Der Orden, Teil 1 und 2, Canora-Media (Hörspiel)

Cover - Der Orden, Teil 2, OasenklosterCover - Der Orden, Teil 1, Die Reliquie

Der Orden Teil 1 und 2
Hörspielreihe
Teil 1: Die Reliquie
mit: Eckart Dux (Erzähler), Douglas Welbat, Jens Wendland, Katja Brügger, Andreas von der Meden, Lutz Mackensy u. a.
Regie: Thomas Tippner, Mario Cuneo, Thomas Schuler
Idee & Buch: Thomas Tippner
Musik: Mario Cuneo
Ton: Thomas Schuler
Veröffentlichung November 2007
Spielzeit: ca. 70 Minuten, 9,95 Euro, ASIN: 3940734004
Teil 2: Das Oasenkloster
mit: Eckart Dux (Erzähler), Douglas Welbat, Jens Wendland, Katja Brügger, Lutz Mackensy, Konrad Halver, u. a.
Regie: Thomas Tippner, Mario Cuneo, Thomas Schuler
Idee & Buch: Thomas Tippner
Musik: Mario Cuneo
Ton: Thomas Schuler
Veröffentlichung Februar 2008
Spielzeit: ca. 72 Minuten, 9,95 Euro, ASIN: 3940734012

CanoraMedia

Die Zeit der Kreuzzüge, Christen in Jerusalem, Männer mit weißen Mänteln und einem roten Kreuz, darunter eiserne Rüstungen, ein scharfes Schwert an ihrer Seite.

Gemäß dem Zeitalter in dem die Geschichten spielen, zitiere ich als Inhaltsangabe den Text, der auf den Inlays der beiden CD’s zu finden ist.

Haec sunt fabulae duorum equitum Christianorum.
Qui in Hierosolymnis habitabant.
Alteri nomen Fabianus, alteri Gerardus nomen erat. 
Magnis cum persiculis rem Christianam strenue defendebant
seque identidem periculo mortis fortiter committebant,
ut opinionem dei Christianam servarent. 
Hae sunt fabulae eorum, fabulae classes turmalis.


Trotz (ehemals) vorhandener Lateinkenntnisse war ich doch sehr froh darüber, auf dem Inlay des zweiten Teils eine Übersetzung des Textes zu finden:

Dies sind die Geschichten zweier Tempelritter, die in Jerusalem lebten.
Der eine hieß Fabian, der andere Gerard.
Unter großen Gefahren verteidigen sie tapfer das Christentum und begaben sich immer wieder unerschrocken in Lebensgefahr, um den christlichen Gottesglauben zu bewahren.
Dies sind ihre Geschichten, die Geschichten des Ordens.

Die beiden Hörspiele stammen von dem jungen Label CanoraMedia, das mit der Serie des Ordens sein Debut gegeben hat. Angesichts der Tatsache, dass es sich um einen Start handelt, ist das durchaus respektable Team, das Tippner und sein Team als Sprecher gewonnen haben, beeindruckend: Eckart Dux, Katja Brügger, Konrad Halver oder Lutz Mackensy - um nur vier aus dem Team zu nennen.

Beim ersten Teil fiel es mir zunächst ziemlich schwer, einen Zugang zu der Geschichte zu bekommen. Ausgesprochen unvermittelt wird man in die Geschichte hineingestoßen. Kein Musikstück oder Einführungstext bereitet den Hörer darauf vor, dass es gleich "losgeht", und bevor man sich in die Stimmen und Geräusche eingehört hat, ist die Geschichte gleich im vollen Gang und man hat bereits ein nicht unwichtiges Stück verpasst. Hier wäre es meiner Ansicht nach besser gewesen erst einmal den Hörer vorzubereiten.

So gut ich die Geschichte finde, so schwer fiel es mir dann doch, den Faden zu verstehen. Es gab Sprünge, die mir schwer nachzuvollziehen waren. Die Geschichte beginnt in einem Dorf in der Nähe von Akkon, wo ein Bergarbeiter wie wahnsinnig von Geistern berichtet, die ihm und seinem Begleiter begegnet sind. Sein Begleiter, Bergarbeiter wie er, ist spurlos verschwunden.

Fabian und Gerard, beide Ritter der Templer, versuchen das Rätsel um das seltsame Geschehen zu lösen.

Dass sie überleben ist nicht sehr verwunderlich, dennoch ist die Geschichte spannend und interessant erzählt.

Im zweiten Teil begegnet man ihnen wieder. Dieses Mal geht es um ein Kloster der Jesuiten, das in die Aufmerksamkeit der beiden Ritter gerät. Noch spannender als der erste Teil ist für mich dieses zweite Abenteuer. Es spielt mit realer Geschichte und Fiktion.

Beide Teile bestechen durch sehr schön ausgearbeitete Geschichte. Die Dialoge sind gut geschrieben und sehr ansprechend. Tippner hat sich sehr darum bemüht, das Flair und die Lebensart des mittelalterlichen Menschen einzufangen - zumindest das, was wir "modernen" Menschen uns darunter vorstellen. Oft sind es nur Kleinigkeiten, die einen in die Zeit mitnehmen und einem das Gefühl vermitteln, tatsächlich in gewisser Weise im "prallen Leben" des Mittelalters zu sein. Sei es die offen einsehbare Bluse der Schankmagd oder das "ins Ohr pinkeln". Dabei läßt man teilweise zu viele Klischees tanzen, aber dies ist erträglich.

Im ersten Teil empfinde ich die Stimme des mysteriösen Geistes als ziemlich störend, da sie teilweise schlecht zu verstehen ist, die Musik anderer seits bildet einen passenden Rahmen - auch wenn sie nicht mittelalterlich ist.

Ich bin ja eigentlich kein besonderer Fan von Hörbüchern. Die Ordens-Hörspiele sind eine positive Erfahrung gewesen und haben mir Lust auf den dritten Teil gemacht. Thomas, ich bin geneigt dir zu erlauben, uns den dritten Teil zur Begutachtung zukommen zu lassen. Wenn das kein Lob ist Smiley.

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