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... Janet Ivana Sunjic über Lausch

Janet Sunjic... Janet Ivana Sunjic ...
... über Lausch

Ihre schwäbischen Wurzeln haben durchaus eigenwillige Blüten getrieben. Nach der Ausbildung zur Kauffrau und grundsoliden Tätigkeiten in Vertrieb und Marketing eines Werbemittelgroßhändlers und als Leiterin des Aufbaus der Telemarketing-Abteilung für den führenden Studioausstatter "SMM", gründet Janet Sunjic 2001, mit gerade mal 22 Jahren, ihr eigenes Tonstudio "Casino Royale SPF" in Hamburg.


Drei Jahre später entscheidet sie sich für den Verkauf des Tonstudios und wird das zweite Triebwerk von LAUSCH. Management, Logistik und PR sind ihre primären Tätigkeitsfelder, aber natürlich ist sie auch an den Produktionen, im besonderen bei Dramaturgie und Disposition beteiligt und verleiht der einen oder anderen Figur ihre schöne Stimme. Für Ton und Musik interessiert sie sich eben nicht nur aus der Perspektive der Managerin.

Zauberspiegel: Janet, Produktmangerin bei Lausch. Ist das dein Traumberuf ?
Janet Sunjic: Das kann man schon so sagen – es kommt alles zusammen, was mich interessiert und fasziniert und was ich bisher an Erfahrung sammeln konnte. Außerdem gibt es bei uns nur wenig Routine – wir suchen uns immer neue Bereiche, neue Aufgaben – ob es sich um Marketing, Presse oder inhaltliche Themen handelt. Es bleibt immer spannend, abwechslungsreich und vor allem herausfordernd.

Zauberspiegel: Wie wird man so eine Produktmangerin?
Janet Sunjic: Ich bezeichne mich nicht wirklich als Produkmanagerin, das würde bedeuten, dass ich gewisse Dinge, wie das Ausarbeiten einer Marketingstrategie und deren Umsetzung nur zum Teil begleite. Aber ich bin in so gut wie alle Stufen der Produktion und der Vermarktung involviert.
Es ist eine Entwicklung dahin, geprägt von Ehrgeiz (obwohl ich dieses Wort nicht besonders mag), etwas Können zu wollen, etwas zu erreichen. Ich habe keine Hemmungen, Herausforderungen anzunehmen und über gewisse Grenzen zu gehen.
Als Günter und ich uns kennen lernten, waren wir erstmal zu zweit, schmiedeten Pläne und machten uns an die Umsetzung – ich schätze, es ist wie bei einem Sportler – du trainierst und wenn du ein Ziel erreicht hast, nimmst du die nächste Hürde... ich denke, das Bild passt ganz gut.

Zauberspiegel: Klar, dass du in dem Job auch Hörspiele mögen musst. Aber bis du auch ein richtiger Hörspielfan, und hast schon in Kindertagen Hörspiele gehört?
Janet Sunjic: Ich habe vieles erst im Nachhinein kennen gelernt – in meiner Kindheit hörte ich TKKG, Fünf Freunde und Benjamin Blümchen – an Biene Sumsi, Tom und Jerry und Das Gespenst von Canteville kann ich mich auch noch erinnern.

Zauberspiegel: Hast du ein Lieblingshörspiel, oder auch mehrere?
Janet Sunjic: In finde MACABROS großartig und natürlich die Neon-Grusel aus den 80ern – außerdem finde ich „Jack the Ripper“ von Frank Gustavus/ Ripper Records wirklich großartig

Zauberspiegel: Seit wann genau gibt es Lausch, und wie kam die Gründung zustande?
Janet Sunjic: Lausch als Label gibt es seit Anfang 2006 – wir finden aber schon 2004 gemeinsam an, haben Auftragsproduktionen realisiert; Günter hat zum Beispiel auch Kindergeschichten geschrieben und vertont.
Bevor wir uns kennen lernten, betrieb ich ein Tonstudio – wir haben Musik produziert, Trickfilme und Werbespots vertont und auch Hörbücher produziert – Günter kam über XING auf mich zu, und wollte wissen, was das Studio am Tag koste – und seither leben und arbeiten wir zusammen – das Studio habe ich verkauft.

Zauberspiegel: Du hattest die Regie bei den Larry Brent-Hörbüchern. Warum wolltet ihr die Hörbücher machen, und nicht gleich Hörspiele, die doch früher recht erfolgreich waren?
Janet Sunjic: Die Larry Brent Hörbücher produzieren wir im Auftrag von EUROPA – die Entscheidung, nun die Romane zu vertonen lag nicht bei uns.

Zauberspiegel: Larry Brent wurde unbearbeitet und ungekürzt eingesprochen, natürlich mit technischer Raffinesse, die recht lobenswert ist, und einer grandiosen Leistung von Rainer Schmitt.
Aber meinst du nicht, das eine Bearbeitung bei gewissen Textpassagen besser gewesen wäre?
Immerhin sind die Texte bis zu 40 Jahre alt.
Janet Sunjic: Es gab durchaus kleine Korrekturen aber der Reiz liegt wohl genau in der Tatsache, diese Romane so einzulesen, wie sie sind – ich finde, es hat seinen ganz eignen Charme. Und Rainer Schmitt bringt genau diesen Charme rüber.

Zauberspiegel: Sind weitere Hörbücher von Larry Brent geplant?
Janet Sunjic: Meines Wissens nach ja.

Zauberspiegel: Janet, man hört immer wieder, das sich kleine Labels zusammen tun um ihre Träume in Hörspielen besser um setzen zu können. Manchmal hat der eine das bessere Studio, der Andere die besseren Sprecherkontakte, und wieder ein anderer ist technisch versierter als der potenzielle Partner. Es gibt tausend Gründe sich Partnerschaften zu suchen, um am Ende kostengünstig und dennoch qualitativ hochwertig produzieren zu können. Eine lobenswerte Entwicklung.
Mit EUROPA und Lausch haben sich erstmals zwei große Labels zusammengetan. Wie kam es dazu?
Janet Sunjic: Das ist eine gute Frage, die man eigentlich weitergeben müsste.
Ich glaube, wir sind durch unsere Qualität aufgefallen und die Tatsache, dass wir alles selbst produzieren und realisieren können – also auch die Musikproduktion – Günter ist Musiker und hat über 15 Jahre Erfahrung in diesem Bereich – er hat die Musiken zu Larry Brent und Fear Street produziert und tut dies zu mittlerweile fast ausschließlich auch für unsere eigenen Produktionen.

Zauberspiegel: In den 80er Jahren waren Hörspiele auch sehr beliebt, doch erst heute gibt es einen richtigen Boom. Wie erklärst du dir die Erfolgsgeschichte dieses Mediums?
Janet Sunjic: Was Themen wie die DREI ??? betrifft, so ist das die Kindheit, die wir uns immer wieder zurückholen – wir fühlen uns geborgen, die Stimmen sind uns vertraut – alles ist gut.
Ein Hörspiel zu hören lässt uns mit der eigenen Phantasie in eine andere Welt eintauchen – ich glaube, dass viele Das Hörspiel für sich wieder entdeckt haben, weil man den ganzen Tag von allen möglichen Medien uns besonders vom TV zugemüllt wird. Mir zumindest geht es so und sicher vielen anderen auch.. ich hoffe, dass unsere Hörspiele viele Menschen da draußen gut unterhalten.
Zauberspiegel: Vielen Dank für das Interview und frohes Schaffen noch

 

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