... Mark Del Franco über Urban Fantasy, Detektive und Elfen aus Deutschland
... Mark Del Franco ...
... über Urban Fantasy, Detektive und Elfen aus Deutschland
... über Urban Fantasy, Detektive und Elfen aus Deutschland
: Ich denke, dass die Urban Fantasy so beliebt ist und es auch bleiben wird liegt daran, dass die Settings dieser Romane den Lesern vertraut sind. Ein Leser mag sich etwa nicht für High oder Epic Fantasy interessieren, weil er mit deren Welten nichts verbinden kann. Der gleiche Leser mag keine Probleme damit haben, ein Setting der Urban Fantasy zu betreten. Auf dem Markt der Massenmedien gilt die TV-Serie »Buffy Die Vampirjägerin« als das Produkt, das für die Akzeptanz und die Popularität von phantastischen und übernatürlichen Elementen in der realen Welt gesorgt hat. Die meisten Romane aus dem Bereich der Urban Fantasy und aus dem Schwesterngenre, der Romantasy führen Welten ein, bei denen es sich Leser vorstellen können, selbst Teil dieser Welten zu sein. Deshalb fällt es ihnen sehr viel leichter, eine Verbindung zu den Figuren in diesen Was wäre, wenn...-Situationen, die Magie und übernatürliche Elemente enthalten, aufzubauen.
: Das war Zufall! Glaub es oder glaub es nicht, ich habe das erste Kapitel tatsächlich erträumt. Das Bild eines toten Feenwesens in den Straßen einer Stadt hat sich in meinem Kopf gehalten. Als Autor stellte ich mir immer wieder die Frage, was denn die Story hinter dieser Szene wäre. Ich bin ein Fantasyfan, aber ebenso bin ich ein Fan von Detektivgeschichten Patricia Cornwell, Robert Parker, Michael Connelly so dass es mir natürlich erschien, meine beiden Lieblingsgenres miteinander zu verbinden, um eine Antwort darauf zu finden, wie ein totes Feenwesen in einer modernen Stadt landen würde.
: Eine schwere Frage, denn ich denke, dass mein eigener Ansatz eine ziemlich gleichmäßige Komposition darstellt. Letzten Endes ist »Unschöne Dinge« eine Detektivgeschichte mit phantastischen Elementen, auch wenn diese phantastischen Elemente deutlich herausragen. Sollte man die phantastischen Elemente entfernen, hätte man immer noch eine Detektivgeschichte.
: Ich lebe in Boston und liebe die Stadt. Alle im Buch vorkommenden Schauplätze sind entweder echt oder ein klein wenig verändert. Das Weird zum Beispiel basiert auf einem Areal mit Lagerhäusern, in dem viele Künstler und Artisten wohnten. Mittlerweile ist es verschwunden neue Bauprojekte sind in Angriff genommen worden aber ich habe mir dieses Viertel genommen und einige Entscheidungen darüber gefällt, wie es wohl aussehen würde, gäbe es zum einen die Bauvorhaben nicht und wären zum anderen Feenwesen mit gescheiterten Existenzen zugezogen.
: Ein wenig von beidem. In allen Städten gibt es Verbrechen. Boston ist eine Stadt, der es sehr gut geht, aber es gibt ärmere Nachbarschaften. Die Leute vergessen das gelegentlich. Ich präsentiere den Schnappschuss einer ärmeren Nachbarschaft, wie es sie vermutlich in jeder großen Stadt gibt. Zudem ist es eine multikulturelle Stadt. Es gibt Rassismus, aber es ist nicht so schlimm wie früher. Zumindest zeigt er sich nicht so offen. Wir haben Fortschritte erzielt. Ich neige dazu, vorhandene Gegebenheiten zu nehmen und sie zu übertreiben, um Dramatik zu erzeugen.
: Ich liebe Mythologie und Geschichte. Die alten keltischen und teutonischen Völker wiesen hinsichtlich ihrer Gesellschaften viele Gemeinsamkeiten auf. Als ich die Welt von Connor Grey entwickelt habe, wollte ich, dass sich die gegenüberstehenden Feien einander ähneln, dass es aber trotzdem Unterschiede gibt. In der amerikanischen Fantasy wird häufig auf die keltische Mythologie zurückgegriffen. Ich denke die teutonische Welt ähnelt dieser Welt genug, um beim Leser ein Gefühl der Vertrautheit zu erzeugen, ist aber gleichzeitig neu genug, um das Ganze interessant zu halten. Außerdem wollte ich ein klein wenig mit der Politik spielen Deutschland und die USA ziehen oft am gleichen Strang, aber sie sind sich bezüglich vieler, vieler Dinge uneins. Ich wollte etwas von dieser Reibung und Zusammenarbeit einfangen.
: Wenn man frühe Sagen liest Die Eddas, das Mabinogian dann merkt man, dass viele der magischen und übernatürlichen Wesen ziemlich unhöflich waren, oder dass sie untergeordnete Berufe wie die der Hirten oder Diener ausübten, oder dass sie unattraktive Wesen waren, die sich im Wald versteckten. Im Laufe der Jahrhunderte hat sich diese Bild zugunsten eines erfreulicheren gewandelt. In der Fantasyliteratur hat Tolkien mit seiner Darstellung der Elfen als ein schönes, elegantes Volk natürlich einen bleibenden Eindruck hinterlassen, und viele Autoren nutzen diese Schablone. Ich denke, dass ein Teil der Faszination, die von der Urban Fantasy ausgeht, darin liegt, dass sie diese raueren Sitten und Darstellungen wieder zurück in die Fantasy bringt, um eine realistischere Welt wiederzuspiegeln.
: Als ich das erste Buch schrieb, wusste ich nicht, dass daraus eine Serie werden würde, aber ich merkte, dass es eine werden könnte. Als ich den Hintergrund zu »Unschöne Dinge« niederschrieb, entwickelte sich eine immer größere Welt, und ich wusste, dass ich eine größere Story hatte. Ich hatte das Glück, dass mein Verleger da zustimmte. Ich habe einen Vertrag über vier Bücher das dritte Buch, »Unfallen Dead«, erscheint im Januar 2009 auf Englisch in den USA. Ich kann den aktuellen Handlungsbogen locker bis Buch sieben oder neun fortsetzen. Die Welt allerdings ist so voller Möglichkeiten, dass ich kein Problem habe, mir zu überlegen, was als nächstes kommt.
Was die Sache mit dem roten Faden angeht: Ich mag es nicht, meine Arbeit selbst zu sehr zu analysieren. Ich will, dass Leser während der Lektüre ihre eigenen Schlüsse ziehen. Was ich sagen kann ist, dass ich großes Interesse an Themen habe, die die Identität betreffen Wer bin ich? Was kann ich tun? Was kann ich nicht tun? Außerdem mag ich es, über Vertrauen und Beziehungen nachzudenken. Ist jeder und alles, was er, sie oder es zu sein scheint, oder fehlt mir ein entscheidendes Puzzlestück? Eine weitere Sache, die mich interessiert, ist die Art und Weise, wie grundverschiedene Gruppen zusammenleben können die wahre Essenz einer lebenden Stadt.
: »Unschöne Dinge« ist der erste Band, in dem Connor einen Serienkiller jagen und eine weltweite Katastrophe verhindern muss. Es folgt »Unquiet Dreams«. Connor muss sowohl den Mord an einem jungen Mann als auch den an einem deutschen Diplomaten aufklären. Schlussendlich kämpft er gegen einen Verrückten. Deine Leser wird es freuen zu hören, dass man in diesem Buch sehr viel mehr über die deutschen Elfen erfahren wird. In Band drei, »Unfallen Dead«, gilt es, mehr Morde zu lösen. Dies führt Connor ins Reich der Toten, wo er den deutschen Elfen Bergin Vize trifft, der für die Beschädigung seiner Kräfte verantwortlich ist. Diese Geschichte zeigt einen Vize, der sehr viel komplexer ist als ein einfacher Bösewicht. Im Moment schreibe ich das vierte Buch, was heißt, das der Inhalt streng geheim ist, bis mein Editor es zu Gesicht bekommen hat. Alles, was ich verraten kann, ist, dass sich die Lage für Connor und das Weird zuspitzt. Oh, und es könnte sein, dass er einen Hund bekommt.