten besser oder wenigstens ähnlich hätte funktionieren können. So sind die Mädels zwei ganz junge Menschen, die ohne Grund und ohne Sicherheitsvorkehrungen in Chucks und Spaghettiträgern diesen Turm besteigen. Und dabei haben sie augenscheinlich soviel Klettererfahrung, wie sie kaum in ihrem kurzen Leben hätten erlernen können.
Auch die Rettung bleibt ein Rätsel- denn plötzlich spielt die Handlung am Boden und der Zuschauer darf sich das Szenario der Rettung selbst zusammenreimen.
Schlussbemerkung
Spannung und Action ist vorhanden, die Handlung ist mager, sehr mager.
Fall
(1)= Filmstars.de
(2)= filmstarts.de
(c) by author 05/22
Kommentare
Schöne Zeitverschwendung der Film...
Zitat: Ich bin verwirrt, weil ich als Mensch mit Höhenangst den Film schon einige Zeit im Visier habe. Aber Netflix ist da wohl falsch...
THE FALL ist tatsächlich ein Renner auf Netflix, ist aber eine britische Serie.
Der beschriebene Film ist nur mit FALL betitelt.
Das stimmt, aber trotzdem war er ein Renner auf Netflix (siehe Link unten) -wenn auch nur im Ausland.
Hab den Titel oben geändert und bitte um Verzeihung.
www.filmstarts.de/nachrichten/1000016944.html
Habe ihn auf Amazon Prime gesehen...
Zitat: Mach dir nichts draus. Habe ich bei der Suche nach dem Film auch immer verwechselt...