... Helmut Krauss über Schattenkrieger, Geister-Schocker und Nachbar Paschulke.
: Oh Gott, welche Frage! Seit ich in Berlin bin 1963 habe ich angefangen, in allen Sparten Radio zu machen (Programmsprecher, Nachrichtensprecher, Feature, Literaturlesungen usw.) Das führte irgendwann unweigerlich auch zum Hörspiel...
: Nein, eigentlich nicht unter dieser Auswahl. Am liebsten mach ich immer noch ganz abgefahrene Radiohörspiele, so experimentelle Sprachgeschichten...
: Wenig. Nur manchmal, wenn zufällig im Autoradio was kommt, weil mich generell Sprache besser wachhält als Musik. Aber schon gar keine, in denen ich selbst mitwirke. Wenn, dann hör ich lieber Hörbücher, aber da auch keine eigenen... nur ein paar Sätze zur Kontrolle, um festzustellen, ob es funktioniert
: Ich lasse mir erzählen, worum es geht, kucke vielleicht im Internet nach Informationen, um die Stimmung in etwa aufzugreifen. Bei Sacred gab es ja ziemlich genaue Vorgaben zu den einzelnen Typen und zur Handlung.
: Bei Heften kann ich mich nur an Jerry Cotton erinnern, die hab ich manchmal gelesen, weil ich den Autor kannte. Und später gabs ja auch eine Hörspielfassung, bei der ich auch mitwirkte.
: Ich war ja als Hörbuchsprecher von Necroscop und anderen Vampirgeschichten schon einiges gewöhnt. Dagegen ist Sacred geradezu harmlos...
: Na ja, als Schauspieler lernt man ja, damit umzugehen. Diesen speziellen Fall von Rollenspiel lass ich allerdings nicht so recht an mich herankommen, bin sicher auch ein schlechtes Medium dafür...
: Das ist eine berühmte Frage. Im Prinzip mache ich alles gleich gern, wobei ich einschränken muss, dass es auch immer bestimmte Zeiten gibt, wo das eine oder andere überwiegt; Kabarett hing z.B. mit einer bestimmten politischen Entwicklung bei mir zusammen, aber ansonsten, denke ich, ist Schauspielerei eine angewandte Kunst, die immer neue Herausforderungen für einen hat.
: Warum eigentlich nicht? Ich BIN ja nicht Paschulke, sondern spiele ihn, und genauso gerne nehme ich die Herausforderung an, die speziellen Stimmungen im Grusel- oder Fantasybereich abzudecken. Und was die zweite Frage betrifft: das Ernste ist leichter zu spielen, als das Komische. Das Ernste ist meist in sich schon stimmig und wirkungsvoll, das Komische muss man erst herstellen. (Beim Komischen hab ich das spezielle Problem, dass ich selber zum lachen neige, wenn ich es spiele)
: Bis Mitte April trudelt es so hin und her mit kleineren Lese-, Synchron- und Hörspielgeschichten. Ende April gehe ich für zwei Wochen auf Theater-Tournee mit Der Name der Rose, da spiele ich den Abt Abbo (auch ganz schön gruselig!). Im Mai beginnt dann die erste Staffel des diesjährigen Löwenzahn-Drehs, das zieht sich incl. Sommerpause - bis Ende Oktober hin. .. Na ja, und dann beginnt ja das ganz große Hörspiel-Event des Jahres das möchte ich hier nicht weiter ausführen. Einige werden schon wissen, was ich meine...