Kuzneski, Chris: The Lost Throne
Florida: Die Ex-Soldat Jonathon Payne und D.J. Jones erhalten eine alarmierende Nachricht von einem renommierten Wissenschaftler. Obwohl die Voicemail kaum verständlich ist, geht aus ihr zumindest hervor, dass sich der Mann in ernsten Schwierigkeiten befindet. Auf Bitten eines alten Bekannten starten Payne und Jones eine Rettungsmission, die schon bald in eine lebensgefährliche Jagd nach einem außergewöhnlichen Schatz ausartet.
»The Lost Throne« ist nach »Sign of the Cross« und »Sword of God« der dritte Thriller aus der Feder des Amerikaners Chris Kuzneski um seine Helden Payne, Jones und Dial. Da die Ereignisse der beiden Vorgängerromane im dritten Teil nur selten Erwähnung finden, kann man das Buch auch ohne Kenntnis dieser vollauf genießen.
Während »Sign of the Cross« und »Sword of God« mühelos als waschechte Religionsthriller durchgehen, spielt das Thema Religion in »The Lost Throne« zwar eine nicht zu unterschätzende Rolle, ist aber bei Weitem nicht das tragende Element der Handlung. Statt kirchlicher Verschwörungen und religiöser Fanatiker sind es diesmal vielmehr Rätsel der Geschichte, die im Vordergrund stehen.
Von diesem feinen Unterschied abgesehen, bietet das Buch genau das, was seine Vorgänger so unterhaltsam gemacht hat. Erneut wirft Kuzneski seine sympathischen, wenn auch ein wenig oberflächlich gestalteten Helden in ein temporeiches Abenteuer, das mit dunklen Geheimnissen, rücksichtslosen Gruppierungen mit finsteren Absichten und dem gewohnt packenden Mix aus Thrill und Action aufwartet. Die Story als solche ist originell und hält auch für versierte Fans von Geschichts- und Religionsthrillern so mache Überraschung bereit.
»The Lost Throne« ist wie schon die ersten beiden Romane der Reihe, in einem lockeren Ton geschrieben und lässt sich äußerst gut lesen. Die rund 600 Seiten vergehen wie im Flug.
Ein literarisches Meisterwerk mag der Thriller nicht sein. Dafür sind die Protagonisten zu einfach gehalten, und es fehlt der Erzählung an wahrem Tiefgang, durch den sie den Leser emotional berühren würde. Das ändert aber nichts daran, dass Kuzneskis Roman sehr unterhaltsam und spannend von der ersten bis zur letzten Seite ist. Die originelle Story, die deutlich weniger vorhersehbar ist, als man es nach der Inhaltszusammenfassung vermuten mag, trägt das ihre dazu bei, die Lektüre zu einem echten Vergnügen zu machen.
Wer durchdachte, kurzweilige Thriller mag und Geschichten rund um historische Mysterien zu schätzen weiß, der sollte »The Lost Throne« unbedingt zur Hand nehmen. Dass das Buch bislang noch nicht in deutscher Übersetzung vorliegt, ist ein echtes Versäumnis, das hoffentlich bald behoben wird.