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Derrick und seine Fälle: Folge 34 - Tod des Wucherers

Derrick und seine FälleFolge 34
Tod des Wucherers

Nach dem Obduktionsbefund erhielt Minsch mit einem harten Gegenstand mehrere Schläge auf den Kopf - sie hatten seinen Tod zur Folge. Herr Minsch besaß ein Kreditbüro, das gutgläubigen Kunden verlockend schnell und zu scheinbar günstigen Bedingungen Bargeld versprach. Befremdend wirkt es auf die beiden Kriminalbeamten Derrick und Klein, als sie statt einer trauernden Witwe eine leicht beschwipste Gastgeberin in ihrem Haus antreffen.


Diese  hat neben ihrem Liebhaber auch zahlreiche Freunde der Familie zu einer Abendgesellschaft geladen.

Oberinspektor Derricks Ermittlungen lenken schließlich den Verdacht auf Erich Winterhammer.

Der unscheinbare, linkische Mann war seit einiger Zeit als Buchhalter im Kreditbüro Minsch beschäftigt. Bei einem überraschenden Besuch in Winterhammers Junggesellenwohnung erhält Derrick Gelegenheit zu interessanten Wahrnehmungen ...(1)

Die Reihe mit Whodunits setzt sich zur Zeit unbeirrt fort. Obwohl es diesmal nur zwei Hauptverdächtige gibt, ist der Täter am Ende ein gewöhnlicher Kunde des Wucherers. Zunächst ist der Folge keine typische Brynych-Stilart anzumerken. Beim genaueren Hinschauen fällt einem jedoch schon die Überzeichnung des Figuren des Wucherers und seines Angestellten auf.

Der Wucherer wird von Peter Kuiper gespielt. Wie so oft eine fiese Rolle für den niederländischen Kahlkopf. Es ist sein zweiter Derrick-Auftritt nach "Tod am Bahngleis", wofür er zahlreiche Preise erhielt. Gerd Baltus ist ebenfalls zum ersten Mal dabei. Er ist in einer Rolle zu bewundern, wie sie im weiteren Verlauf der Reihe bei anderen Auftritten geradezu typisch für ihn wird. Leicht überdreht, tollpatschig und nervös.

"Tod des Wucherers" ist gemessen am Standard der Reihe ein leicht überdurchschnittlicher Fall.

Darsteller: Horst Tappert (Stephan Derrick), Fritz Wepper (Inspektor Klein), Günther Stoll, Gerhard Bormann, Gerd Baltus, Agnes Dünneisen, Ida Krottendorf, Peter Kuiper, Ursula Grabley, Dieter Prochnow und andere
Stab: Musik: Peter Thomas, TRINI LOPEZ: Perfidia, Regie: Zbynek Brynych, Produzent: Helmut Ringelmann. Eine Produktion der Telenova Film- und Fernsehproduktion im Auftrag von ZDF, ORF, SRG. Erstsendung: 03.04.1977

(1) ZDF
(c) by author

Vorheriger Fall: Derrick und seine Fälle: Folge 33 - Offene Rechnung
Nächster Fall: Derrick und seine Fälle: Folge 35 - Das Kuckucksei

 

Kommentare  

#1 Carsten 2018-03-10 01:01
Den Satz "Obwohl es diesmal nur zwei Hauptverdächtige gibt, ist der Täter am Ende ein gewöhnlicher Kunde des Wucherers." verstehe ich nicht. Der Täter war doch kein Kunde des Wucherers, sondern die Mutter seiner Frau?!
#2 Doktor Römer 2023-08-21 18:24
zitiere Carsten:
Den Satz "Obwohl es diesmal nur zwei Hauptverdächtige gibt, ist der Täter am Ende ein gewöhnlicher Kunde des Wucherers." verstehe ich nicht. Der Täter war doch kein Kunde des Wucherers, sondern die Mutter seiner Frau?!


Stimmt, es war die Schwiegermutter des Wucherers.
#3 joe p. 2023-08-21 18:35
Den "Wucherer" habe ich mir Anno 2020 auch mal vorgenommen: Der Kreditverleiher Minsch (Peter Kuiper) scheint ein wahrer Philanthrop und eine Seele von Mensch zu sein. Zu Beginn der Folge erlebt man ihn bei einem Telefongespräch, bei dem er lautstark einen säumigen Kunden zur Zahlung auffordert, eine Lohnpfändung androht und das Ansinnen des Kunden, den Vertrag wegen der offenkundig deutlich zu hohen Zinsen anzufechten schlicht verlacht.
Minschs Angestellte sind Erich Winterhammer (Gerd Baltus), der die Funktion eines Buchhalters wahrnimmt, und die debil wirkende Auszubildende Hilde Hensch (Agnes Dünneisen). Beide leiden unter ihrem Chef, der sie schlicht tyrannisiert. Eines Tages finden sie ihn erschlagen auf. Eine mittelgroße Menge Geld aus dem Tresor fehlt.
Frau Minsch (Ida Krottendorf) nimmt die Nachricht vom Tode ihres Angetrauten ohne große Trauer zur Kenntnis, auch ihre Mutter Frau Hecker (Ursula Grabley) zeigt keine Betroffenheit. Im Gegenteil: noch am gleichen Abend schmeißen beide kurzerhand eine Fete mit Freunden und lauter Musik. Herr Winterhammer macht derweil seiner jungen Kollegin, die er vor Wochen bei sich aufgenommen hat, teure Geschenke. Bei einem Konflikt mit zwielichtigen Gestalten aus der Vergangenheit der jungen Dame eilt Derrick zu Hilfe und prügelt sich gar mit einem der Ganoven.
Wieder einmal hat sich Reinecker das Thema 'Mord an einem Unsympathen' vorgenommen. Als potentielle Täter kommen die zahllosen Opfer dieses Menschen in Betracht. Gerd Baltus spielt einen permanent eingeschüchterten Kuscher, für den der unfreundliche metaphorische Begriff Fußabstreifer durchaus angemessen erscheint. Minsch selber wird zitiert, dass er diesen Mann angestellt habe, da er jemanden gebraucht habe, dem er in den Arsch treten könne.
Bemerkenswert ist, dass der sonst faire und rationale Derrick sich gegenüber Herrn Winterhammer sehr herablassend verhält. Der Oberinspektor fällt in dieser Folge jedoch mehrfach aus der Rolle. Recht interessant ist in dieser Hinsicht auch die Szene, in der Derrick und Harry die Party stürmen und Derrick aus seine moralische Kritik recht deutlich herauskehrt. Er wird von einigen Gästen energisch zurechtgewiesen, schließlich gehe ihn das nichts an. Auch der Faustkampf des Oberinspektors kann sich sehen lassen. All dies ergab sich unter der fachkundigen Regie von Zbynek Brynych.
Der Name "Minsch" erinnert phonetisch an "Mensch" und ist vielleicht ein bewusster oder unbewusster Hinweis auf die (sowohl bei ironischer als auch vielleicht gerade bei wörtlicher Lesart) besonders ausgeprägten menschlichen Eigenschaften des Protagonisten.
#4 Doktor Römer 2024-03-24 00:36
Sehr schön ist hierbei, dass die Schwiegermutter sehr genervt auf Derrick reagiert, was der sehr nett kontert. "Ach nein!" - "Aber ja!" (begeistert die Treppe herunterhüpfend)

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