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40 Jahre Tatort: Die Kommissare SCHERRER und PASSINI

40 Jahre Tatort (und mehr)Die Kommissare Scherrer und Passini

Die 1980er Jahre scheinen eine sehr durchwachsende Zeit für den TATORT und manche Kommissare gewesen zu sein. 

Erinnert sich der eine oder andere noch an Eintagsfliegen wie die Kommissare Piper, Kreutzer, Greve, Beck, Schnoor, Ronke oder Rullmann? Es kam sogar durchaus vor, dass – wie in „SO EIN TAG …“ von Anfang an geplant wurde, den Protagonisten im TATORT sterben zu lassen, so dass keine weiteren Filme mit dem Ermittler gedreht werden 'mussten'.

 

Hinzu kam das Problem mit dem von der ORF eigenproduzierten Tatort-Filmen, die nicht in der ARD gezeigt wurden und erst später in einigen Dritten Programmen  gesendet wurden.

Wirklich durchsetzen konnten sich in den 1980er Jahren  nur wenige TATORT-KOMMISSARE, die dann auch längerfristig am Ball blieben und nicht nach ein paar Fernsehfilmen schon  wieder absprangen bzw. das Handtuch warfen. Die wenigen dieser Kommissare waren SCHIMANSKI,  STOEVER & BROCKMÖLLER  sowie BRINKMANN und PALU.

Erst ab Ende der 1980er bzw. ab Anfang der 1990er Jahre kamen neue Ermittler wie ODENTHAL & KOPPER, LEITMEYR & BATIC  oder EHRLICHER & KAIN zum Zuge, die in Dutzenden von Filmen der Tatort-Reihe zu sehen waren oder nach wie vor zu sehen sind.

Ob das an den besseren Drehbüchern etc. gelegen haben mag, lassen wir mal dahingestellt. Anscheinend trafen diese neue Kommissare aber den Zeitgeschmack bzw.  den Geschmack der Zuschauer.

Hans Brenner als ScherrerDIE KOMMISSARE SCHERRER und PASSINI
Zwei dieser Eintagsfliegen der 1980er Jahre waren die Schauspieler HANS BRENNER als Kommissar Scherrer sowie CHRISTOPH WALTZ als Kommissar Passini.

Hans Brenner gab am 12. Juli 1987 sein Kommissar SCHERRER-Debüt in „PENSION TOSCA ODER DIE STERNE LÜGEN NICHT“.

Der frisch gebackene Kriminalkommissar Scherrer hat den Sonntag in schlechter Erinnerung, denn das Fussballspiel des FC Trudering gegen den FC Dingelbach hatte einen ganz und gar unsportlichen Höhepunkt, als uniformierte Rocker das Spielfeld stürmten und die türkische Gastmannschaft brutal aufmischten.

Erst als der Kantinenwart Haubenwald eingriff, zogen sich die Schläger sofort zurück. Bevor Scherrer das Ganze wieder verdrängt, weist ihn sein Kollege Augenthaler darauf hin, dass es Haubenwald, der  die von dem Ehepaar Löwenstern betriebene Pension Tosca beobachten lasst. Augenthalter vermutet, dass Haubenwald irgend etwas illegales vorbereitet.

Als ein Mordanschlag auf Frau Adelina Löwenstern verübt wird, nimmt Scherrer die seltsamen Gäste genauer unter die Lupe, die in der Pension Tosca wohnen …


Brenner nach FeierabendAnscheinend war nicht nur der Fall als solches, sondern auch der Titel recht verwirrend und so erreichte „Pension Tosca oder die Sterne lügen nicht“ gerade mal 38% Sehbeteiligung, was vermutlich der Grund für das Aus von Hans Brenner als Kommissar Scherrer war.

Auch der Schauspieler CHRISTOPH WALTZ hatte in der Rolle des Kommissars PASSINI genauso wenig Erfolg wíe Hans Brenner als Kommissar Scherrer. Was vermutlich auch daran lag, dass in dem Fall verschiedene Ermittler mitmischten. Neben BRUNO DALLANSKY als Oberinspektor PFEIFER, MICHAEL JANISCH als Inspektor FICHTL waren das auch noch HELMUT FISCHER als Inspektor LENZ sowie FRITZ ECKHARDT als Oberinspektor MAREK.

Waltz mit Fritz EckhardtAm 30. August 1987 gab jedenfalls Christoph Waltz sein PASSINI-Debüt im TATORT.

Eines Tages wird eine Frau in ihrer Wohnung ermordet aufgefunden. Die "alte Springer" war eine unauffällige Hausbewohnerin mit einem unauffälligen Lebenslauf, ohne viel Geld, ohne Feinde. So ist für das Verbrechen weit und breit kein Motiv zu finden.
Die Hausbewohner machen die Polizei jedoch auf den Springers Neffen Robert Hansen aufmerksam, der angeblich studiert, wodurch der Fall plötzlich eine ganz andere Dimension bekommt.
SzenenfotoDenn Hauser ist heroinabhängig, so dass Indizien weisen in Richtung Peischl, einem Unterwelt-König führen, der aber gute Beziehungen zu mächtige Beschützer "ganz oben" unterhält.
Je mehr Zeugen befragt werden, je näher die Polizei dem Peischl zu rücken scheint, desto stärker wird der Druck von Oben. Inspektor Passini gibt jedoch nicht auf und, wagt sich dabei aber zu weit vor und wird daraufhin vom Dienst suspendiert ....


„WUNSCHLOS TOT“ hatte mit seinen 36% sogar noch eine schlechtere Sehbeteiligung als der Tatort mit Kommissar Scherrer.  Was vermutlich dann auch der Grund dafür war, dass es INSPEKTORS PASSINIS einziger Auftritt blieb.

 

© by Ingo Löchel

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Kommentare  

#1 G. Walt 2012-02-23 17:18
Die Austria-Tatorte waren immer so eine Sache für sich, ähnlich wie die Schweizer. Meist in Mundart gedreht, vermochten sie das Publikum in der BRD nicht zu begeistern.

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