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Der Kommissar und seine Mörder - Folge 19: In letzter Minute

1Folge 19:
In letzter Minute

Kommissar Keller wird durch den Anruf eines Zuchthausdirektors alarmiert: Der Totschläger Kossitz soll entlassen werden. Diese Nachricht ist so wichtig, weil Kossitz bei seiner Verurteilung geschworen hatte, sich an den Hauptbelastungszeugen zu rächen: an seiner Frau und an seinem besten Freund. Für Kommissar Keller beginnt ein Wettrennen mit der Zeit; nicht um ein Verbrechen aufzuklären, sondern um eins zu verhindern, denn außer Kossitz haben alle anderen Beteiligten Angst.


Angst wovor? - das fragt sich Keller, für den dies die Schlüsselfrage des ganzen Falles ist. (1)

Action oder nur Tempo?
Reinecker hat zur Abwechslung mal wieder eine "Action-Folge" eingestreut. Dieses tat er auch später in unregelmäßigen Abständen bei Derrick. Es ist allerdings erst die zweite "Action-Folge" der Reihe nach Die Waggonspringer. Wobei das Wort Action hier in Relation zu den anderen Folgen eher differenziert betrachtet werden muss. In Wirklichkeit waren die Folgen lediglich etwas temporeicher.
Kossitz wird aus der Haft entlassen und alle, die ihn kennen, haben Angst vor seiner Rache. Action entsteht hier durch den Wettlauf mit der Zeit, dem Keller und seine Kollegen ausgesetzt sind.

Parallelen
Diesmal gilt es ein Verbrechen zu verhindern, statt eines aufzuklären. Die Aufklärung ist ein wenig ernüchternd und irgendwie erinnert die Folge stark an die späte Derrick-Folge 245, Ein Mord, zweiter Teil oder die Folge Ein Amoklauf in dieser Reihe. Reinecker hatte dieses Thema also später nochmal aufgewärmt. Doch hier im "Kommissar" ist ihm die Story zumindest gelungen. Spannende Dialoge und Szenen machen die Folge sehr sehenswert.


Personalien
Heinz Reincke war ein seltener Gast in Ringelmann-Krimis. Hier hat er seinen ersten von zwei Auftritten in Der Kommissar. Eine große Dame des deutschen Krimis ist ebenfalls zu Gast: Gisela Uhlen.
Sein TV-Debüt gab Peter Eschberg, der von der Theaterbühne weg für einen Durbridge-Krimi entdeckt wurde und gleich die Hauptrolle in Wie ein Blitz bekam. Zuvor jedoch hatte er diese Rolle in Der Kommissar. Als Fernsehdarsteller geriet Eschberg schnell wieder in Vergessenheit, er feierte dafür als Regisseur und Theater-Intendant-Erfolge (2,3). 1980 trat er noch einmal im TV auf, in der Derrick-Folge Ein tödlicher Preis.

Fehler
Es gibt in diesem Fall übrigens einen Fehler. Harry und Walter sollen Verdächtige in einem Restaurant aufspüren, die schon vor Jahren in den Fall Kossitz verwickelt waren. Zuvor wurde jedoch erwähnt, dass höchstens der Kommissar und Robert Heines diese Leute noch kennen dürften, da sie damals an dem Fall dran waren. Auch die Regie hat diesen Fehler wohl übersehen und nicht ausgemerzt (4)


Gedreht 1969, Erstsendung 3.4.1970 (5).

mit Erik Ode, Reinhard Glemnitz, Günther Schramm, Fritz Wepper, Helma Seitz, Heinz Reincke, Maria Sebald, Gisela Uhlen, Peter Eschberg, Eva Kinsky, Horst Sachtleben u.a.
Stab: Regie: Wolfgang Becker - Buch: Herbert Reinecker - Titelmusik: Herbert Jarczyk, Musik: Lester Wilson: For Once In My LifeMillie, Small: Karussel, Herbert Jarczyk: Marion, Peter Thomas Musik - Neue Münchner Fernsehproduktion im Auftrag des ZDF

(1)= 3sat
(2)= Wikipedia (Peter Eschberg)
(2,4,5)= Freundeskreis Der Kommissar
(3)= Hamburger Abendblatt vom 03.04.1970, Seite 16 (Direktlink zu Freundeskreis Der Kommissar)

© by author (Rezensionstext)

Vorheriger Fall: Der Kommissar und seine Mörder - Folge 18: Dr. Meinhardts trauriges Ende
Nächster Fall Der Kommissar und seine Mörder - Folge 20: Messer im Rücken

Kommentare  

#1 joe p. 2014-07-19 12:34
Eine Folge, die immer wieder Spaß macht. Heinz Reincke in Bestform. Der Mann war bei Gründgens' verfilmter Faust-Aufführung mit von der Partie, er war weit mehr als nur der "Landarzt"-Pfarrer.
#2 Herbertle 2017-03-19 23:37
Der sogenannte "Regiefehler" ist keiner. Das ist völlig Schlüssig so...
#3 G. Walt 2017-03-20 18:10
Schauen wir nochmal, @Herbertle
#4 H.V. 2020-08-29 16:13
Das ist kein Regiefehler. Da man den beiden vorher die Bilder der "Leute von damals" gezeigt hatte, wussten sie ja, nach wem sie Ausschau halten mussten.
#5 G. Walt 2020-08-29 17:50
zitiere H.V.:
Das ist kein Regiefehler. Da man den beiden vorher die Bilder der "Leute von damals" gezeigt hatte, wussten sie ja, nach wem sie Ausschau halten mussten.


Okay. Die Info stammt vom Freundeskreis - siehe Quellenangabe: www.kommissar-keller.de/Folge_19/19a.htm

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