Tokyo Decadence 2

Cover zu Tokyo Decadence 2Tokyo Decadence 2
(Ai no shinsekai)
mit Sawa Suzuki, Reiko Kataoka, Aya Sugimoto, Hiromitsu Suzuki, Tomorowo Taguchi, Takashi Matsuo, Toshi Shioya, Suzuki Matsuo, Yoshihiko Hakamada, Shinji Takeda, Sho Aikawa, Nagare Hagiwara, Tetsu Watanabe, Shiro Shimomoto, Nobuyoshi Araki
Regie: Banmei Takahashi
Drehbuch: Nobuyoshi Araki / Sho Kenzan
Kamera: Naoki Kayano
Musik: Tetsuro Kashibuchi / Hako Yamazaki
Keine Jugendfreigabe
Japan / 1995

Die junge Theaterschauspielerin Rei probt tagsüber mit Kommilitonen die Aufführung eines modernen Theaterstücks und arbeitet des Nachts als hochdotierte Domina in einer florierenden Hostessenagentur. Die Gratwanderung zwischen Kunstler- und Halbwelt gelingt ihr dank der Unterstützung ihrer Freunde recht gut, obwohl es immer wieder nächtliche Erlebnisse gibt, die Rei an ihrem Lebensstil zweifeln lassen.

Nachdem mich der erste Teil Tokyo Decadence wirklich überzeugt hatte, muß man bei diesem Nachfolger als Zuschauer doch leider einige Abstriche machen. Konnte der Vorgänger vor allem durch seine teils sehr dramatischen Züge überzeugen und dadurch auch eine etwas tiefergehende Story liefern, so geht es im vorliegenden Film doch viel oberflächlicher zur Sache. Das soll nicht heißen, das der Film schlecht ist, aber es nimmt ihm doch in meinen Augen etwas an Qualität und lässt ihn phasenweise eher wie einen Soft-Sex-Film mit einigen perversen Praktiken erscheinen.

Erzählt wird die Geschichte zweier junger Prostituierter, die sich eher durch Zufall kennenlernen und eine freundschaftliche Bindung aufkeimen lassen. Interessant dürfte die Tatsache sein, das beide ihrem Job auf vollkommen verschiedene Art und Weise nachgehen, denn während die eine als Domina arbeitet, bietet die andere sich als Schulmädchen an. Dem Zuschauer wird dabei auch ein recht intensiver Einblick in die verschiedenen Arbeitsweisen der beiden gewährt und der Unterschied dabei ist schon ziemlich gewaltig. Besonders die Praktiken der Domina zu beobachten, mag für viele sicherlich sehr gewöhnungsbedürftig oder gar pervers wirken, vor allem wenn man selbst nichts mit diesen Praktiken anfangen kann.

Allerdings gibt es auch Passagen, die einem so manchen Schmunzler entlocken, dabei möchte ich nur auf die "feurigen Reiterspiele" verweisen, die hier zu sehen sind. Doch eigentlich stellt man sich als Betrachter viel eher die Frage, was in Menschen vorgehen muß, die sich extremste Schmerzen und Erniedrigungen zufügen lassen, um ihre sexuelle Befriedigung zu erlangen. Besonders für Leute, die ihren Sex vollkommen normal ausleben, ist diese Vorstellung doch sehr befremdlich.

Neben den etlichen Sex-Szenen erfährt man auch noch einige Dinge aus dem Privatleben der jungen Frauen, von denen eine sogar in einer ganz normalen Beziehung lebt, ihr Freund jedoch nichts von ihrem Doppelleben ahnt. Die praktizierende Domina hingegen widmet einen Großteil ihrer Zeit dem Schauspiel und wirkt in einer Theatergruppe mit, die mit einem Bühnenstück kurz vor der Premiere steht. Doch auch dort geht es nicht ganz ohne Sex ab, denn nach den jeweiligen Proben schläft die Domina mit immer wechselnden Partner aus dem Ensemble, was irgendwann dazu führt, das sich alle Beteiligten eine Geschlechtskrankheit eingefangen haben.

Eigentlich ist es sehr schade, das Tokyo Decadence 2 nicht über die gleiche Intensität verfügt wie sein Vorgänger, denn das war die große Stärke des ersten Teils. Dennoch bekommt man hier immer noch interessante Einblicke gewährt und sollte sich auch diesen Film durchaus einmal anschauen, denn interessant ist die hier erzählte Geschichte allemal, auch wenn sie keinesfalls so intensiv daherkommt wie beim Vorgänger, dazu fehlen allein schon die dramatischen Züge.

Fazit: Besonders für Leute, die ein ganz normales Sex-Leben haben, dürften die hier gezeigten Einblicke in eine bizzare Welt abnormaler Sex-Praktiken sehr spannend und interessant sein. Vieles, was hier präsentiert wird, mag einem als vollkommen pervers erscheinen, man sollte dabei allerdings nicht außer Acht lassen, das es etliche Menschen gibt, die alle hier gezeigten Varianten von Sex als vollkommen normal ansehen. Auf jeden Fall aber hinterlässt auch dieser Film zwiespältige Gefühle, denn er ist schockierend und faszinierend zugleich.

Kommentare  

#1 Laurin 2009-11-17 16:43
Tja Marc, was ist denn nun schon "normal"! Vieles von dem sogenannt "schockierenden" hat in abgeschwächter, spielerischer Weise schon längst so manches Schlafzimmer erreicht :-* .
Die Filme, ich kenne sie beide, mögen interessant sein, sprechen aber nicht jeden an, egal wie normal der Einzelne sein Sexleben empfindet.

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