Selbst in der Einöde nicht arbeitslos - Die drei ??? (191) Verbrechen im Nichts
Selbst in der Einöde nicht arbeitslos
Die drei ??? (191) Verbrechen im Nichts
Die durchweg schlechten Kritiken zur vorliegenden Drei???-Folge "Verbrechen im Nichts" kann ich keineswegs teilen. Okay, es gibt die üblichen dramaturgischen Fehler, die ein Hörspiel zum Langweiler zu machen drohen auch hier. Denn überlange Dialoge oder auch Fast-Monologe lassen so manche Szene wahnsinnig gestreckt erscheinen. Es gibt im Hörspiel zwei Kardinalfehler. Nummer 1 sind zu rasche und schnelle Szenen, Nummer 2 sind die überlangen Szenen ohne szenische Darstellung. Letzteres ist fast schon ein Markenzeichen der Drei???-Folgen.
Doch diese Folge hat neben den Schwachstellen, an die man sich fast gewohnt hat, auch positive Seiten. Zum einen beginnt alles recht unkonventionell mit den Drei??? im Urlaub. Dabei werden wieder Szenen eingespielt die durchaus an frühere Folgen aus der klassischen Phase erinnern. Gespräche mit mehreren Personen im Freien aus verschiedenen Richtungen. Dazu kommen dann noch klassische Elemente wie ein altes Hotel ohne Bewohner. Artefakte von Gästen, die das Hotel aufgrund einer Katastrophe vorschnell verlassen mussten. Und diese Gegenstände führen zu einem Schatz. Oder doch nicht? Am Ende tappt Justus in eine gemeine Falle, die ihn bloßstellt. Aber auch im Nichts gibt es manchmal Verbrechen. Und somit sind die Drei??? selbst in der Einöde nicht arbeitslos.
Der Titel ist ein Wortspiel. Autorin Kari Erlhoff nennt den Urlaubsort der Drei??? Nothing. Und hier geschieht so manches und jenes. Und zum Leidwesen der beiden jugendlichen Freunde der Detektive - nämlich Ashlyn und Brian - gibt hier nichts für Detektive zu tun. Sie ahnen kaum wie weit sie damit fehlen.
Das Hörspiel ist wieder mal ein Revival alter EUROPA-Hasen am Mikrofon, die sich mit bekannten jungen Stimmen paaren. EUROPA-Legende Horst Stark (COMMANDER PERKINS) übernimmt dabei die Rolle eines dubiosen Sheriffs. Eine weitere Legende aus alten Tagen des Labels ist Marianne Bernhardt (Die Insel der Zombies), die nicht allzu oft in früheren Hörspielen zu hören war, sich aber ins Gedächtnis der Hörer gebrannt hat aufgrund ihrer prägnanten Rollen. Hinzu kommt dann noch Henry König (Iwan aus "Larry Brent"). Patrick Mölleken und Julia Fölster sind die hoffnungsvollen Jungen.
Das Ganze wird wieder von Axel Milberg als Erzähler in ruhiger Weise begleitet. Er hat den Sound drauf, der so ein Hörspiel ausmachen kann. Fast so wie Passetti in den frühen Jahren und doch neu und modern.
Die Musik ist auch fast neu. Die wenigen klassischen Klänge stören dabei fast nur, auch wenn sie noch schön sind.
Verbrechen im Nichts
(1) = Klappentext EUROPA