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Der Alte - Erwin Kösters Fälle: Folge 65 - Tod am Sonntag

Der Alte - Erwin Kösters FälleFolge 65
Tod am Sonntag

Am frühen Sonntagmorgen findet Gerda Brand, die Haushaltshilfe von Karl und Trude Schostak, die beiden alten Leute mit einem Beil erschlagen in deren Wohnung. Die Nachbarn werden zur Mithilfe bei der Aufklärung des Verbrechens aufgerufen. Einen ersten Anhaltspunkt findet Kommissar Köster in den Aussagen des Ehepaars Schubert. Sie geben an, bei den Schostaks einen Mann mit einer Schlägermütze gesehen zu haben, der einen schweren Metallkoffer bei sich trug. (1)

Uwe Dallmeier, Uli KinalzikWieder eine sehr geniale Folge von Volker Vogeler in einer Inszenierung von Zbynek Brynych. Es gibt schöne Szenen auf einem alten Fabrikgelände und die Dorfatmosphäre sorgt für so manchen Schmunzler. Außerdem ist diese Folge ziemlich brutal. Zwei Leute werden mit einem Beil getötet. Dann die wilde Schießerei auf dem Fabrikgelände. Herrlich spannend und sehr ungewöhnlich für einen ALTEN. Aber in manchen Fällen konnte Köster richtig überraschen.

Die Figuren werden bizarr dargestellt, was Brynych zu verdanken ist. Der Pförtner in der Fabrik ist so herrlich verschroben, dass man fast glaubt, er wäre einem Comic entsprungen - eine glaubhafte Darstellung von Uwe Dallmeier. Das Gangsterduo spielen natürlich Uli Kinalzik und Arthur Brauss. Ida Krottendorf, die nicht unbekannte Wussow-Ex, glänzt als düstere Haushaltshilfe im schmuddeligen Bauerhof-Outfit.

Köster ist bei diesem Fall arg gefordert und kann sich einige persönliche Stellungnahmen nicht verkneifen: "Ich habe schon viele Morde erlebt. Und Mörder kennengelernt. Manche konnte ich sogar verstehen, aber dieses hier verstehe ich überhaupt nicht mehr." Er spielt damit auf die Brutalität an, die eingesetzt wurde, um an 300 000 Mark zu kommen.

Eine Folge mit Kultstatus und der erste richtig gute Vogeler.


Darsteller: Siegfried Lowitz, Michael Ande, Jan Hendriks, Wolfgang Zerlett, Ida Krottendorf, Karl Obermayer, Arthur Brauss, Uli Kinalzik, Maria Singer, Siegfrit Steiner, Uwe Dallmeier, Margot Mahler u.a.
Buch: Volker Vogeler, Titelmusik: Peter Thomas, Redaktion: Peter Renfrantz, Produzent: Helmut Ringelmann, Regie: Zbynek Brynych. Eine Produktion der Telenova Film und Fernsehproduktion im Auftrag von ZDF, ORF, SRG. Erstausstrahlung: 12.11.1982 (ZDF)


Diese Folge ist enthalten auf der DER ALTE-Collector´s Box Vol .3
MORE Home Entertainment GmbH & Co. KG


(1) Quelle: 3sat
Vorherige Folge: Der Alte - Erwin Kösters Fälle: Folge 64 - Ich werde dich töten
Nächste Folge: Der Alte - Erwin Kösters Fälle: Folge 66 - Spuren eines Unsichtbaren

Kommentare  

#1 the blown monkey 2013-06-04 09:47
Diese Folge ist wirklich genial..
Vor allem weil hier so eine merkwürdige Fusion aus lustig und düster bzw Slapstick und Psycho geschaffen wird.
Eine richtiger Gänsehautmoment ist als der Wachmann (Uwe Dallmeier) in der Fabrik ("Bodenthaler") ageschossen wird und sein Röcheln über das Mikrofon in der Halle über Lautsprecher zu hören ist während sich die beiden Gangster Jagen.
Faszinierende Szene, fast schon David Lynch-mäßig..
Ich fand die Volker Vogeler / Zbynek Brynych Kombi immmer außergewöhnlich aber immer sehr spannend.
#2 michael werner ehrenreich 2021-01-08 15:13
Hallo,
der Hergang der Handlung in der Folge ist oben überhaupt nicht erklärt (was ist mit dem Geldkoffern, wer wird warum von wem erschlagen). - Übrigens ist das keine "Dorfatmosphäre", sondern spielt offensichtlich in einer Art Behelfsheim-(Schwarzbau)-Siedlung am Stadtrand von München (zu identifizieren: sichtbares Straßenschild Barbinger Weg, also = Fasanerie/Feldmoching), Bewohner solcher Siedungen m. a. W. auch "Barackler" genannt. O. K. Vielleicht erklärt das noch jemand besser. Mir gefällt die Folge überhaupt nicht, die bescheuerte Musik am Schluss ist nur der Stempel drauf. MFG
#3 Frank Reichelt 2021-01-08 16:10
Tja, dem einen wird zuviel erklärt, (Spoileralarm) dem anderen zuwenig.
#4 michael werner ehrenreich 2021-01-08 18:46
Hallo,
o.k., Brynych hat bekanntlich sehr schräge Folgen abgeliefert. Aber das ist echt eine der seltsamsten. Blicke da nicht durch. Wo ist der Sinn, Spoiler hin, Spoiler her. [So ein Sch...] - Schönen Abend, ewm.

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