... Jörg Kaegelmann über einige offene Fragen, noch einen Butler, die Zukunft des Western und Region
Ein Beitrag von Horst Hermann von Allwörden
Im letzten Interview mit Jörg Kaegemann blieben ein paar Fragen offen. Über die Feiertage nachzufragen und die Leute von Gänsebraten, Marzipan und anderen Weihnachtsleckereien wegzuholen ist was anderes. Aber schnell zwischen den Feiertagen nochmal nachzufragen, das ist eben kein Problem. Genau das haben wir getan.
Und Jörg Kaegelmann ist immer für ein paar Antworten zu haben.
Zauberspiegel: Der Buchhandel bleibt für Kleinverlage ein komplizierter Arbeitsbereich, hast Du uns wissen lassen. Wie darf man das verstehen? Welche Schwierigkeiten gibt es da speziell für BLITZ? Ist der Direktvertrieb der einzige Weg oder gibt es Dinge, die den Kleinen helfen auch mal in der Buchhandlung vertrieben zu werden?
Jörg Kaegelmann: Als Kleinverlag kann man sich keinen Vertrieb leisten, der auch nur annährend den der großen Verlage nahe kommt. Speziell für BLITZ gibt es daher natürlich keine Probleme, die nicht auch alle anderen Kleinverlage hätten.
Zauberspiegel: Sind Larry Brent und MACABROS keine Marken für den Buchhandel?
Jörg Kaegelmann: Die beiden Serien im Pulp-Paperback-Format wurden speziell für die Sammler und Fans konzipiert, limitiert auf ein paar 100 Exemplare.
Zauberspiegel: Was muss ein Larry-Brent-Autor, der diese Serie fortsetzt mitbringen? Wie muss er/sie schreiben, um in die engere Wahl gezogen zu werden? Welche Themen sollen in Zukunft angegangen werden?
Jörg Kaegelmann: Der erste Hardcover-Band Larry Brent und das Kennedy-Rätsel ist ein gutes Beispiel dafür wie ein NEUER Larry Brent aussehen könnte. Das alte Lesegefühl wird bewahrt und transportiert, die Handlung ist diesmal als Verschwörungsthriller aufgebaut. Eine - wie ich finde perfekte Mischung, die sowohl bei der Kritik als auch beim Leser sehr gut ankam. Der Larry Brent-Roman, den Christian Montillon gerade schreibt, widmet sich den noch ungelösten Geheimnissen um X-RAY 1 David Gallun.
Zauberspiegel: Über Dan Oakland hast Du schon nachgedacht bzw. mit den Rechteinhabern gesprochen. Gibt es da konkrete Pläne, diese Western-Serie im Hause BLITZ wiederzubeleben? Wer wäre die Zielgruppe einer Dan-Oakland-Edition bei BLITZ?
Jörg Kaegelmann: Für Western gibt es keine Zielgruppe bei BLITZ. Verhandlungen mit den Rechteinhabern waren rein prophylaktischer Natur.
Zauberspiegel: Ist es möglich, dass der Western ein weiteres Standbein des Verlages wird?
Jörg Kaegelmann: Eher nicht.
Zauberspiegel: Du hast uns gesagt, dass Du vorwiegend an Serien interessiert bist, die Lonati-Cover zierten? Besteht nicht auch, wie es Zaubermond bei den neuen Macabros-Romanen macht, die Möglichkeit aus Lonati-Covern neue zu basteln und so auch Serien und Reihen wiederzubeleben, die nicht von Lonati mit Titelbildern versehen wurden?
Jörg Kaegelmann: Für die aktuelle Krimi-Serie DER BUTLER (VÖ: 2010) wird es so gehandhabt. Aus Lonati-Gemälden werden neue Cover kreiert. Diese frisch getextete Serie enthält humoristische Regional-Krimis. Die Protagonisten wurden den Lonati-Motiven nachempfunden. Ein deutscher Butler und seine schrullige, steinreiche Arbeitgeberin erleben recht merkwürdige Abenteuer in Deutschland.
Zauberspiegel: Das Thema Regionalkrimis soll ja in Zukunft eine Rolle bei BLITZ spielen. Du suchst auch noch Autoren. Was soll/darf/muss ein Lokalkrimi mitbringen, der im Hause BLITZ veröffentlicht wird? Wie lokal darf der sein?
Jörg Kaegelmann: Er darf schon sehr lokal sein. Natürlich sollte der Text nicht nur aus Wegbeschreibungen und Straßennamen bestehen.
Zauberspiegel: Wie können die phantastischen Elemente in so einem Krimi ausssehen? Sollten die am besten in lokalen Sagen verankert sein? Da ist Hessen als Heimat der Gebrüder Grimm doch klar im Vorteil, oder?
Jörg Kaegelmann: Stimmt. Alte Sagen sind jedenfalls ein sehr guter Ansatzpunkt. Kommt dann drauf an, was man daraus mach.
Zauberspiegel: Wird BLITZ nach E.C. Tubb noch weitere Schirmherren für Serien und neue Projekte an Land ziehen?
Jörg Kaegelmann: Derzeit ist in diese Richtung nichts geplant.
Zauberspiegel: Wie viel Einfluss hatte der Altmeister auf die Konzeption der Star Voyager?
Jörg Kaegelmann: Der Kontakt verläuft über die Agentur. In kleinen Schritten wird detailliert am Handlungsgerüst gefeilt.
Zauberspiegel: Wo siehst Du die Grenzen der Entwicklung des BLITZ Verlages? Wo steht BLITZ in zehn Jahren?
Jörg Kaegelmann: Vor seinem 25-jährigen Jubiläum.
Zauberspiegel: Besten Dank für die Geduld bei den Nachfragen...
Jörg Kaegelmann: Danke auch für das Interesse.
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Freue mich schon jetzt auf das Buch!