Dunkle Machenschaften - »IOB Spezialauftrag« – Staffel 1
Dunkle Machenschaften
»IOB Spezialauftrag« (1. Staffel)
Dabei scheint es sich bei den zwischen März und Juni 1980 im ZDF uraufgeführten dreizehn Folgen gar nicht um die erste, sondern um die zweite Staffel zu handeln. Denn auf dem DVD-Cover prangt die „Insider Info: Die zweite Staffel wurde vor der ersten im ZDF ausgestrahlt. War der Grund wirklich nur Claus Wilckes Bart?“ In diesen Folgen jedenfalls hat Hauptdarsteller Wilcke, der mit der Titelrolle in der Serie „Percy Stuart“ (1969-1972) deutschlandweit zum Publikumsliebling avanciert war, keinen Bart, genau so wenig wie zuvor schon in „Percy Stuart“. Wie dem auch sei, die Folgen auf der als „Staffel 1“ veröffentlichten DVD-Box wurden seinerzeit auch als erste Staffel im Fernsehen ausgestrahlt, weswegen das nun auch als DVD-Veröffentlichungsreihenfolge richtig ist. Hinter den Kulissen hatten indes schon einige Veränderungen stattgefunden. Peter Meincke („Gesucht wird…“), der als Regisseur und Autor an allen der anderen dreizehn Folgen beteiligt war und somit sicherlich als einer der Erfinder der Serie gelten kann, war bei den hier vorliegenden 13 Folgen nicht mehr involviert.
Wofür genau die Abkürzung IOB steht, muss man sich als Zuschauer zwischen den Zeilen zusammenreimen. Einmal bezeichnet ein Gangster die Organisation abfällig als „Internationales Observierungs-Büro“, in einer anderen Folge kann man am Eingang zur Hamburger Filiale die Bezeichnung „International Overseas Business“ erhaschen. Es handelt sich bei der IOB jedenfalls um eine internationale Detektei, die gegen Bezahlung kniffelige Aufgaben von Privatkunden und Firmen übernimmt, die häufig um Erpressung oder Versicherungsbetrug kreisen. Bernhard Horn (Hans Wyprächtiger) ist der Leiter der Hamburger Dependance, dessen Übergewicht und unstillbare Lust auf Schokoladenpralinen in der Serie immer wieder als Running Gag herhalten muss. Insbesondere seine Assistentin Eva Kehrer (Karin Eckhold) ist darum bemüht, Horn an seine Diäten und Sportübungen zu erinnern. Weitere wichtige Mitarbeiter im IOB-Team sind der ehemalige FBI-Agent Mike Jackson (Claus Wilcke), ein Deutsch-Amerikaner, und seine Wiener Kollegin Catherine Burger (Gerlinde Doeberl). Gemeinsam beschäftigen sich die Detektive mit getürkten Boxkämpfen, Heroinlieferungen aus Dänemark, einem spurlos verschwundenen Konzernchef, der Spielsucht eines Kaufmannssohnes oder einem vergifteten Kaffee, dem in einer Druckerei der verhasste Direktor zum Opfer fiel.
Die jeweils nur 25minütigen Episoden können in der Kürze kaum einen zufriedenstellenden Spannungsbogen aufbauen. Vieles bleibt reichlich naiv und konstruiert, und der etwas bemüht eingestreute Humoranteil ist mittlerweile schon arg in die Jahre gekommen. Nur wenige dieser dreizehn Folgen kommen über durchschnittliche Unterhaltung hinaus, meist plätschern sie eher unaufgeregt vor sich hin. Die Parallelen zur ähnlich drögen Agentenserie „Im Auftrag von Madame“, die seinerzeit als eine Art Nachfolgeserie zu „Percy Stuart“ mit dessen Co-Star Horst Keitel ins Leben gerufen wurde, sind unübersehbar. Die dreizehn 25minütigen Folgen sind auf 2 DVDs verteilt, die in ein Amaray-Case gepackt wurden. Das Bild (im Vollbildformat 1,33:1) ist okay, wenngleich auch immer wieder recht grobkörnig und teilweise noch verschmutzt. Der deutsche Originalton liegt in Dolby Digital 2.0 vor und geht soweit in Ordnung. Extras sind keine mit dabei.