... Alfred Wallon über Rolf Torring und Abenteuer
: Zwei Teufelskerle das ist lange her, Mitte der 80er-Jahre. Die Serie wurde ins Leben gerufen, als Ein Colt für alle Fälle im Fernsehen lief. Ich habe in dieser Serie 4 Romane geschrieben, die nicht immer in den USA angesiedelt waren, sondern in Australien und sogar in Deutschland und Griechenland. Ich wollte Spannung vor etwas ungewöhnlichen Kulissen haben.
: Ich wusste, dass es diese Serie gibt, bin aber mehr durch Zufall darauf gestoßen. Damals veröffentlichte ich mit Hilfe eines österreichischen Kleinverlegers namens Karl Ganzbiller zwei Romane, die in der Zeit des Bürgerkrieges spielten. Karl schickte mir damals ein ganzes Paket Torring-Romane zu, weil er meinte, das wäre was für mich. Dass er mich als Autor gewinnen wollte, kam erst viel später zur Sprache.
: Ich habe die ersten 30 Romane gelesen, und als ich dies Karl mitteilte, schlug er mir vor, es doch einfach mal zu versuchen. Und genau das habe ich getan.
: Ursprünglich erschienen die Romane im Verlagshaus für Neue Volksliteratur in Bad Pyrmont. In einer Auflagenhöhe, die heute jeden Heftromanverlag vor Neid erblassen lassen würde. Karl Ganzbiller hat dann Anfang der 80er-Jahre die Serie in kleiner Sammlerauflage fortgesetzt. Dazu gehörten auch meine Romane. Ich weiß jedoch nicht, wie hoch die Auflage war. Es spielte für mich auch keine sonderlich wichtige Rolle. Ich hatte Spaß an den Romanen, das stand für mich im Vordergrund.
: Ganz einfach: man muss sich in eine Serie hineinversetzen können. Karl meinte, das würde mir leicht fallen. Er hat Recht gehabt. Nach 30 Bänden habe ich mir den Schreibstil dieser frühen Jahre angeeignet und die Serie dann mit neuen Geschichten fortgesetzt.
: Action gab es auch damals aber nicht sinnlos aneinandergereiht. Die Spannung und die atmosphärische Exotik dominierten die Handlung. Das passte ganz gut, denn ich vertrete auch heute noch die Meinung, dass man trotzdem einen spannenden Abenteuerroman schreiben kann, ohne dass übertriebene Gewaltverherrlichung im Vordergrund steht.
: Sicher ist die Ich-Form in Heftromanen noch üblich. Aber meistens gibt es dazu eine zweite Handlungsebene, die aus der Ich-Perspektive aber gar nicht möglich ist (s. John Sinclair). In der Torring-Serie war der Ich-Erzähler Rolf Torrings bester Freund und Begleiter Hans Warren, der die Geschichten erzählte. Und es wurde eben nur das beschrieben, was er selbst sehen konnte. Genauso muss das auch stilistisch sein.
: Der Action-Verlag wollte bewusst etwas Nostalgisches haben. Und da kamen meine Torring-Romane gerade richtig. Es sind insgesamt 8 Romane, die alle auf einem Hörbuch-Sampler enthalten sind. Es sind zwei Trilogien und ein Doppelroman, und zwar folgende Titel:
- 556: Die verschollene Expedition
- 557: Im Northern Territory
- 558: Die Todesminen
- 559: Im Süden Mexikos
- 560: Montezumas Gold
- 561: Dr. Alvarez Vermächtnis
- 562: In den Todessümpfen
- 563: Die Stadt im Urwald
Die Umsetzung wurde beim Action-Verlag von professionellen Studiosprechern realisiert. Mit der Produktion war ich sehr zufrieden. Was den kommerziellen Erfolg angeht: das Hörbuch ist gerade mal zwei Monate auf dem Markt. Sowas muss man längerfristig sehen. Im Herbst dieses Jahres kann ich sicher mehr dazu sagen.
: Der Heftroman ist für mich klinisch tot. Hier wird ein Genre zwar noch einige Zeit am Leben erhalten, aber die Ideen und Innovationen sind viel zu altbacken, als dass man hier noch von wirklich neuen Projekten sprechen könnte. Natürlich kann man mit gut gemachten Abenteuerzählungen noch interessierte Leser finden aber ganz sicher nicht mehr im Bereich des Heftromans oder gar Taschenhefts. Ich selbst habe eine Trilogie mit historischen Piratenromanen geschrieben. Der erste Band ist bereits im Persimplex Verlag als Hardcover erschienen.
Alfred Wallon über sich...
Ebenfalls als Hörbuch im Action-Verlag erschienen sind vier Titel aus der Serie 320-PS-Jim. Alfred beschreibt hier die Abenteuer der Trucker Jim Stonewall und Chris Morris und ihres MANs "Red Baron".
- 45 Hetzjagd nach Nashville
- 49 Das Phantom von Colorado
- 57 Red Baron, ahoi!
- 75 Keine Chance für Red Baron
Auch vier seiner Romane der "Zwei Teufelskerle" gibt es ebenfalls als Hörbuch. Dort geht es um die Erlebnisse der zwei Stuntman Leo Kaminsky und Paul Doors.
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