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... Alexander Fürst über seinen Weg zum Schreiben

 Foto... Alexander Fürst ...
...über seinen Weg zum Schreiben

Während der Buchmesse haben wir Alexander Fürst kennen gelernt, der in diesem Jahr sein Erstlingswerk „Aufstand der Drachenreiter“ (erschienen bei der edition zweihorn) während der Buchmesse vorgestellt hat. Zwei zufriedene Leser hat er in Oliver Fröhlichs Kindern bereits gewonnen. Oliver Fröhlich hat den Auftakt zu Alexander Fürsts Trilogie bereits rezensiert. Der zweite Band, dessen Produktion während der Buchmesse selbst noch nicht feststand, ist inzwischen in Druck gegangen.


Offensichtlich haben sich die Hoffnungen des Verlages erfüllt und die Drachenreiter sind auf dem Buchmarkt angekommen.

Im Nachgang zur Buchmesse und der Begegnung mit Alexander Fürst beantwortete dieser Oliver Fröhlich und Bettina Meister ein paar Fragen.

Zauberspiegel: Ein Jugendlicher, der Geschichten schreibt, ist vermutlich keine Seltenheit. Einer, der gleich einen ganzen Roman verfasst, schon eher. Wenn es ihm dann auch noch gelingt, ihn zu veröffentlichen, ist das aber schon etwas ganz Besonderes. Erzähl uns doch bitte, wie der Weg vom ersten Schreibenswunsch hin zum veröffentlichten Roman aussah.
Alexander Fürst: Also, ich schrieb Kurzgeschichten schon Ende der ersten Klasse, mir wurde dann auch schnell bewusst, dass ich Fantasy-Geschichten schreiben möchte. Ich schrieb jedoch nie eine Geschichte fertig, jedoch entwickelte ich den Kern der Geschichte immer weiter, sodass dann, als ich in der fünften Klasse war, die Geschichte für den Aufstand der Drachenreiter fertig war.

Aber, als ich begann sie zu schreiben, wurde mir sehr schnell bewusst, dass das alles viel zu lang werden würde, als teilte ich sie in drei Teile. So entstand die Trilogie. Ich schrieb ein Jahr daran, das zweite verbesserte ich, schrieb um, korrigiert, ließ von meinem Vater die geschichtlichen Hintergründe kontrollieren und dann, im dritten Jahr war ich so überzeugt von der Geschichte, dass ich sie unbedingt veröffentlichen wollte. 
Also fuhr ich mit meinem Vater 2006 zur Frankfurter Buchmesse und verteilte 15 Auszüge aus dem Roman und wartete ungeduldig zu Hause. Wochen später kam dann die erste Absage, dieser folgten weitere 12. Ich war traurig und hatte für den zweiten Teil eine lange Schreibblockade, die aber sofort brach, als der Verlag Zweihorn, der auch auf der Frankfurter Buchmesse mit einem Stand vertreten war, mich anrief und die Geschichte veröffentlichen wollte.
Das war dann natürlich viel Arbeit. Zuerst musste das Manuskript zur Lektorin, dann zur Illustratorin, dann musste ich alles probelesen und am Ende musste der Satz gemacht werden, damit es anschließend zum Druck gebracht werden kann. Es war viel Arbeit, aber es hat mir riesig Spaß gemacht!

FotoZauberspiegel: Hast du schriftstellerische Vorbilder? Wenn ja, welche sind das? Und was gefällt dir an ihren Büchern?
Alexander Fürst: In erster Linie Wolfgang Hohlbein. Er schreibt wundervolle Bücher, in die man eintauchen kann und nur widerwillig in die reale Welt zurückkehren mag. Danach kommt sofort Bernhard Hennen, der mich mit seinen Elfenromanen geradezu verzaubert hat.

Zauberspiegel: Wie sieht der Schreiballtag eines Schulpflichtigen aus? Wie ließ sich das alles mit Hausaufgaben, Lernen etc. verbinden?
Alexander Fürst: Trotz meiner Begeisterung für das Schreiben, steht für mich immer noch die Schule im Vordergrund. Erst kommt sie, danach lerne ich und nur dann, wenn noch Zeit ist, kann ich schreiben. Das ist fast jeden Tag stressig, weil ich dann um zehn Uhr noch beginne, meinen Laptop hochzufahren. Schließlich liebe ich ja das Schreiben, und man ist nie zu müde, um noch einige Sätze zu formulieren.

Zauberspiegel:  Hat sich der Schulalltag für dich verändert, seit bekannt geworden ist, dass du ein Buch veröffentlicht hast? Wie sehen deine Freunde und Schulkameraden das?
Alexander Fürst: Nein, der Alltag blieb so, wie er früher war, und das ist auch gut so. Meine Freunde sind begeistert von mir, jeder hat das Buch auch schon fertig gelesen und sie fanden es toll. Aber manchmal versuchen mich andere Schüler, wenn ich im Schulgebäude in der Pause umhergehe, zu ärgern, in dem sie spöttisch den Titel meines Buches mir laut hinterher rufen. Das ist jedoch ganz normal, ich ignoriere sie ganz einfach.

Zauberspiegel: Allgemeiner gefragt: Wer sich in die Öffentlichkeit begibt, muss damit rechnen, kritisiert zu werden - manchmal auch unfair! Gab es solche Situationen schon? Wie gehst du mit ihnen um?
Alexander Fürst: Ich wurde ja sofort gefragt: "Ist das irgend so eine Fortsetzung von Eragon?" Viele sagen auch, das ist bestimmt ein Abklatsch davon, obwohl sie lediglich den Titel gelesen haben. Anfangs hat mich das sehr schockiert. Ich schreibe, weil es mir Spaß macht, nicht, weil ich irgendeine andere Geschichte fortsetzen oder neu schreiben möchte. Außerdem stand die Geschichte ja schon, bevor Eragon überhaupt auf den Markt kam. Meine Eltern haben auch mit mir geredet, dass das ganz normal ist, dass es "Kritiker" gibt, und dass man das nicht so sehr an sich heranlassen darf.

Zauberspiegel: Bleiben wir beim Thema Kritik: Vergleiche mit Christopher Paolinis "Eragon" gefallen dir nicht, lassen sich aber alleine wegen deines Alters und des Themas des Buchs wohl nicht vermeiden. Warst du dir der Gefahr dieses Vergleichs beim Schreiben schon bewusst? Falls ja, warum hast du nicht versucht, dich zum Beispiel in der Namensgebung von "Eragon" noch deutlicher abzuheben? Waren "Aufstand der Drachenreiter" als Titel der Trilogie und "Saphir" als Titel des ersten Bandes von dir oder vom Verlag gewählt?
FotoAlexander Fürst: Die Überschrift war allein meine Idee. Wobei ich sagen muss, dass Saphir ja ein Stein ist, und nur weil der Drache in Eragon Saphira heißt, heißt das noch lange nicht, dass man keine Saphire mehr in seinen Büchern benutzen darf, wie ich schon ausführte. Außerdem, wenn man eine Geschichte über Drachen schreiben will, warum darf man keine Drachenreiter benutzen? Die Geschichte ist auch ganz anders: Bei mir geht es um einen Kampf, der über die Jahrtausende dauert.

Zauberspiegel: Wen siehst du selbst als dein Zielpublikum? Für wen hast du das Buch geschrieben?
Alexander Fürst: Hauptsächlich für Jugendliche im Alter von 11 bis 16 Jahren.

Zauberspiegel: Wenn ich höre, dass ein Jugendlicher ein Buch geschrieben hat, frage ich mich sofort: Wie ist der in der Schule in Deutsch? Gefällt ihm dieses Fach überhaupt? Wie ist das bei dir?
Alexander Fürst: Deutsch gehört nicht gerade zu meinen Lieblingsfächern, weil man ja ab der 8ten Klasse keine Erlebniserzählungen mehr schreibt, nur noch Sachliches. Und das liegt mir überhaupt nicht. Keine Ausschmückungen, nein, man muss sich an eine Vorgabe halten: Davon halte ich nicht viel.

Zauberspiegel: Hat sich dein Deutschlehrer schon mal in irgendeiner Form zum "Aufstand  der Drachenreiter" geäußert?
Alexander Fürst: Nein. Das liegt aber daran, weil ich es niemandem zum Lesen gegeben habe. Ich wollte mir nicht in meine Arbeit reinreden lassen. 

Zauberspiegel: Wie wird es weitergehen? Es sollen ja drei Bände werden. Wie weit bist   du mit den beiden anderen Bänden? Gibt es schon Pläne für die Veröffentlichung des zweiten Bandes?
Alexander Fürst: Der zweite Teil ist schon lange fertig und der dritte in Arbeit. Der zweite Teil wird voraussichtlich wieder Herbst 2008 erscheinen. 

Zauberspiegel: Kannst du uns vorab schon mal ein kleines Geheimnis aus dem zweiten Band verraten?
Alexander Fürst: Natürlich: Der viertletzte Drachenreiter wird vor die Wahl gestellt, ob er nun auf die gute oder böse Seite geht. Achill sitzt während dessen im Alptraumwald bei den Elfen und versucht einen Krieg zu verhindern. Die Zwerge und Elfen kämpfen ja nun schon Jahre gegeneinander und die kommende Schlacht würde die völlige Auslöschung beider Völker bedeuten.

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