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40 Jahre Tatort - REIFEZEUGNIS

40 Jahre Tatort (und mehr)REIFEZEUGNIS
 
Am 27. März 1977 löste der FINKE – Tatort „REIFEZEUGNIS“, der nach der Ausstrahlung zum Tagesgespräch wurde,  einen kleinen TV-Skandal aus.

Schon der Inhalt, die sexuelle Beziehung eines Lehrers zu einer Schülerin, war eine skandalöse Handlung. Eine weitere waren die damaligen Nacktszenen der jungen Nastassja Kinski zur besten Sendezeit.


Doch nicht nur dem 110 Minuten langen Tatort war mit einer Sehbeteiligung von 67% ein Erfolg beschieden. Für die junge Schauspielerin Nastassja Kinski, der Tochter von Klaus Klinski, als auch für den damals noch recht unbekannten Regisseur Wolfgang Petersen, war „REIFEZEUGNIS“ der Durchbruch für eine internationalen Karriere.

Nastasja Kinski und Klaus Schwarzkopf als Kommissar FinkeDer gutaussehende Klassenlehrer Fichte (Christian Quadflieg)    kann nicht widerstehen, als die knackige Schülerin Sina (Nastassja Kinski)  ihm zu verstehen gibt, dass sie scharf auf ihn ist.
Fichte stürzt sich daraufhin in eine Affäre mit der Schülerin, doch Michael Harms (Marcus Boysen), Sinas eifersüchtiger Klassenkamerad, kommt dahinter und erpresst die beiden. Sina lockt  Michael in den Wald und erschlägt ihn...

"REIFEZEUGNIS" zählt nicht nur zu einer der bekanntesten Folgen der Tatort-Reihe, sondern auch zu einer den Tatort-Folgen, die bis heute am häufigsten wiederholt wurden.

„Das Frühwerk von Wolfgang Petersen war bei seiner Erstausstrahlung Tagesgespräch und wurde x-fach wiederholt. Das lag an dem sensationellen Debüt der jungen Nastassja Kinski, die sich für den Film auch mehrfach auszog und somit ein bisschen 70er-Jahre-„Schulmädchenreport“-Flair in deutsche Wohnzimmer brachte.
Natürlich ist Petersens Film weit besser gemacht, doch es war ohne Zweifel nicht die eher betuliche Krimihandlung, die ihm den durchschlagenden Dauererfolg bescherte.“  (1)

Nun soll es nach über 30 Jahren laut NDR  eine Fortsetzung von „REIFEZEUGNIS“ geben. Die Darsteller Christian Quadflieg  und Judy Winter, die damals die betrogene Ehefrau spielte, haben bereits zugestimmt.
Dagegen hat die Schauspielerin Nastassja Kinski noch keine definitive Zusage erteilt. Hollywood-Regisseur Wolfgang Petersen hat bereits eine Absage erteilt. Er wird in „REIFEZEUGNIS 2“ nicht die Regie übernehmen. Als Regisseur ist daher Marcus Rosenmüller im Gespräch.

"Wir stehen alle in den Startlöchern. Wir warten nur noch darauf, dass sich Nastassja Kinski meldet."  (2)

An dem Fortsetzungs-Drehbuch, das von Günter Schütter verfasst wurde, steht Nastassja Kinski wieder im Mittelpunkt.
Sina Wolf, die nach der Verbüßung ihrer Jugendstrafe nach New York ausgewandert war, kehrt nach Deutschland zurück und trifft auf dem Dorf erneut auf die betrogene Ehefrau und Lehrerin Fichte.
Diese lebt mittlerweile getrennt von ihrem Ehemann (Christian Quadflieg). Als Sina Fichtes Sohn, der von Tobias Schenke gespielt werden soll, trifft, nimmt das Unheil erneut seinen Lauf...

REIFEZEUGNIS
Regie: Wolfgang Petersen
Drehbuch: Herbert Lichtenfeld
Kamera:  Jörg Michael Baldenius
Szenenbild : Leo Karen
Musik: Nils Sustrate
Schnitt:  Karin Wagner

Darsteller
Klaus Schwarzkopf als Kommissar Finke
Rüdiger Kirschstein als Assitent
Nastassja Kinski als Sina Wolf
Christian Quadflieg als Studienrat Helmut Fichte -
Judy Winter als Oberstudienrätin Dr. Gisela Fichte -
Marcus Boysen als Michael Harms

 

(1) Prisma Online
(2) Judy Winter

© 2009 by Ingo Löchel
Bild: Archiv des Autors

Kommentare  

#1 joe p. 2009-11-23 12:17
Hach ja, die Sina Wolf. Kehrt nach Deutschland zurück und muss in dem wiedervereinigten 80-Millionen-Land ausgerechnet auf den Vollpfosten von Lehrer treffen, der einst ihr Leben ruinierte. Wenn da nicht mal wieder jemand sein Leben lässt. Apropos Vollpfosten: Warum hat sie gesessen? Jeder Anfänger-Anwalt hätte erfolgreich auf Notwehr plädiert. Das Leben dieser Frau nach ihrer Rückkehr mutet an wie ein außerordentlich schlechtes TV-Drehbuch, huch, stimmt ja: es ist ja tatsächlich eins. :-)
#2 Laurin 2009-11-23 16:02
Oh Nastassia, lass die Finger davon, ich glaube Wolfgang Petersen weiß, warum er die Finger davon lässt! :sigh:
So gut wie dieser Tatort "Reifezeugnis" auch war und egal wie gerne ich ihn mir immer wieder ansehe, aber der Schuß kann gewaltig nach hinten losgehen! :eek:
Mich beschleicht der Verdacht, das man mit Reifezeugnis 2 an einen Erfolg anknüpfen will und im Zweifelsfall eben diesem Tatort nicht mal das Wasser reichen kann.
#3 G. Walt 2009-11-23 17:28
Allein die Idee ist zwar interessant, aber der zweite Teil kann nur in die Hose gehen. Also,lasst es lieber.
#4 Ertko 2015-10-18 12:17
Wenn man schon damals wenig berücksichtigt hat, dass es im Inhalt um sexuellen Missbrauch ging wundere ich mich schon, dass in der heutigen Zeit offensichtlich im Vordergrund zu stehen scheint, dass der Film damals so erfolgreich war und man möglicherweise an diesen Erfolg anknüpfen will. Heute ist man in der Aufklärung weiter und wenn man schon meint eine Fortsetzung zu drehen, dann macht das lediglich Sinn einmal aus der Perspektive der damaligen Schülerin zu zeigen, was dieser sexuelle Missbrauch mit ihr gemacht hat. Denn darum sollte es gehen, auch wenn die Schülerin damals in der Situation nicht erkannte, was diese Abhängigkeit bedeutet hatte und scheinbar in den Lehrer verliebt war, wird sie ganz bestimmt später die Tragweite dieser Abhängigkeit begriffen haben.

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