Edgar Wallace (5) Der Zinker
Der Zinker
Edgar Wallace (5)
Ein Zinker ist eigentlich jemand der mit gefälschten Karten spielt. Im übertragenen Sinne trifft dies auch auf den "Quietscher" zu (so die freie Übersetzung des Titels). Der Verbrecher spielt mit falschen Karten, weil er die Hehlerware nicht zu dem Preis nimmt, der verlangt wird. Stattdessen bestimmt er den Preis und wer nicht spurt wird verpfiffen (singen, quietschen) oder getötet.
Doch wer verbirgt sich hinter der Maske des Zinkers? Das gilt es herauszufinden. Für den geübten Hörer ist die Lösung nicht schwer. Man kennt sie im Übrigen aus dem Roman, den anderen Vertonungen und den unzähligen Verfilmungen des Stoffes. Wie setzte Hörplanet den Stoff um. Da war ich wirklich neugierig. EUROPA ist 1984 eine sehr knackige Umsetzung gelungen. 40 Minuten lang. Sie kam allerdings stellenweise auch etwas gehetzt daher. Dies spürte man auch in anderen Folgen der dort erschienen zweiten Staffel. Hier nimmt man sich mehr Zeit. Doch die 70 Minuten sind leider schon wieder zu lang. Denn die vielen Dialoge und die Nebenhandlung straffen den Stoff ohnehin schon etwas zu stark. Da geht es nämlich um den überängstlichen Lew Friedman, der seine Tochter unbedingt mit Frank Sutton verheiratet sehen will, damit sie bloß nicht an einen Heiratsschwindler gerät. In John Leslie dagegen, den sie wirklich liebt sieht Friedman einen Verbrecher und Heiratsschwindler.
Man kennt die Story. In Wahrheit ist Sutton der Zinker. Der Film von Rialto schaffte es 1963 vorzüglich die Heiratsschwindel-Geschichte wegzulassen und alles auf den Kriminalfall "Zinker" zu fokussieren. Deswegen ist der Film spannender als das Buch.
Hörplanet greift sich aus dem Film die Idee mit der Tierhandlung heraus, die im Buch so nicht vorkam. Der Rest ist ziemlich stark am Buch angelehnt, auch wenn einige Namen leicht abgeändert wurden.
Das Hörspiel ist trotz der etwas schleppenden Handlung ganz gut geworden. Besonders die Sprecher sagen mir zu. Sie sind wie üblich beim Hörplanet wenig verbraucht und überzeugen durch eine recht plausible und nüchterne Darstellung. Damit kommen sie den Romanfiguren, die Wallace einst erdachte sehr nahe. Die Filme spielten ja alle in den 60er Jahren. Die Hörspiele spielen eindeutig in den 30er Jahren. Also den Original-Romanjahren. Jedenfalls entsteht kaum ein Zweifel daran.
Der Showdown im Leopard-Club fehlte leider im EUROPA-Hörspiel. Hier ister zu hören.
Fazit: Die Musik ist steigerungsfähig, das Hörspiel wieder etwas schleppend aber dennoch eine recht hörenswerte Umsetzung.
(1)= Klappentext Hörplanet
Kommentare
Mal etwas anders als die anderen Hörspiel Varianten.