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Im Bunker - »Hitler – Die letzten zehn Tage«

Hitler – Die letzten zehn TageIm Bunker
»Hitler – Die letzten zehn Tage«

Nicht erst mit der kontrovers diskutierten, aber mit etlichen Filmpreisen ausgezeichneten Bernd-Eichinger-Produktion „Der Untergang“ mit Bruno Ganz nahm man sich im Kino der finalen Tage im Führerbunker in Berlin an, als Adolf Hitler seine Niederlage erkennen musste. Bereits 1973 inszenierte Ennio De Concini mit „Hitler – Die letzten zehn Tage“ eine faszinierende Innenperspektive auf den größenwahnsinnigen Diktator, die nun erstmals auf BluRay erschienen ist.

Hitler – Die letzten zehn TageEnnio De Concini (1923-2008) war einer der bedeutendsten italienischen Drehbuchautoren. In die Filmgeschichte eingegangen sind seine Drehbücher für Regielegenden wie Pier Paolo Pasolini oder Vittorio de Sica, von denen heute „Die Nacht von Ferrara“, „Eine Frau für schwache Stunden“ oder „Scheidung auf italienisch“ zu den zeitlosen Klassikern des italienischen Kinos gehören. Seine Arbeiten als Regisseur sind hingegen die Ausnahme, und „Hitler – Die letzten zehn Tage“ ist davon sicherlich der bekannteste. De Concini hatte bei der Konzeption des Films den Vorteil, dass er auf den Augenzeugenbericht von Rittmeister Gerhardt Boldt (1918-1981) zurückgreifen konnte, der beim Untergang des Dritten Reiches ebenfalls mit im Führerbunker war und die damaligen Ereignisse aus nächster Nähe miterlebte. Boldt stand der Produktion auch als Berater noch zur Verfügung und konnte deswegen mit gewährleisten, dass die Tatsachen hier möglichst akkurat und detailreich wiedergegeben werden.

Hitler – Die letzten zehn TageIm Jahr 1945 ist Adolf Hitlers (Lord Alec Guinness) Traum geplatzt, das Deutsche Reich in die ganze Welt auszubreiten und die jüdische Rasse auszuradieren. Mehr als fünf Jahre Krieg haben dennoch Millionen Opfer gefordert, und nach der Invasion der Alliierten in Frankreich und Italien, aber auch von Osten her durch die Russen, sind immer mehr deutsche Städte in Schutt und Asche gebombt worden, darunter auch die Hauptstadt Berlin. Dort harrt der Führer zusammen mit seiner langjährigen Geliebten Eva Braun (Doris Kunstmann) und einigen seiner wichtigsten Führungskräfte, darunter General Krebs (Adolfo Celi), Feldmarschall Keitel (Gabriele Ferzetti), Reichspropagandaleiter Josef Goebbels (John Bennett) und seiner rechten Hand Martin Bormann (Mark Kingston), im Führerbunker aus. Seine Getreuen wagen es kaum, ihm von den zahlreichen Verlusten an allen Fronten zu berichten, als Hauptmann Hoffmann (Simon Ward) mit einem Lagebericht dort erscheint. Daraufhin häufen sich weitere Meldungen von Kapitulationen und Verrat einstmals wichtiger Wegbereiter Hitlers, so dass dieser sich schließlich eingestehen muss, dass die Lage aussichtlos und der Krieg für ihn und das Deutsche Reich nicht mehr zu gewinnen ist. Hitler fasst einen radikalen Entschluss…

Hitler – Die letzten zehn TageEnnio De Concini gelingt es über weite Strecken sehr gut, die durch Ort und Personen stark eingeschränkte Geschichte dennoch abwechslungsreich in Szene zu setzen. Immer wieder baut er in seinen Film Gegenschnitte ein, bei denen auf die nach wie vor markigen und siegessicheren Parolen Hitlers Archivaufnahmen montiert werden, die diese Aussagen konterkarieren, weil sie die Realität des Grauens abbilden und ungeschönt die Wahrheit erzählen. Ausnahmeschauspieler Alec Guinness hielt seine Darstellung Adolf Hitlers zeitlebens für die einzige Rolle seiner langen und beeindruckenden Karriere, mit der er uneingeschränkt zufrieden sei. In der Tat ist es in erster Linie seine magnetische Interpretation, die einen gespannt und fasziniert an den Geschehnissen dranbleiben lässt. Die BluRay-Erstveröffentlichung bietet ein ganz passables, aber nicht herausragendes Bild (im Widescreen-Format 1,78:1) und einen passenden Ton (Deutsch und Englisch im DTS HD Master Audio 2.0, optional mit deutschen und englischen Untertiteln). Bedauerlicherweise muss die deutsche Kinosynchronisation aus dem Jahr 1973 wohl als verschollen angesehen werden, weswegen sich auch hier lediglich eine Neusynchronisation aus dem Jahr 2009 findet, deren deutsche Sprecher teilweise äußerst gewöhnungsbedürftig sind und den Filmgenuss deutlich trüben. Als Extras gibt es eine zwölfminütige Gegenüberstellung von zwei Szenen, die in den Schnittversionen der englischen und der amerikanischen Fassung des Films leicht voneinander abweichen, sowie eine kleine animierte Bildergalerie mit internationalen Aushangfotos und Postern des Films.


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