Long Weekend (2008)

Cover zu Long WeekendLong Weekend
(Long Weekend)
mit James Caviezel, Claudia Karvan
Regie: Jamie Blanks
Drehbuch: Everett De Roche
Kamera: Karl von Moller
Musik: Jamie Blanks
FSK 16
Australien / 2008


Peter und Carla wollen ein Camping-Wochenende an einer abgeschiedenen, romantischen Bucht an der australischen Küste verbringen. Nur sie, ihr Hund und die Natur. Allerdings benehmen sich die beiden Stadtmenschen der Flora und Fauna gegenüber völlig rücksichtslos. Auf mysteriöse Weise scheint sich aber die Natur an ihrem Verhalten zu rächen, und so wird ihr Ausflug zum absoluten Horrortrip. Und mit jeder verstreichenden Stunde wird Peter und Carla mehr und mehr klar, dass sie dem Grauen nicht so leicht entfliehen können...
 
Da mir das Original von 1977 nicht bekannt war, konnte ich ganz ohne Vergleichsgedanken an diese Neuauflage herangehen und muß sagen, das mir der Film wirklich sehr gut gefallen hat. Nun handelt es sich bei "Long Weekend" nicht gerade um einen sehr actionlastigen Film, doch gerade die eher ruhige Erzählweise der Geschichte ist meiner Meinung nach die große Stärke des Films. In der ersten Filmhälfte passiert so auch eigentlich nicht wirklich viel, dafür bekommt man aber einen recht intensiven Einblick in das Seelenleben der beiden Hauptakteure, die ihre Rollen ganz ausgezeichnet und sehr authentisch darstellen.

Ziemlich schnell merkt man, das es in der Beziehung der beiden mehr als nur kriselt, der Umgang untereinander ist von ständigen Streitereien und gegenseitigen Erniedrigungen geprägt. Carla scheint immer nur zickig zu sein, es gibt eigentlich kaum etwas, an dem sie nicht ständig herumnörgelt, Peter hingegen erscheint extrem selbstverliebt und provokativ, so das sich die von Haus aus schlechte Stimmung immer weiter hochschaukelt, so das eine Eskalation der aufgestauten Wut scheinbar unausweichlich ist.

So nimmt dann auch die zweite Hälfte merklich an Fahrt auf, immer mehr mysteriöse Dinge geschehen, die auf das Verhalten der beiden gegenüber der Natur zurückzuführen sind. Dabei werden die "Sünden" immer wieder wie eher unscheinbar und nebensächlich dargestellt, hin und wieder wird zum Beispiel ein Tier überfahren oder Ameisen mit Insektenspray bekämpft. Doch gerade diese eher nebensächliche Darstellung lässt die mysteriösen Attacken der Natur umso intensiver erscheinen.

Zum Ende hin kommt es dann so, wie es eigentlich nicht anders zu erwarten war, das Geschehen endet in einer echten Katastrophe, die zwar vorhersehbar, aber deswegen nicht minder interessant in Szene gesetzt wurde. Auch wenn "Long Weekend" nicht gerade ein sehr actionreicher Film ist, so wirkt er doch ziemlich intensiv auf den Zuschauer. Desweiteren geht es den gesamten Film über sehr spannend zur Sache und es entfaltet sich eine sehr bedrohliche und teils unheilvolle Stimmung, der man sich nur schwerlich entziehen kann.

Besonders erwähnenswert sind auch die malerischen Landschaftsaufnahmen, die eine Labsal für die Augen sind. Hier merkt man einmal mehr, was für wunderschöne Plätze es auf dieser Welt gibt und die hier ausgewählten Locations zählen mit Sicherheit nicht zu den hässlichen.

Insgesamt gesehen hat man es hier mit einem wirklich guten Film zu tun, der gerade durch seine phasenweise ruhigere Erzählweise ein hohes Maß an Intensität entwickelt, die sich fast zwangsläufig auch auf den Betrachter überträgt. Auf jeden Fall ein Film, der auch nachdenklich stimmt und jederzeit kurzweilig und spannend zu unterhalten weiß.


Die DVD
Vertrieb: Sunfilm
Sprache / Ton: Deutsch DTS, DD 5.1, Englisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch
Bild: 2,35:1 (16:9 anamorph)
Laufzeit: 84 Minuten
Extras: Production Diary, Outtakes, Audiokommentar

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