... Wolf Frass übers Sprechen, Erzählen und Spielen
... Wolf Frass ...
... übers Sprechen, Erzählen und Spielen
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(das Interview zum Anhören)
Ja, Hörspielsprecher das hat sich erst langsam entwickelt. Mit dem Sprechen habe ich begonnen, so circa 1992. 1991 ist mein Sohn geboren. Ich bin vorher sehr lange und sehr viel auf Tournee gewesen, ich bin ja Schauspieler, aber das auf Tournee fahren hält ja eigentlich kein Familienleben aus. Deshalb habe ich irgendwann gesagt, jetzt ist Schluss damit. Obwohl ich viele sehr schöne Rollen gespielt habe.
Aber gut ich bin dann zu Haus geblieben, habe viel am Ernst-Deutsch-Theater gespielt und bin dann langsam in das Sprechergeschäft reingerutscht. Das heißt ich habe mich beworben, ich bin zu den Studios hingefahren, habe gesagt hallo, hier bin ich und ich möchte was aufsagen. (lacht) Ja und dann man hat mich gebucht. Zunächst selten, aber dann kontinuierlich immer häufiger. Und so kamen auch irgendwann Hörspielrollen dazu. Ernst kleinere Rollen, später dann auch größere Rollen. Aber das hat sich erst ganz langsam entwickelt.
: Also Zeit vertreiben - das klingt ja fast negativ. Also selten, aber wenn dann nehme ich mir die Zeit. Man muss sich für ein Hörspiel die Zeit nehmen. Man kann das nicht so einfach nebenbei hören. Aber zum Beispiel auf einer langen Autofahrt, da höre ich gern einmal so ein Hörspiel an.
: Ja ich habe eine ganz böse Erinnerung an eine ganz bestimmte Aufnahme. Die war auch in diesem Studio. Ich hatte nebenbei noch drei andere Aufträge in Hamburg, bin dann hierher nach Göttingen gefahren um den Mann aus Hersfeld aufzunehmen. Als die CD fertig war, hatte sie eine Länge von so etwa 87 Minuten. Es war in sofern schwierig, da ich mich bei den Aufnahmen so oft versprochen habe, dass der arme Thomas Körber, der den Schnitt machte, dann am Ende ein paar hundert Schnitte da drin hatte. Das war eine haarige Arbeit. Aber eine bestimmte schöne Erinnerung, die habe ich nicht.
: Da hab ich vorhin schon drüber nachgedacht, als ich die Fragen las. Irgendwie mit einem Augenzwinkern. Ich kann das nicht ganz ernst nehmen. Es gibt bestimmt eine große Fangemeinde dafür. Ich gehöre mit Sicherheit nicht dazu. Aber ich mache es gerne, weil man so herrlich darin aufgehen kann.
:Ich kenne selber keine Horrorromane oder auch Hörspiele, weil ich die für mich selber nicht höre. Ich kenne einiges davon Stückchenweise, insofern dass ich selber darin eine Rolle gespielt habe, zum Beispiel das magische Amulett und halt jetzt Gordon Black.
: Man gewöhnt sich an die eigene Stimme. Anfangs ist es ungewohnt, denn du hörst dich ja immer anders als später über Lautsprecher. Aber inzwischen habe ich mich daran gewöhnt und höre die eigenen Sachen deshalb, weil ich wissen möchte, was ich besser machen könnte.
Ich höre es einfach zum Lernen um zu wissen, was ich vielleicht nicht gut gemacht habe.
: Der Erzählerpart ist für mich sehr dankbar. Das mache ich sehr gern. Am liebsten mache ich den Erzähler für Kinder. Das macht sehr viel Spaß. Ich habe letztens auch ein Kinderhörbuch eingelesen. Aber auch die gestalterischen Rollen haben etwas für sich, weil man ja immer wieder andere Figuren spricht, die einen anderen Charakter, eine andere Haltung oder ein anderes Aussehen haben. Es ist sehr abwechslungsreich und macht genauso ein Spaß.
: Ja da bin ich auch tätig. Ich habe neulich den Yves Montant synchronisiert, oder was ganz witzig war, ist das ich vor kurzem noch eine schwarze Frau synchronisiert habe.
Daneben mache ich noch Hörbücher, Dokumentation, Voice-over, Zeichentrickfilme und ja, ich denke das ist schon eine ganze Menge. Ich decke da so ziemlich die ganze Palette der Sprechertätigkeiten ab.
: Nein ich sehe da keinen Unterschied. Ich habe bisher immer für Labels und Studios gearbeitet die Qualität herausbringen wollen, die auf Qualität achten. Der Anspruch ist überall gleich, egal ob großes Label oder kleines Label. Und das muss auch so sein.
: Ich finde das großartig, weil vielleicht dadurch noch eine größere Hörerschar angesprochen wird. Es war auch für mich interessant, obwohl ich nur sehr selten Hörspiele selber höre. Aber da habe ich gesehen, wie viel es da gibt auf dem Markt. Und ich fand das schon klasse.