Zwei Neue im Team - SOKO 5113 – Staffel 8
Zwei Neue im Team
SOKO 5113 (8. Staffel)
Deswegen wird der ehemalige Mitarbeiter des hessischen Landeskriminalamtes in Wiesbaden hier als alter Duzfreund von Göttmann (Werner Kreindl) eingeführt. Da Diether Krebs in der Rolle des Kommissars Diether Herle auf eigenen Wunsch in der vorangegangenen Staffel aus der Serie ausgestiegen war, musste hier wohl insbesondere wieder eine Serienfigur eingeführt werden, die für die Komik innerhalb der Kriminalgeschichten zuständig ist. Jürgen Sudmann füllt diesen Posten ganz ordentlich aus, ist er in vielen Belangen doch das krasse Gegenteil zu seinem Büronachbarn Horst Schickl (Wilfried Klaus). Im Gegensatz zum stets akkuraten und pedantischen Spießbürger Schickl ist Sudmann ein Hallodri, der Zigaretten Kette raucht, einen vollkommen chaotischen Arbeitsplatz hat und mit seinem Playboy-Charme die Damen becirct. Darüber hinaus ist er dem Alkohol nicht abgeneigt, genehmigt sich schon vormittags im Büro ein Weißbierfrühstück, wenn er nicht sogar schon zur Flasche Whiskey greift. Bei der Erstausstrahlung im Vorabendprogramm des ZDF animierte dies zu manch bösem Leserbrief an die Fernsehzeitschriften: „Ich mag die Sendung, aber ob das viele Trinken des „Neuen“ nicht den guten Ruf der Kripo schädigt? Er sollte mal eine Entziehungskur machen“, meinte beispielsweise Gretel Osten aus Braunschweig seinerzeit in ihrem Leserbrief an die HörZu.
Da Heinz Baumann der Rolle bis 2008 in insgesamt über 80 Folgen treu blieb (und im Jahr 1997 mit „Solo für Sudmann“ sogar eine zwölfteilige Ablegerserie spendiert bekam), passte Jürgen Sudmann insgesamt wohl doch ganz gut ins „SOKO 5113“-Konzept. Immerhin gibt er bereits im Laufe von dieser Staffel 6 erfolgreich das Rauchen auf. Innerhalb der 14 jeweils rund 46minütigen Folgen heißt es dann auch Abschied nehmen von Kriminalmeisterin Bärbel Mattner (Sabine Kaack), die als hübsche junge Kollegin zum Charme und Sex-Appeal des Teams beigetragen hatte. In der Folge „Der vierte Mann“ wird sie durch Kriminalmeisterin Mascha Brandner (Verena Mayr) ersetzt, die diese Vakanz sehr gut zu füllen versteht, zumal die neue Kollegin geradewegs von der Polizeischule in Göttmanns Team übergewechselt ist. Nach wie vor im Team dabei ist auch Kriminalmeister Fred Less (Bernd Herzsprung), der in dieser Staffel einen tragischen Verlust erleiden muss. Seine Seriengattin Carola Less (Michaela May), die ebenfalls bereits seit der ersten Staffel wiederkehrend mit von der Partie war, stirbt bei einem folgenschweren Autounfall. In einigen der anschließenden Episoden beschäftigt sich die private Nebenhandlung dann mit Less‘ Problemen, für seinen Sohn im Vorschulalter eine Tagesmutter zu finden.
In den Haupthandlungen, die in dieser Staffel durchweg von Kai Borsche (Sohn des Schauspielers Dieter Borsche) in Szene gesetzt wurden, geht es natürlich wieder um die schillerndsten Verbrechen in und um München, die den Einsatz der Sonderkommission rechtfertigen. Less darf in der Folge „Todsichere Methode“ undercover ermitteln und als fallschirmspringender Drogenkurier arbeiten. In der Episode „Pizza-Connection“ dreht sich alles um die mafiösen Verstrickungen innerhalb der Münchner Gastronomieszene, und in „Der vierte Mann“ geht ein unbescholtener Bürger (Alexander Radszun), dem eine ärztliche Diagnose nur noch wenige Wochen zu leben gibt, auf einen privaten Rachefeldzug. Spannung garantiert auch die Folge „Anna hat Angst“, in der Anna Schickl (Ingeborg Schöner) um das Leben ihres Mannes Horst bangt, der als Hauptbelastungszeuge gegen einen Großverbrecher aussagen soll. Die Episoden „Der Helfer“ und „Göttmann gibt nicht auf“ knüpfen unmittelbar aneinander an. Hier erweist sich Göttmanns Ex-Kollege Ernst Klatter (Hans Korte) als gerissener Gegenspieler, der als Privatdetektiv einer Versicherungsgesellschaft hilft, Geld einzusparen, im Hintergrund aber sehr aktiv in die entsprechenden Raube involviert ist. Alle vierzehn Folgen bieten wieder solide deutsche Krimikost, die aufgrund der guten Besetzungen auch heute noch zu überzeugen versteht. Die DVD-Erstveröffentlichung erfolgt auf 4 DVDs in einer Amaray-Hülle, bei der das Bild (im Vollbildformat 1,33:1) weitgehend okay ist, aber auch immer mal wieder Verschmutzungen oder Kompressionsartefakte aufweist. Als Master diente hier wohl lediglich eine analoge Magnetaufzeichnung. Der Ton (Deutsch in Dolby Digital 2.0) ist stets gut verständlich, Bonusmaterial ist leider nicht vorhanden.