Grimassierender Geheimagent wider Willen - »Jerry Lewis: Ein Froschmann an der Angel«
Grimassierender Geheimagent wider Willen
»Jerry Lewis: Ein Froschmann an der Angel«
Die wenige Jahre zuvor durch die Verfilmungen der Ian-Fleming-Romane um James Bond losgetretene Agentenfilmwelle hatte auch vor Jerry Lewis nicht Halt gemacht. Zusammen mit seinem Co-Autor Bill Richmond, mit dem er auch an den eingangs erwähnten Klassikern zusammengearbeitet hatte, nahm er sich in „Ein Froschmann an der Angel“ des lukrativen neuen Agentengenres an und zog es mit den ihm üblichen Methoden gehörig durch den Kakao. An Lewis‘ Seite traten einige seiner langjährigen Mitstreiter auf, Buddy Lester („Zu heiß gebadet“) und Del Moore („Der Bürotrottel“) beispielsweise, aber der Filmemacher gab auch einem Nachwuchskomiker eine Chance, der hier sein Filmdebüt geben sollte: Charlie Callas (1927-2011), einem ebenfalls auf Grimassenkomik abonnierten Schauspieler, der später auch in Mel Brooks‘ „Silent Movie“ und in der Originalversion von „Elliot, das Schmunzelmonster“ als Stimme des Drachen mit von der Partie sein sollte.
Eines Tages baumelt an der Angel des Buchhalters Gerald Clamson (Jerry Lewis) ein Froschmann, der schwer verletzt ist. Bevor dieser von einer Gangsterbande endgültig ins Jenseits befördert wird, kann er Jerry noch eine Landkarte überreichen und ihm zuflüstern, dass er in ein ganz bestimmtes Hotel einchecken soll. Dort macht der arglose Mann, der dem verstorbenen Froschmann noch dazu wie aus dem Gesicht geschnitten ist, die Bekanntschaft mit der liebreizenden Suzie Cartwright (Susan Bay). Während er mit dieser eine Romanze beginnt, sind ihm die hintergangenen Komplizen des Froschmanns dicht auf den Fersen. Thor (Harold J. Stone) und seine Bande, aber auch Moxie (Paul Lambert) und seine Bodyguards, denen der Verstorbene wertvolle Diamanten überbringen sollte. Bis es abermals am Strand zum Showdown kommen wird, hat der schüchterne junge Mann allerhand Abenteuer zu bestehen und sich vor den Kugeln der rivalisierenden Gangsterbanden in Sicherheit zu bringen.
Ein von Jerry Lewis eher zäh inszenierter Agentenklamauk in dessen gewohntem Groteskstil. Anflüge von satirischen Seitenhieben des Drehbuchs gehen in den Grimassensoli von Lewis und Charlie Callas unter. Auf die Dauer wenig unterhaltsam, da die Story trotz ihrer Turbulenzen sehr schleppend entwickelt ist. Wirklich vergnüglich sind die leise ironischen Auftritte von John Nolan (als vermeintlicher FBI-Agent) und einige wenige wortlose Slapsticks, die auch nach Jahren noch nichts von ihrer Wirkung eingebüßt haben. Insgesamt aber ein Routineprodukt, das ausschließlich beinharte Jerry-Lewis-Fans begeistern dürfte. Die BluRay-Erstveröffentlichung bietet ein exzellentes Bild (im Widescreen-Format 1,85:1) mit tollen Farben, großem Detailreichtum und kaum mehr ersichtlichen Verunreinigungen. Auch der Ton (Deutsch und Englisch im DTS HD Master Audio 2.0 Stereo) ist allzeit gut verständlich und nicht zu beanstanden. Als Extras gibt es die englische Super-8-Fassung des Films (20 Minuten), einen deutschen und englischen Trailer, vier englische TV-Spots sowie eine sehr umfangreiche, animierte Fotogalerie mit Aushang- und Behind-the-Scenes-Fotos, Filmprogrammen und internationalem Plakatmaterial.