Leit(d)artikel KolumnenPhantastischesKrimi/ThrillerHistorischesWesternAbenteuer/ActionOff TopicInterviewsHintergründeMythen und WirklichkeitenFictionArchivRedaktionelles

Eine kurze Hörspielserie - »Dämonenkiller«

DämonenkillerEine kurze Hörspielserie
»Dämonenkiller«

Nachdem Erfolg der Hörspielserien Larry Brent und Macabros, entschloss sich das Label EUROPA 1984 dazu eine weitere Hörspielserie nach Horrorheftromanen auf den Markt zu bringen. Die Wahl fiel auf den Dämonenkiller vom Pabel-Moewig-Verlag. Damit fiel die Wahl auf eine Romanserie, die zum damaligen Zeitpunkt schon eine wechselvolle Geschichte hinter sich hatte und genau wie Larry Brent und Macabros eigentlich schon sehr alt war.

Begegnung mit H. G. Francis auf der Hörspiel 2009Als Autor der Hörspiele wählte man Hans-Georg Franciskowsky aus und damit jemanden dem das Metier Heftroman durchaus vertraut war. Ganz anders als dies bei den Autorn von Larry Brent und Macabros der Fall war, wo alle Schreiber vom Film und Theater stammten.

Und dennoch wirkte die Serie irgendwie dahingeklatscht und war den Vorlagen bei weitem nicht gerecht, zumal sie auch sehr kurz waren. Alle fünf Folgen dieser Serie hatten zusammen eine Laufzeit von 205 Minuten. Also 3 Stunden und 25 Minuten in etwa. Man hatte alles in die Hörspiele gepackt, was wesentlich war und Erzählstränge, die man für unwesentlich hielt gestrichen, obwohl sie zum Teil nicht unwichtig gewesen wären. Bei der ersten Folge hatte man sich noch die meiste Mühe gegeben. Mit 43 Minuten Laufzeit ist sie auch die längste. Es geht in den fünf Folgen, um Dorian Hunter, der erfährt, dass er der Sohn des Teufels ist und seine Brüder allesamt Dämonen sind. In den Folgen geht es darum, wie er seine Bruder zur Strecke bringt. In der Hörspielserie bleibt es nebulös, ob Hunter wirklich ein Sohn des Teufels ist oder ob er nur durch Zufall in die Geschichte geraten ist, während es im Roman deutlich wird. Diesbezüglich ist die Hörspielserie sogar etwas interessanter. Bedauerlich ist wirklich, dass Franciskowsky die Serie so sehr auf ein Minimum an Laufzeit heruntergebrochen hat. Auch das Heikedine Körting bei der Besetzung nicht konsequent vorgegangen war ist, ist im Nachhinein zu bedauern. So haben die dämonischen Brüder in den Folgen immer wieder unterschiedliche Sprecher.
Ein Gerücht sagt, die Hörspielmanuskripte entstanden nach den Roman- Exposés, was in der Tat einiges erklären würde, auch die Kürze der Geschichten.

Die fünf Folgen erschienen 1984. Damals bekam EUROPA Probleme mit dem Jugendschutz und die Folge 9 der Larry Brent-Hörspielserie "Die Schlangenköpfe des Dr. Gorgo" wurde gerichtlich indiziert. Für den Dämonenkiller hatte das laut Heikedine Körting die Folge, dass bereits geplante Vertonungen nicht mehr realisiert wurden.

Ich weiß noch, dass die drei weiteren Folgen geplant waren und sogar die Skripte schon geschrieben wurden. Aber damals fiel es in eine Zeit, in der es etwas vom Jugendschutz eingeschränkt wurde. Dann hatte der Geschäftsführer der Firma Miller ein bisschen die Lust verloren, sich mit Behörden und Rechtsanwälten auseinander zu setzen. Dazu kam, dass es in den 80er Jahren einen Einbruch gab und durch Computerspiele etc. die Hörspiele nicht mehr so beliebt waren. So ist die ganze Sache dann im Sande verlaufen. (1)

Begegnung mit H. G. Francis auf der Hörspiel 2009

Neues in der Chronik
In der EUROPA-Chronik, einem riesigen Bildband mit wenig Text erschienen 2021 Fotos der bereits fertiggestellten Manuskripte von Franciskowsky für die Folgen 6-10.Sie tragen das Datum vom 16.11.1984. Auf einem Flyer von EUROPA waren 1984 die Folgen 6-8 gelistet mit der Überschrift "In Vorbereitung". Aus der EUROPA-Chronik ging sogar hervor, dass der Erzähler Horst Frank ab Folge 6 durch Peer Schmitt ausgetauscht werden sollte. Für Folge 6 gab es sogar ein Cover. Diese stammen allesamt vom Originalzeichner der Dämonenkiller-Romane, die seinerzeit im Vampir-Horror-Roman des Pabel-Verlages erschienen sind. Es sind die Originalbilder, die für die Hörspielvariante etwas entschärft wurden, also also drastische Darstellungen verdeckt wurden.

Hier die Liste der Folgen:

1. Im Zeichen des Bösen
ca. 43 Minuten (VÖ: 1984/2000)
2. Das Henkersschwert
ca. 37 Minuten (VÖ 1984/2000)
3. Der Puppenmacher
ca. 42 Minuten (VÖ 1984/2000)
4. Experimente des Schreckens
ca. 40 Minuten (VÖ 1984/2001)
5. Amok
ca. 39 Minuten (VÖ 1984/2001)
6. Duell mit den Ratten
(nicht erschienen)
7. Labyrinth des Todes
(nicht erschienen)
8. Der Folterknecht
(nicht erschienen)
9. Die weiße Wölfin
(nicht erschienen)
10. Der Kopfjäger
(nicht erschienen)

Gerade die Vergangenheitsabenteuer ab Folge 8 wären durchaus interessant in der Umsetzung gewesen. Was die Produktionen von EUROPA auszeichnete ist die Umsetzung von Effekten und Sounds, die eine einzigartige Atmosphäre schaffen und die guten Sprecher. So hört man Horst Frank als Erzähler, Christian Rohde als Chapman und Gisela Trowe als Gräfin. Ferner dabei sind Peter Lakenmacher, Inken Sommer, Heidi Berndt, Karl-Walter Diess und Jürgen Thormann.

Es folgen nun in einer kleinen Artikelreihe, die Vorstellung der fünf Hörspielfolgen.

(1)= Heikedine Körting

Nicht ganz richtig im Kopf - Dämonenkiller (1) Im Zeichen des Bösen
Ein Scheiterhaufen am Flughafen - Dämonenkiller (2) Das Henkersschwert
Dämon mit Narbe - Dämonenkiller (3) Der Puppenmacher
Monster in Hollywood - Dämonenkiller (4) Experimente des Schreckens
Body painting für den Satan - Dämonenkiller (5) Amok

(c) by author 05/23

Der Gästezugang für Kommentare wird vorerst wieder geschlossen. Bis zu 500 Spam-Kommentare waren zuviel.

Bitte registriert Euch.

Leit(d)artikelKolumnenPhantastischesKrimi/ThrillerHistorischesWesternAbenteuer/ActionOff TopicInterviewsHintergründeMythen und WirklichkeitenFictionArchivRedaktionelles

Wir verwenden Cookies, um Inhalte zu personalisieren und die Zugriffe auf unsere Webseite zu analysieren. Indem Sie "Akzeptieren" anklicken ohne Ihre Einstellungen zu verändern, geben Sie uns Ihre Einwilligung, Cookies zu verwenden.