Der Alte - Erwin Kösters Fälle: Folge 65 - Tod am Sonntag
Wieder eine sehr geniale Folge von Volker Vogeler in einer Inszenierung von Zbynek Brynych. Es gibt schöne Szenen auf einem alten Fabrikgelände und die Dorfatmosphäre sorgt für so manchen Schmunzler. Außerdem ist diese Folge ziemlich brutal. Zwei Leute werden mit einem Beil getötet. Dann die wilde Schießerei auf dem Fabrikgelände. Herrlich spannend und sehr ungewöhnlich für einen ALTEN. Aber in manchen Fällen konnte Köster richtig überraschen.
Die Figuren werden bizarr dargestellt, was Brynych zu verdanken ist. Der Pförtner in der Fabrik ist so herrlich verschroben, dass man fast glaubt, er wäre einem Comic entsprungen - eine glaubhafte Darstellung von Uwe Dallmeier. Das Gangsterduo spielen natürlich Uli Kinalzik und Arthur Brauss. Ida Krottendorf, die nicht unbekannte Wussow-Ex, glänzt als düstere Haushaltshilfe im schmuddeligen Bauerhof-Outfit.
Köster ist bei diesem Fall arg gefordert und kann sich einige persönliche Stellungnahmen nicht verkneifen: "Ich habe schon viele Morde erlebt. Und Mörder kennengelernt. Manche konnte ich sogar verstehen, aber dieses hier verstehe ich überhaupt nicht mehr." Er spielt damit auf die Brutalität an, die eingesetzt wurde, um an 300 000 Mark zu kommen.
Eine Folge mit Kultstatus und der erste richtig gute Vogeler.
Diese Folge ist enthalten auf der DER ALTE-Collector´s Box Vol .3
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(1) Quelle: 3sat
Kommentare
Vor allem weil hier so eine merkwürdige Fusion aus lustig und düster bzw Slapstick und Psycho geschaffen wird.
Eine richtiger Gänsehautmoment ist als der Wachmann (Uwe Dallmeier) in der Fabrik ("Bodenthaler") ageschossen wird und sein Röcheln über das Mikrofon in der Halle über Lautsprecher zu hören ist während sich die beiden Gangster Jagen.
Faszinierende Szene, fast schon David Lynch-mäßig..
Ich fand die Volker Vogeler / Zbynek Brynych Kombi immmer außergewöhnlich aber immer sehr spannend.
der Hergang der Handlung in der Folge ist oben überhaupt nicht erklärt (was ist mit dem Geldkoffern, wer wird warum von wem erschlagen). - Übrigens ist das keine "Dorfatmosphäre", sondern spielt offensichtlich in einer Art Behelfsheim-(Schwarzbau)-Siedlung am Stadtrand von München (zu identifizieren: sichtbares Straßenschild Barbinger Weg, also = Fasanerie/Feldmoching), Bewohner solcher Siedungen m. a. W. auch "Barackler" genannt. O. K. Vielleicht erklärt das noch jemand besser. Mir gefällt die Folge überhaupt nicht, die bescheuerte Musik am Schluss ist nur der Stempel drauf. MFG
o.k., Brynych hat bekanntlich sehr schräge Folgen abgeliefert. Aber das ist echt eine der seltsamsten. Blicke da nicht durch. Wo ist der Sinn, Spoiler hin, Spoiler her. [So ein Sch...] - Schönen Abend, ewm.