... Hilla Fitzen, Michael Girbes und Martin Sabel über ein Casting, eine Idee, viel Arbeit und Spaß
mit Hilla Fitzen, Michael Girbes und Martin Sabel über ein Casting, eine Idee, viel Arbeit und einer Menge Spaß
: Die Hörspiel-Gemeinschaft e.V. ist ein Zusammenschluss mehrerer Hörspielprojekte. Aktuell haben wir dreizehn Mitglieder und wir wachsen seit dem Start vor einem halben Jahr stetig. Und nun nach der Vereinsgründung wird das ganze hoffentlich noch ein wenig forciert.
: Unser Ziel ist es, das tolle Medium Hörspiel weiter nach vorne zu bringen. Gemäß dem Leitspruch: Ein starkes Netzwerk für ein starkes Medium. Wir wollen durch gezielte Projekte etwas für das Hörspiel tun. Und das nicht nur im Internet. Nach der erfolgreichen Vereinsgründung sind bereits einige Projekte gestartet wie die Castings oder der Gemeinschaftsstand in Leipzig und in Hamburg und es laufen einige sehr erfolgsversprechende Verhandlungen. Aber dazu mehr wenn diese auch wirklich spruchreif sind.
: Das ist relativ. Ok, ich schmeiße fünf Euro ins Phrasenschwein. Ich war überrascht, wie leicht es eigentlich war Europa für dieses Casting zu gewinnen. Sie haben aber auch schon erlebt, wie unser Casting in Leipzig sehr erfolgreich verlaufen ist, und ich denke, dass unsere Konzepte dazu schon sehr detailliert waren. Des Weiteren waren René Wagner und Olaf von der Heydt auch zu diesem Thema persönlich in München. Persönlich lässt sich sowas natürlich einfacher besprechen.
: Mir hatte diese Idee sehr gut gefallen. Diese Form des öffentlichen Castings wurde meines Wissens vorher noch niemals umgesetzt, und ich war gespannt, was sich ergeben wird.
: Das war eine Idee von Peter Lerf, der Autor und Komponist der Serie. Es ist einfach toll, authentisches Material für Massenszenen einsetzen zu können. Zusammen mit ihm und Martin Sabel haben wir die Szenen überlegt, die geeignet sind. Somit war es geplant, seitdem feststand, dass wir das Casting machen würden.
: Ja, das stimmt, das hat irre viel Spaß gemacht. Hat mich selbst auch überrascht, wie es sich anfühlt, wenn 150 Leute brüllen und einem zujubeln. Ich hoffe, dass ich so etwas noch oft machen kann
: Ja, das würde ich wirklich gerne einmal machen. Doch wir sind ja nicht bei "Jugend forscht" sondern ausschließlich Profis. Die machen die Regie bei uns. Ich werde mich dann eher erst einmal bei einem privaten HörspielProjekt versuchen.
: Eigentlich war geplant ein gezieltes Jugendsprechercasting zu Teufelskicker zu machen. Zumindest hatte die Hörspiel-Gemeinschaft ein solches Casting Europa angeboten. Und in den Gesprächen kam man immer wieder auf Dragonbound. Ein solches Konzept soll ja auch etwas Werbung für die Serien sein. Und ich denke, dass die drei ??? und TKKG da am wenigsten von nötig haben.
: In der Episode 5 gibt es die ersten Szenen zu hören! Viel Spaß beim Heraushören!
: Wir haben für die Teilnehmer eine kleine Überraschung im Booklet der Episode 5 vorbereitet. Schön dass sich einige eingetragen haben ins Buch. Viele der ernannten Ehrenbürgen wollen jedoch erst einmal anonym bleiben
: Wir hatten ungefähr 1,5 Stunden Zeit, um die drei unserer Meinung nach besten Bewerber auszuwählen, und diese Zeit haben wir auch gebraucht. Wir haben also alle Aufnahmen der Reihe nach durchgehört, auf markante Punkte in den Aufnahmen geachtet und uns erstmal jene notiert, die uns am besten gefielen - das waren nach der ersten Runde ungefähr zwei Dutzend. Danach haben wir alle Teilnehmer aus dieser Auswahl nochmals durchgehört und nach dem K.O. - Prinzip aussortiert. So haben wir die Schnittmenge immer weiter verkleinert, bis die drei besten Delinquenten übrig wahren. Es war wirklich nicht einfach, denn wir hatten viele wirklich gute Stimmen dabei. Am Ende konnten wir uns aber auf unsere drei Finalisten einigen.
: Wir haben auf drei Merkmale geachtet: auf den Markantheitsgrad der Stimme, auf die Aussprache und vor allem auf die Fähigkeiten Emotionalität auszudrücken und wahrhaftig und realistisch zu spielen. Diese Merkmale haben wir bei allen Finalisten erkannt.
: Ich habe eine meiner Meinung nach passende Rolle für Claudius Zimmermann im Auge. Allerdings muss ich mich in diesem Punkt noch mit Peter Lerf und den Entscheidungsträgern bei EUROPA abstimmen.
: Auch hier ist noch gar nichts spruchreif. Wir wollen wieder etwas machen, das stimmt. Wir wissen aber noch nicht, ob wir dieses Jahr noch eines stattfinden wird, oder erst zur Leipziger Buchmesse 2011 wieder. Hier gibt es ein paar ganz lockere Anfragen und auch Signale, aber aktuell wirklich noch nichts Konkretes.
: Oh Ja. Das war ein sehr stressiger Tag. Das Konzept haben wir in der Hörspiel-Gemeinschaft in enger Zusammenarbeit mit Europa und der Hörspiel entwickelt. Schließlich waren diese drei Projekte die Veranstalter des Castings. Wir haben am Stand der hoerspiel-gemeinschaft.de zwischen 11 und 14 genau 109(!) Castingteilnehmer den Text von ca. einer Minute einsprechen lassen. Dazu sofort die Datenerfassung und auch die Betreuung der Besucher in dem Moment. Und gleichzeitig haben wir ja auch noch die Promis zu Autogrammen auf unserer Standrückwand gebeten. Diese werden wir übrigens demnächst für einen gemeinnützigen Zweck (Strahlemännchen e.V.) versteigern. Danach mussten die Files alle durch die Jury bewertet werden um die drei Finalisten zu finden. Das hat schon länger gedauert als eigentlich geplant. Und während dessen kamen immer wieder Leute, die noch einsprechen wollten. Und die Teilnehmer warteten teilweise schon am Stand auf das Ergebnis. Um 16:30 Uhr ging es dann auf die kleine Bühne zum Finale. Dazu hatte Martin Sabel dann die Szenen vorbereitet. Auch die für die Massenszenen. Auf diese können wir uns wirklich freuen. Die sind ein echter Hammer geworden!!! Und die Finalisten waren ebenfalls ein toller Teil des Ganzen. Und jeder hat seinen Beitrag zu diesem tollen Erfolg beigetragen.
: Als Peter und ich vor drei Jahren mit der Produktion unserer Hörspielserie begonnen hatten, machte ich mich auf die Suche nach bislang unentdeckten Talenten auf dem Sprechermarkt. Ich setzte ein entsprechendes Inserat ins Internet und lud dann knapp 100 Bewerber zum Casting in mein Studio. Viele von denen hatten keine Ausbildung oder Erfahrung. Trotzdem war ich neugierig auf deren Stimmen und wollte allen eine Chance geben. Auch heute noch kommt es mitunter vor, dass sich "Neulinge" bei mir melden, und wenn ich Zeit habe, mache ich gerne ein paar Castingaufnahmen mit ihnen. Ich bin ursprünglich ja selber Schauspieler und Sprecher. Daher weiss ich, wie sehr man am Anfang seines beruflichen Weges darauf angewiesen ist, überhaupt erstmal Chancen zu bekommen, um zu zeigen, was man kann. Allerdings haben diese Castings gezeigt, dass jene Bewerber mit Ausbildung und vor allem mit Erfahrung meistens weitaus schneller in der Lage sind, einen Text richtig (also auf eine lebensnahe und spannende oder unterhaltsame Weise) zu interpretieren und Regieanweisungen umzusetzen, als absolute Neulinge. Daher bin ich inzwischen der Meinung, dass Erfahrung diesbezüglich doch mehr ausmacht, als "nur" Talent. Es gibt aber genug Ausnahmen: Unsere Lea-Sprecherin Bettina Zech hatte beispielsweise zwar eine Ausbildung und ein wenig Sprechererfahrung, im Hörspielbereich hatte sie aber vor "Dragonbound" noch nicht viel gemacht. Sie hatte uns aber mit ihren Castingaufnahmen absolut überzeugt und entpuppte sich dann auch als hervorragende Sprecherin.
: Für alle talentierten Sprecher ist es am Anfang schwer, in der Masse an Konkurrenten aufzufallen. Der erste Schritt ist also der schwerste. Das gilt sowohl für gelernte, als auch ungelernte Sprecher. Am Anfang ist es wie gesagt erstmal wichtig, überhaupt Chancen zu bekommen, das eigene Talent zur Schau zu stellen. Es gibt so viele Sprecher - kein Produzent kann alle zum Casting einladen und ihnen eine Chance geben. Aus diesem Grund werden jene Sprecher mit Ausbildung eher bevorzugt. Die Chancen für nicht ausgebildete Neulinge sind also erstmal nicht sonderlich groß.
Allerdings gibt es heute ja Möglichkeiten, erstmal bei unentgeltlichen Projekten wie zum Beispiel dem, Hörspielprojekt mitzuwirken (das war vor ein paar Jahren noch nicht der Fall). Wer sich bei solchen Projekten qualitativ hervortut hat dennoch Möglichkeiten irgendjemandem aufzufallen und gleichzeitig erste Erfahrungen zu sammeln und nebenbei noch Demomaterial zu generieren. Kurz gesagt: Die Chancen sind nicht groß, aber sie sind vorhanden. Man braucht nur viel Glück und ganz viel Geduld und Durchhaltevermögen, bis dieses Glück mal zuschlägt.