... Michael Baumgartner über den SFCBW, die Zahl 42 und Bubbles
... Michael Baumgartner über den SFCBW, die Zahl 42 und Bubbles
Ich bin ausgebildeter Bibliotehekar, Jahrgang 63 und schon seit meinem 14. Lebensjahr SF-Fan. Seit diesem Alter schreibe ich auch schon Geschichten, nicht nur SF, sondern auch anderes. Unter anderem auch Artikel und Rezensionen, die in den 90er Jahren auch im SF-JAHRBUCH erschienen sind. Seither habe ich im Jahrbuch nichts mehr veröffentlichen können, aber ich arbeite daran, es mal wieder hineinzuschaffen.
Die erste Begegnung mit den SFCBWlern als Gruppe war nicht dazu geeignet, mich für den Klub zu interessieren. Damals war ich bereits Mitglied des SFCD und habe mindestens schon einmal den FreuCon besucht. Ich wohnte damals in Freiburg und der Organisator des ersten Stammtisches hatte eine Mitfahrgelegenheit zum FreiCon organisiert, fuhr aber dann doch nicht mit, dafür ich. So wartete ich in der Studenbude von Torsten, und es kamen drei junge Typen in Holzfällerklamotten. Ich glaube ich wusste noch nicht, dass es SFCBWler waren. SFCBWler aus Südbaden sind jedenfalls auf die Idee gekommen, auf dem FreiCon einen Holzfällerball zu veranstalten. Sie waren nicht nur SF- sondern auch Monty Python-Fans. Später lernte ich alle drei natürlich besser kennen, damals war ich jedoch etwas befremdet, denn ich wollte mich nun mal mit Science Fiction beschäftigen und von Monty Python wusste ich nichts. Sie nahmen mich also mit zu FreiCon, der von Klaus N. Frick organisiert wurde, der damals auch SFCBW-Mitglied war, was ich aber nicht wusste.
Ich wollte am Abend wieder zurückfahren, die drei „Holzfäller“ aber nicht. Aber sie haben mich an einen anderen Con-Besucher verwiesen, der am Abend, oder besser: in der Nacht zurückfuhr.
Später erfuhr ich, dass dieser auch Miglied im SFCBW war. 1989 gab es einen neuen Organisator des Freiburger SF-Stammtisches und als SFCBW-Mitglied hat er auch viele andere SFCBWler dazu geholt. So lernte ich die SFCBWler von einer anderen Seite kennen und auch das Clubfanzine BWA. Die Möglichkeit, im BWA zu publizieren reizte mich, und natürlich mich mit SF-Fans auszutauschen und etwas zu unternehmen. So wurde ich Mitglied.
Was gefällt dir besonders am SFCBW? Was fehlt - besonders im BWA? Was nervt dich speziell?
Was mich nervt? Meiner Meinung könnte es mehr Kommunikation, mehr Feedback geben. Das BWA verdient allgemein mehr Leser, das sage ich vor allem, weil ich mehr Aufmerksamkeit für meine Beiträge will. Sonst bin ich vor allem von mir selbst genervt, weil ich nicht mehr so motiviert bin wie früher. Die Homepage fristet deswegen ein stiefmütterlich vernachlässigtes Dasein, aus verschiedenen Gründen.
Den SFCBW betrachte als ein Stück geistig-emotionale Heimat und er ist deshalb auch ein Stabilitätsfaktor in meinem Leben. Und wenn sich jemand für das BWA oder den SFCBW interessiert und mehr noch selbst interessieren kann, so freut mich das.
Das Schöne oder Gute an der Science Fiction ist doch, dass man in ihr praktisch alle Themen aufgreifen kann, also auch tagespoltische Entwicklungen wie den Krieg in der Ukraine oder den autoritären Kurs in den USA. Für mich gehört das Interesse an der Gegenwart, der Welt mit dem an der SF zusammen. Im Allgemeinen bin ich mit Meinung zur Politik zurückhaltend, weil ich lieber über SF-Bücher oder Filme diskutieren will. Aber wenn, wie jetzt, die Weltlage und Zukunft auch im eigenen Land einem so nahe rückt, dann sollte man auch darüber in einem Fanzine wie dem BWA diskutieren dürfen. Aber ich habe auch großes Verständnis für die Position, dass man mit Science Fiction Abstand von der Wirklichkeit gewinnen will. Den braucht es in irgendeiner Form auch.
Ich wünsche mir für den SFCBW, dass er noch eine Weile so lebendig wie jetzt bleibt, und auch noch ein paar junge oder zumindest jüngere Fans und SF-Interessierte Mitglieder werden. Deswegen gibt es auch die "42" Initiative. Ich muss jedoch zugeben, als ich die Zahl 42 in Spiel brachte, war das für mich mehr eine gut klingende Idee als ein konkretes Vorhaben. Aber das ändert sich allmählich.