Wallander (9) Tod im Paradies
Wie so oft bei Mankell ist der Mord äußerst bizarr. Die Fernsehreihe, auf denen die Hörspiele basieren weisen aber weit weniger gesellschaftskritische Aspekte auf, als die Ur-Wallander-Romane. Hier geht es um einen Mann, der vergiftet wurde. Er ernährte sich ausschließlich von Hundefutter, besaß aber Millonen auf dem Bankkonto. Das Geld ist nach seinem Tod verschwunden. Er hatte kurz vor seinem Tod sehr viel Geld von der Bank abgehoben. Nun steht Wallander vor einem Rätsel. Auch die Hunde des Mannes sind tot. Der Verdacht liegt nahe, dass ein Hundehasser unwissentlich auch den reichen Stehn ermordet hat. Die Hunde waren in der Villengegend nicht beliebt, aber jeder wußte, dass auch Stehn das Futter zu sich nahm. Das Gift Botolin wird im Körper des Toten nachgewiesen. Kurz darauf wird eine ganze Familie mit dem Gift getötet. Jetzt wird Wallander klar, dass er es mit einem Psychopathen zu tun hat.
Der Fall beginnt schon recht ungewöhnlich. Richtig spannend wird es dann jedoch als die Familie getötet wird und der kleine Nachbarsjunge die Leichen entdeckt.
Andreas Fröhlich liefert wieder eine erzählerische Glanzleistung ab. Seine düsteren und ruhigen Erzählpassagen lassen den Hörer stets erwarten, dass etwas Schreckliches passiert. Selbst in den unspektakulären Szenen wird somit eine unglaubliche Spannung aufgebaut. Man kann von einer wahren Starbesetzung reden, so liest sich das Cast: Marion Martienzen (bekannt aus alten EUROPA-Tapes), Siegfried W. Kernen und Kerstin Draeger (ebenfalls eine alte Hörspiel-Häsin) sind nur einige Beispiele für ein gelungenes Ensemble.
Musikalisch sorgt Jan-Peter Pflug für den ruhigen Ausgleich zwischen den Szenen, und für die nötige Spannungssteigerung in den dramatischen Akten. Einige Szenen wirken in dieser Folge durch seine exzellente Arbeit besonders reizvoll.
Die Aufmachung ist einfach nur schön und man hält die CD gern in Händen. Trotz der Schlichtheit des Covers, sind es im besonderen die Farben, die der Gestaltung Würze geben.
Fazit: Ein besonderer Tipp für Krimifans. Trotz bizarrster Morde, ein eher ruhigerer Krimi.