Franklin, Ariana - Die Totenleserin / Die Teufelshaube (Hörbücher)
Die Totenlesern / Die Teufelshaube
Vesuvia Adelia Rachel Ortese Aguilar, der Einfachheit halber Adelia genannt, ist beide Male die Hauptperson der Hörbücher, die zum gleichen Zeitpunkt erschienen sind. Sie ist es, die als die "Totenleserin" bezeichnet wird. Als eine Art mittelalterlicher Forensikerin kommt sie ins England von Heinrich II., der nach einem Mediziner aus Salerno geschickt hat.
Im ersten Band, erschienen bei Droemer-Knaur, mus Adelia mysteriöse Mordfälle an Kindern lösen. Im zweiten Band hat Adelia einen besonders pikanten Auftrag: Die Geliebte des englischen Königs ist vergiftet woden.
Beide Hörbücher wurden durch die gleiche Sprecherin gelesen und von der gleichen Regisseurin begleitet. Dies sorgte für eine sehr ähnliche Stimmung und einen hohen Wiedererkennungseffekt. Das machte sich sehr angenehm bemerkbar.
Ich bin geneigt aufgrund dieser Hörerfahrung mein Urteil "ich kann mit Hörbüchern nix anfangen" zu revidieren. Sicher lag das auch an der angenehmen Stimme von Beate Himmelstoss. Sie schaffte es, die Lesung der beiden Bücher so zu gestalten, dass die einzelnen Charaktere erkennbar waren ohne die Ausdifferenzierung zu sehr zu übertreiben und eine gewisse Albernheit aufkommen zu lassen. Diese Leseweise sprach mich sehr an und machte es mir unerwartet leicht bei der Lesung zu bleiben und mich nicht zu sehr ablenken zu lassen.
Beide Texte sind gekürzt worden (Urlike Honisch erstellte die Lesefassung) um eine annehmbare Länge von 420 bzw. 462 Minuten zu erreichen. In dieser Länge (jeweils sechs CD's) macht das Hören noch Spaß und der Preis bleibt vertretbar. Gerade bei Band 2 hatte ich den Eindruck, dass der Text durch die Kürzung gewann, so gefiel mir dieser nun schon fast wieder.
Optisch ist vor allem das Hörbuch zu Band 2 eine Augenweide. Die CD's sind in einer fächerartig aufklappbaren Unterbrinung angeordnet, die auf dem Pappdeckel noch Platz für ein Booklet läßt. Man hat sich hier die Mühe gemacht, die Anmerkung von Ariana Franklin aus dem Buch zu übernehmen und durch einen kurzen Geschichtsüberblick zum mittelalterlichen England und der "Rosa Mundi" Rosamond Clifford zu ergänzen.
Band 1 kommt da optisch weniger gut weg, allerdings gibt es auch einen deutlichen finanziellen Unterschied in den beiden Hörbüchern. Sicher auch aus Promotiongründen wurde der erste Band in einer limitierten Sonderauflage für nur knapp 15 Euro heraus gegeben.
Ziemlich unvermutet beginnt die Lesung mit wenige Vorworte und man stürzt in das Buch hinein bevor man ich auf das Hören eingestellt hatte. Dies fällt mir bei vielen Hörbüchern auf und lässt mich dann immer ein bisschen Musik vermissen, die einen in das Hörerlebnis einführt, im Verlauf selbst hätte sie mich eher gestört.