Cosey (Bernard Cosandey) - Auf der Suche nach Peter Pan
Auf der Suche nach Peter Pan
Auf der Suche nach Peter Pan erschien im Original bereits 1983 im Comic-Magazin Tintin, bevor der Carlsen-Verlag es später auch in Deutschland auf den Markt brachte. Doch diese Ausgabe ist bereits lange vergriffen und so ist es erneut der Cross Cult-Verlag, der für eine richtig gut gemachte Neuauflage sorgt.
Auf der Suche nach Peter Pan erschien im Original bereits 1983 im Comic-Magazin Tintin, bevor der Carlsen-Verlag es später auch in Deutschland auf den Markt brachte. Doch diese Ausgabe ist bereits lange vergriffen und so ist es erneut der Cross Cult-Verlag, der für eine richtig gut gemachte Neuauflage sorgt.
Cosey ist wohl der bekannteste Comic-Künstler aus der Schweiz. Der 1950 in Lausanne geborene Künstler, der mit richtigem Namen Bernard Cosandey heißt, machte sich neben Auf der Suche nach Peter Pan hauptsächlich mit seiner Serie Jonathan einen Namen, die ihren Protagonisten ebenfalls in die Berge, dort aber in die Himalaya-Region, führte.
Da Auf der Suche nach Peter Pan mittlerweile guten Gewissens als moderner Klassiker der Comic-Literatur bezeichnet wird, möchte ich auch gar nicht allzu viele Worte darüber verlieren. Ganz kann man darauf aber in einer Rezension natürlich nicht verzichten.
In ruhigen, ästhetischen Bildern erzählt Cosey eine Geschichte, die aus der Flut an Comic-Veröffentlichungen unter anderem durch das angenehm langsame Erzähltempo und die beinahe schon als unspektakulär zu bezeichnende Geschichte herausragt. Weder Action noch Spannung sind es, die den Leser an die Geschichte fesseln, vielmehr vermag Cosey es, eine Art von magischer Atmosphäre zu erzeugen, die den Leser in den Bann der Geschichte zieht.
Doch auch die optische Gestaltung kann man nur als vollends gelungen bezeichnen: Bilder in hellem Blau und gedeckten Braun- und Ockertönen passen sich optimal der Umgebung der Schweizer Alpen an und lassen den Betrachter förmlich in die Abgelegenheit des Wallis eintauchen.
Mit James Matthew Barries Peter Pan hat die Story übrigens nur am Rande zu tun. Melvin Woodsworth bekam das Buch einst von seinem Bruder geschenkt und nun trägt er es bei sich, und fühlt sich durch die Lektüre an seinen Bruder erinnert.
Als eine Touristin ihn fragt, wie denn der Titel seines neuen Romans laute, antwortet er daraufhin spontan Auf der Suche nach Peter Pan. Den Kapiteln ist übrigens jeweils ein Zitat aus Peter Pan vorangestellt.
Besonders gelungen ist im vorliegenden Band übrigens das Bonusmaterial. Nachdem Cross Cult bei den Veröffentlichungen im Albenformat häufiger ganz auf Solches verzichtet hat, gibt es hier nun eine ganze Menge davon.
Neben Skizzen und einem Interview mit Cosey findet man ein Vorwort von André Guex sowie einen Artikel von Volker Hamann über Cosey, den Hamann durchaus passend als Zeichner der Stille bezeichnet. Auch die Druckqualität kann in vollem Umfang überzeugen und so kann man Auf der Suche nach Peter Pan wirklich nur empfehlen.
Gerade Comicfreunde, die die alte Carlsen-Ausgabe noch nicht besitzen, können mit der Cross Cult-Ausgabe dieses wunderschöne Werk in einer angemessenen Form erwerben.