... Martin Sabel über DRAGONBOUND, dem Geschäft mit EUROPA und Hörspielgenres
: Los ging es im Jahre 2004. Damals hatte ich die Hauptrolle in dem Hörspiel Just Justice gesprochen. Ich stellte damals fest, dass mir die Arbeit an Hörspielen sehr viel Spaß machte und stellte noch während der Aufnahmen den Kontakt zu dem Musiker Peter Lerf her, mit dem ich dann in der darauffolgenden Zeit unser erstes eigenes Hörspiel Der Unendliche produzierte.
: Nein, die Idee sowie das Drehbuch stammt von Peter Lerf. Nach dem Unendlichen, der im Horrorgenre angesiedelt war, wollten wir uns an einer anderen Richtung versuchen, und Peter machte sich an die Arbeit an den Drehbüchern.
: Wir sind grosse Hollywoodfilmfans und haben uns das Ziel gesetzt, ein bisschen Hollywoodflair in unsere Hörspiele einfliessen zu lassen. Wir haben uns also viele Fantasyfilme angeschaut und uns inspirieren lassen.
Alle Ideen, die am Ende in die Handlung einfliessen, landen also nicht von heute auf morgen auf dem Papier. Es ist vielmehr ein langer Reifungsprozess, in dem Ideenfragmente sich langsam zu einer Story zusammensetzen. Nachdem die komplette Dragonbound-Handlung dann aber in Peters Kopf Gestalt angenommen hatte, brauchte er nur wenige Tage, um daraus die fertigen Drehbücher zu produzieren.
: Vielen Dank für das Kompliment! In meiner Jugend habe ich sehr viele Hörspiele gehört. Später hatten sich meine Interessen dann auf andere Dinge konzentriert. Meine Arbeit als Sprecher hat mich dann vor einigen Jahren wieder auf den richtigen Pfad zurückgeführt.
: Ich sag´ mal so: Ich interessiere mich für Geschichten, in denen die Phantasie auf Reisen gehen kann Geschichten, die es sich erlauben auch mal die Grenzen der Realität zu verlassen. Somit interessiere ich mich für alle Genres, in denen dieses möglich ist, wie zum Beispiel Science fiction, Horror und eben Fantasy.
: Die ersten beiden Episoden der Serie hatten wir auf eigenes finanzielles Risiko vorproduziert und gehofft (in dem Vertrauen auf unser Glück) sie irgendwann an den Mann bringen zu können.
Ein befreundeter Inhaber einer Marketingagentur war ganz angetan von unserer Arbeit und leitete die beiden Hörspiele an Hilla Fitzen, die Production Managerin von Europa weiter. Zum unserem Glück war sie ebenfalls ganz angetan, und wir drei setzten uns mal zusammen.
: Also, während Peter die Drehbücher schreibt und die Musiken produziert, bin ich für die Sprachaufnahmen und das Sounddesign zuständig und kontaktiere, bzw. caste die Sprecher. Nur Bettina Zech, die Sprecherin unserer Lea wird in Peters Studio aufgenommen, da sie in München wohnt. Alle anderen Sprecher nehme ich entweder in meinem Studio in Hamburg oder in einem angemieteten Studio in Berlin auf.
: Sowohl Peter, als auch mir spuken noch ein paar weitere Ideen im Kopf herum. Für eine geplante Science-Fiction Serie haben wir sogar bereits Aufnahmen getätigt, aber unser Hauptfokus liegt im Moment natürlich erst mal auf Dragonbound.
: Schwer zu sagen. Ich denke der Markt reguliert sich von selbst. Jene Serien, die keine Hörer finden verschwinden von ganz alleine wieder, und was die übrigbleibenden Serien betrifft: Schön, dass es sie gibt!
Das Horror/Mystery Genre ist sehr präsent vertreten. Das freut mich zwar als Hörer, da ich dieses Genre sehr gerne konsumiere, allerdings hätte ich in mittelfristiger Zukunft auch gerne eine Mysteryserie produziert tja, aufgrund des bereits vorhandenen ausreichenden Angebotes konzentriere ich mich in produktionstechnischer Hinsicht aber lieber erstmal auf andere Genres.
: Gabriel Burns und die Lausch-Produktionen mag ich sehr gerne. Traumwandler hat mir auch ziemlich gut gefallen.
: Meine allerersten Gehversuche als Sprecher habe ich bei solchen Fanproduktionen gewagt, und obgleich ich inzwischen mein Geld als Sprecher verdiene, bin ich auch heute noch manchmal für unkommerzielle Projekte zu haben, wenn sie mich interessieren und ich Zeit dafür habe. Mit ein paar Betreibern der Seite hoerspielprojekt.de bin ich befreundet, und ich helfe gerne mal aus, wenn sie eine weitere Stimme suchen.
Ich habe eine gewisse Achtung davor, wenn jemand die Mühe und Arbeit auf sich nimmt, um zum Beispiel eine Computerspielmodifikation oder ein frei erhältliches Hörspiel zu produzieren und halte diese Leidenschaft, die die Macher antreibt für unterstützendswert schließlich habe ich ja ähnlich angefangen.
: Sehr gerne!