Kommissar Marthaler: Die Braut im Schnee
Die Braut im Schnee
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Der Mörder scheint immer einen Schritt voraus zu sein. Marthaler befürchtet, dass es weitere Opfer geben könnte. (1)
Deutsche Krimibestseller zu verfilmen ist eine innovative Sache fürs TV. Man hält sich damit fern von dem Krimiserien-Einerlei des Vorabend-Programms und kommt auch nicht in Versuchung geradezu langweilige Krimidramen zu senden, die weder spannend noch interessant sind.
Der Marthaler-Krimi liegt genau dazwischen. Der Film liefert eine spannende Story um einen Serienmörder, der scheinbar wahllos zuschlägt und der Polizei immer um Schritte voraus ist. Für sich gesehen vereint dieses Werk alle Attribute eines modernen Krimis mit Versatzstücken klassischer Erzählkunst. Und Kommissar Marthaler hat nicht nur das Potenzial in Serie zu gehen - nein in Buchform ist er das längst. Die Zuschauer haben den Fernsehkrimi bei seiner Erstaustrahlung im ZDF gut angenommen und somit kommt auch bald der zweite Fall.
Das Spannende an der Geschichte ist, dass es fast bis zum Schluss eigentlich keinen Verdächtigen und kein Motiv gibt. Somit fällt selbst das Mitraten schwer. Hinzu kommen einfach tolle Bilder, die dem Zuschauer hier geliefert werden.
Matthias Koeberlin ist sicher nicht der Typus Kommissar, den sich Jan Seghers als Schauspieler für seine Figur Marthaler gewünscht hätte. Ihm wäre ein etwas korpulenterer Typ lieber gewesen. Doch im Gesamtergebnis konnte auch er zufrieden sein. Ein junger und smarter Hauptkommissar kommt zumindest dem jüngeren Publikum auch etwas näher. Weitere überzeugende Darsteller sind Bernadette Herwagen als Kommissarin und auch Jürgen Tonkel, der schon Katharina Böhm in "Die Chefin" unterstützen durfte. Eine undurchsichtige Rolle im Ermittlerteam nimmt zunächst Floran Pantzer ("Die Frau hinter der Wand") ein.
Fazit: Ein rundherum gelungener und sehr unterhaltsamer Krimi ohne Längen, der nun auf DVD erschienen ist und die Hoffnung weckt, das noch mehr Marthalers erscheinen.