McCourt, Frank: Die Asche meiner Mutter (Hörspiel)

Frank McCourt - Die Asche meiner MutterDie Asche meiner Mutter
Von Frank McCourt
Aus dem Englischen von Harry Rowohlt
Mit Harry Rowohlt, Jele Brückner, Hanns Jörg Krumpholz, Kai Hogenacker, Oliver Dollansky sowie Luca Kämmer, Klaus Lehmann, Christina Kühnreich, Renate Fuhrmann, Jörg Löw, Paul Faßnacht, Susanne Dobrusskin, York Dippe, Christa Stroblel, uvm
Regie: Axel Pleuser
Musik: Gerd Nesgen
2 CD´s, etwa 125 Minuten
ISBN: 978-3-86717-582-1
Veröffentlicht: Januar 2010
Der Hörverlag 2008/2010

Frank McCourt erzählt die Geschichte seiner Kindheit in Irland. Eine Kindheit in bitterer Armut, geprägt durch den arbeitslosen und alkoholabhängigen Vater, die bettelnde Mutter und immer wieder Kindstode und Krankheiten. Frank schafft es trotz all dieser Widrigkeiten, seinem Traum vom gelobten Land Amerika immer näher zu kommen, ohne dabei seinen Humor zu verlieren.

Mit der Wiederauflage eines 2008 erschienen Hörspiels drängt der Hörverlag nun abermals an den Markt. Die Asche meiner Mutter  verkaufte sich als absoluter Bestseller. Nicht nur als Buch und Hörspiel, sondern auch die Verflimung von 1999 fand reichhaltige Beachtung.

Die tragische und bettelarme Kindheit des Frank McCourt ist aus heutiger Sicht kaum vorstellbar. In den dreißiger Jahren, als ein Pfund noch wahnsinnig viel Geld war, ist diese Geschichte hauptsächlich angsiedelt. Bettelarm kommt die Familie McCourt von Amerika nach Irland. Doch nicht nur Armut stellt sich den Menschen entgegen, sondern auch Misstrauen seitens der einheimischen Bevölkerung, sowie Krankheit, Tod und die Trinksucht des Vaters. All das sind wahre Schrecken, die den McCourts das Leben mehr als schwer machen.

Erstaunlich wie genügsam Menschen unter den gegebenen Umständen werden können. Auch der Tod, von drei ihrer Kinder hält die Mutter nicht davon ab, unablässig für das ihr gebliebene zu kämpfen.

Ein wahnsinnig eindringliches Hörspiel, welches ausnahmsweise sehr lange im Gedächtnis hängen bleibt. Viele Dialoge und einzelne Worte der geplagten Familienmitglieder klingen noch lange nach dem Hören im Ohr und machen deutlich welche Unterschiede doch in der Welt herrschen. Unterschiede die geschürt werden durch unterschiedliche Interessen, seien sie nun politischer oder religöser Natur.

Als Sprecher haben mir besonders der junge Frank, gesprochen von Kai Hogenacker und auch der jugendliche Frank alias Oliver Dollansky gefallen. Die Mutter (Jele Brückner) war ebenfalls sehr markant mit ihrer sehr zerbrechlichen und niedergedrückten Art. Harry Rowohlt als Ich-Erzähler brachte nicht das nötige Gefühl mit. Seine Erzählung ist eher heiter bis beschwinglich. Absichtlich wollte er auf diese Weise den bekannten Humor mit in die Geschichte bringen, die  auch der Autor hat walten lassen. Doch Rowohlt schafft es nicht den Bogen zwischen Humor und Tragik deutlich zu machen. Da er gleichzeitig der erwachsene Protagonist ist wäre mehr Gefühl angebracht gewesen.

Die traurige Musik trägt zum Gelingen des Hintergrunds und der Atmosphäre wesentlich bei.

Auch die Gestaltung des 2 CD-Umfanges ist als gelungen zu bezeichnen

Fazit: Besonders empfehlenswert, und besonders wertvoll.

 
Weitere Mitwirkende

Karlhein Tafel, Gisela Keiner, Susanne Bredehöft, Katharina Palm,
Pirkko Cremer, Hartmut Stanke, Lorenzo Liebetanz, Reinhard Schulat-Rademacher, Ernst August Schepmann, Andreas Grötzinger, Susanne Walter Tremper, Andreas Windhuis, Joshua Nesgen, Luna Jahrreis, Sybille Schedwill, Hans-Joachim Krietsch, Kerstin Thielemann

Regieassistenz: Nina Kraemer
Sounddesign und Technik: Olaf Dettinger und Stephan Busch
 

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