Uschi: Was war zuerst da? Offen gestanden, trifft beides zu. Als ich seinerzeit mit Klaus N. Frick über Elfenzeit sprach, sagte ich ganz kühn »ich will 35 Bände machen«, woraufhin Klaus verständlicherweise die Augen aufriss, da wir ja noch nicht einmal den Vertrag in Händen hielten. Doch mir war schon bei der Entwicklung des Konzeptes klar, dass die Haupt-Storyline mit 20 Bänden abgeschlossen sein musste sonst zieht sich das zu lang , aber dass auf alle Fälle Raum für weitere Geschichten vorhanden wäre. Bei einer so großen Saga bleibt es nicht aus, dass sich einige Fäden nie ganz lösen und Parallelentwicklungen möglich sind, und dass noch lange nicht alles erzählt ist. Ich hatte allerdings nichts Genaues geplant, das ließ ich durch die Entwicklung der Serie auf mich zukommen und tatsächlich ergab sich dann gegen Ende ein toller neuer Faden zu einem Spin-Off. Noch bevor »Der Club« das Angebot machte, ein weiteres Konzept einzureichen, besprach ich mit Klaus die Möglichkeiten und sagte ihm, dass mit der nächsten Idee 15 Bände möglich wären. Wobei diese Serie zwar im Elfenzeit-Universum spielt, aber völlig unabhängig davon ist mit einem neuen Setting und neuen Protagonisten, das war mir auch sehr wichtig. Nun, ob es tatsächlich 15 Bände werden, steht noch in den Sternen, zunächst einmal wird es wieder eine Testphase geben, und dann sehen wir weiter. Da heißt es also noch Daumen drücken.
Generell aber möchte ich sagen: Man kann nicht zu jeder Geschichte eine Fortsetzung schreiben, denn viele Geschichten sind einfach zu Ende erzählt. Das merkt man daran, wenn nach einem großen Erfolg eine Fortsetzung nachgeschoben wird, die der Autor nicht ursprünglich geplant hatte. Das wirkt oft sehr aufgesetzt, möglicherweise wiederholt, und stark in der Qualität abgesunken. Ein Autor muss sich also vorher im Klaren darüber sein, ob er eventuell fortsetzen will oder nicht. Wenn der Verlag dennoch insistiert, ist es besser, eine neue Geschichte mit anderen Protagonisten aus dem vorgestellten Universum zu schaffen. Dann bewegt sich der Leser auf vertrautem Terrain, kann aber auf das Neue gespannt sein, und der Autor ist sehr viel freier in der Gestaltung und Ideeneinbringung.
Bis zur nächsten »Mail mit Uschi« im Dezember!