... Hubert Straßl über Terra Fantasy
... Hubert Straßl ...
... über Terra Fantasy
: Na ja, meine Horror-Zeit war da schon weitgehend vorüber. Wir hatten ja schon die DRAGON Serie fast hinter uns, und ich war für die Redaktion sowas wie der Fantasy Spezialist geworden. Da war es nur natürlich, dass sie sich mit dem Projekt an mich wandte.
Nein, über den Inhalt gabs keine Vorgaben. Über den Umfang schon. Es war halt das unveränderliche Pabelsche Taschenbuchformat, und wir mussten bedauerlicherweise am Anfang viel kürzen. Ich hab mich bemüht, auch kürzeres Material zu erwerben, oder Anthologien und Kurzgeschichtensammlungen (etwa Howard), wo eine weniger schmerzhafte Form der Kürzung möglich war, nämlich Sachen wegzulassen. :
Ja, das mit dem Vorwort war meine Idee, wenn ich mich recht erinnere, und ich stieß damit auf offene Ohren. Im Grunde war ich offen für jede Art der Phantastik, wenn sie nicht der Science Fiction zuzuordnen war. Aber natürlich war zu der Zeit in USA die Sword & Sorcery der Renner, und Heynes CONAN-Bände zogen ja schon eine deutliche Spur durch den deutschen TB-Markt. :
Ja, am Anfang bekam ich einen Stapel von Büchern, die schon eingekauft worden waren, etwa Moorcock und Norton, aber sie passten ohnehin gut ins Konzept der Reihe, sie mussten halt nur gekürzt werden. Im letzten Drittel landeten dann die bereits für eine eigene Howard-Reihe eingekauften und schon übersetzten Howard-Titel als Manuskripte bei mir, mit der Aufforderung, sie einzuplanen, obgleich sie wenig mit Fantasy zu tun hatten, sondern mehr historische Abenteuergeschichten waren. :
Ja, ich hörte, dass sich Moorcock beim Verlag beschwerte, aber ich erfuhr auch nichts Genaues. Es war ja in der SF auch nicht anders. Die TB-Reihen waren alle einheitlich lang. Es hatte etwas mit dem Vertriebssystem zu tun. Entscheidungen dieser Art wurden natürlich nicht in der Redaktion, sondern in anderen Büros getroffen. :
Die Merritt-Romane waren sehr umfangreich. Die Splittung war ein Vorschlag, der aus irgend einem Grund in den oberen Etagen nicht auf taube Ohren stieß. (Vielleicht, weil Michael Moorcock sich beschwert hatte??) Es kamen ja nicht viel später dann die Taschenbücher mit variabler Länge. Ich war jedenfalls heilfroh, denn als Merritt-Fan wollte ich natürlich seine Romane unbedingt in der Reihe haben. Wir haben dann ja auch einige dicke Anthologien gesplittet. :
Nein, auf die Cover hatte ich keinen Einfluss. Die wurden bei Agenturen eingekauft. Den einen oder anderen Graphiker hab ich ihnen ans Herz gelegt. Und aus dem Fantasy Club hab ich versucht, den einen oder anderen unterzubringen. Angelo Boog zum Beispiel. Jemand achtete dann wohl darauf, dass das Cover ungefähr zum Inhalt passte. :
Auch hierzu kann ich gar nichts sagen. Ich bekam nie Zahlen zu Gesicht. Mir wurde aber auch nie gesagt, nehmen Sie den oder den Autor nicht mehr. :
Na ja, in Follow gabs noch keine professionellen Talente. Und der Verlag machte ja genügend Fantasy für seine Autoren. Da war erst DRAGON, und als Terra Fantasy eingestellt wurde (warum, weiß ich nicht, es lief ja bereits auch als Nachdruck), kam ja schon MYTHOR. Ernst Vlcek ist glaub ich der einzige deutsche Autor, den ich in einer Anthologie unterbrachte. :
Die Anthologien waren einmal recht brauchbar, weil kein Text gekürzt werden musste, und zum anderen, weil damit neue Autoren vorgestellt werden konnten. Aber über den Verkauf weiß ich nichts, wie gesagt. :
Damit bist Du bei mir auch an der falschen Adresse. Ich hatte keine größeren Einsichten in die Verlage. :
Ja, einige Howard-Sachen und der Merritt lagen mir schon auf dem Herzen. Ich hatte als Fantasy-Fan, der damals halt die englischen Originale verschlang, ganz klar meine Lieblingsautoren und –romane, aber ich musste bei Terra Fantasy nie um den Inhalt kämpfen. Das einzige, wo ich nicht locker gelassen habe, war der stete Hilferuf um längere TBs. Es war eine lockere, sehr angenehme Zusammenarbeit mit Herrn Bernhardt und Herrn Schelwokat, und nicht zu vergessen, Frau Illfeld, die sich um Verträge und Materialeinkauf kümmerte, und die übrigens die VAMPIR Heftreiche redaktionell betreute. :
Sorry, auch hierzu hab ich keine Informationen. :
Ich hoffe, das hilft Dir weiter.
Nur immer zu ... :
Beste Grüße, Hugh
Kommentare
Leider habe ich alle TF bei einem Umzug verkaufen müssen, nur die vom Hubert habe ich behalten: die ganze Serie "...der Finsternis". Lustig waren immer die Realkopplungen zur Schreibe...wenn die Götter wieder die Felder verschoben...der arme Frankari...mein Buchhändler hat aber noch dreißig Stück...vielleicht sollte ich die mal wieder holen...
Harantor sagt: Korrekt, aber auch das "ss" ist verbreitet. Aber richtig, das "ß" soll den Vorzug haben
Der Hexenwelt-Zyklus würde in geschickt zusammengestellten Sammelbänden wohl auch heute noch sein Publikum finden ....
Stimme zu.Diese Bände kann man auch heute noch überzeugend nebeneinanderstellen...was nicht für jeden Band gilt...Kurzgeschichtenbände kauften wir, lasen sie aber erst einmal nicht...Romane zogen mehr...da war viel Phantastikflair drin in den ersten 30-40 Büchern..später ließ das Gefühl leider etwas nach...aber die Titelbilder waren immer gut, Innenillus oft von Pierangelo Boog, Virgil Finlay, Titelbilder z.B. Frazetta, Vallejo, Rowena...u.a.Vielleicht ist die Erinnerung aber auch nur die verklärte Nostalgie des "Altlesers" heute gegenüber dem 16jährigen damals...
Wenn man das Bild zusammensetzt, scheint sie doch DER Dreh-und Angelpunkt gewesen sein, was die phantastischen Sparten von Pabel anging.
zitiere AARN MUNRO:
Nein. Die Qualität der Titelbilder war einen Quantensprung weit weg von der heutigen Gestaltung. 80% der heutigen Produktion wäre da nicht durch die Qualitätskontrolle gekommen. Von dem Ebookschrott ganz zu schweigen.