Triage
Triage
Dass der Beruf eines Kriegsfotografen sicherlich nicht zu den eher ungefährlichen Berufen zählt, kann man sich als Zuschauer auch ohne diesen intensiven Film sehr gut vorstellen. "Triage" bietet einen sehr intensiven Einblick in die Arbeit der beiden Freunde Mark und David, die genau diesen Beruf ausüben und sich damit selbst immer wieder der größten Gefahr aussetzen. Zeitlich ist der Film in den späten 80er-Jahren angesiedelt und der Kriegsschauplatz ist Kurdistan; ein Angriff der irakischen Truppen steht kurz bevor. Die Schrecken des Krieges, mit denen der Zuschauer hier konfrontiert wird, äußern sich weniger in brutalen Kampfhandlungen, sondern vielmehr in den desolaten Zuständen, in denen die kurdischen Kämpfer hier hausen. Zwar gibt es unter ihnen einen einzigen Arzt für die unzähligen Verwundeten, jedoch sind keinerlei sanitäre Einrichtungen vorhanden und Medikamente scheinen ein absolutes Fremdwort zu sein. Und so wird den Verwundeten nach Begutachtung durch den Arzt entweder eine gelbe oder eine blaue Karte auf den Körper gelegt. Gelb bedeutet leicht verwundet, und die mit einer blauen Karte belegten Männer sind so schwer verletzt, dass sie durch den Arzt den sogenannten Gnadenschuss erhalten, der sie von ihren Leiden befreit. Insbesondere diese Passagen gehen richtig unter die Haut und lassen nur ansatzweise erahnen, wie sich jemand fühlen muss, der diese Ereignisse live miterlebt hat.
Und so ist es dann auch David, der genug von diesen Szenen hat und einfach nicht mehr weitermachen will. Er verlässt den Kriegsschauplatz, kommt aber komischerweise nicht in der Heimat an. Ganz im Gegenteil zu Mark, der einige Tage später in die Heimat zurückkehrt und dabei sichtlich verändert erscheint. Sofort merkt man als Zuschauer, dass im Grenzgebiet irgentetwas passiert sein muss, was auch mit dem rätselhaften Verschwinden von David zu tun hat. Auch wenn ich ansonsten nicht gerade ein großer Fan von Colin Farrell bin, muss ich eingestehen, dass er die Rolle des traumatisierten Kriegsfotografen ganz vorzüglich und authentisch darstellt und dem Geschehen allein durch sein eindrucksvolles Schauspiel eine Menge an Intensität verleiht. Dabei schwingt dem Szenario die ganze Zeit über eine sehr beklemmende Note bei, kann man sich als Betrachter doch ziemlich schnell seinen Reim darauf machen, worauf das Ganze im Endeffekt hinausläuft. Doch was in diversen anderen Filmen eventuell als Spannungseinbruch verzeichnet werden könnte, ist in vorliegendem Fall keineswegs als negativ zu bewerten, steht hier doch ganz eindeutig die Selbsterkenntnis eines Mannes im Vordergrund, der unter einem ungeheuren seelischen Druck steht, sich diese Tatsache aber im Prinzip nicht eingestehen will.
So verschlechtert sich denn auch der psychische Zustand von Mark zusehends, man kann sogar schon von einem seelischen Verfall sprechen, da auch eigene Schuldgefühle eine große Rolle spielen. Erst durch die Hilfe des Großvaters seiner Lebensgefährtin (Christopher Lee) gelingt es Mark, mit der Zeit an sein Innerstes zu gelangen und die traumatische Blockade zu lösen. Ganz am Ende des Filmes gelingt es ihm dann auch, über die Geschehnisse im Kriegsgebiet zu sprechen und so auch das Geheimnis um den Verbleib seines Freundes zu lüften. Nun kommt die Lösung nicht wirklich überraschend, denn man hat schon lange geahnt, wie sich die Dinge zueinander verhalten. Das ist aber auch ehrlich gesagt gar nicht so wichtig, denn die Stärke von "Triage" liegt ganz eindeutig auf den Weg gerichtet, den Mark beschreiten muss, um über die Geschehnisse sprechen zu können.
Regisseur Danis Tanovic hat ein wirklich intensives Drama geschaffen, das lediglich zu Beginn den Schrecken des Krieges nachzeichnet. Den Großteil der Geschichte nimmt aber die Traumatisierung eines Menschen ein, der sich selbst nicht eingestehen will, wie sehr ihn die Erlebnisse belasten. So bekommt man einmal einen sehr guten Eindruck über die Folgen kriegerischer Ereignisse, die sich fast schon zwangsläufig auf die Seele eines Mannes legen, der eigentlich mit dem wirklichen Krieg nichts zu tun hat, außer dass er Fotos für den Rest der Welt macht, damit sich die Leute einen Eindruck über die grausamen Geschehnisse machen können, die sich weitab von ihnen abspielen. Die eigene Betroffenheit wurde dabei immer zur Seite geschoben, äußert sich allerdings im Nachhinein auf eine Art, die einen seelischen Verfall zur Folge hat, an dem man fast zugrunde geht. Durch herausragendes Schauspiel sämtlicher Darsteller wird dem Betrachter hier ein Drama serviert, das eine unglaubliche Intensität erreicht und einen sehr nachhaltigen Eindruck hinterlässt.
Fazit: Eine Geschichte, die sichtbar unter die Haut geht und ein glänzend aufgelegter Colin Farrell machen "Triage" zu einem besonders intensiven Filmerlebnis, das man nicht so schnell vergisst. Werden doch die Schrecken eines Krieges einmal an einem Einzelschicksal aufgezeigt, das noch nicht einmal direkt etwas mit dem stattfindenden Krieg zu tun hat. Dabei entsteht eine eindrucksvolle Charakterstudie über einen Kriegsfotografen, der an den Folgen seiner Arbeit fast seelisch zerbricht. Ein Film, den man sich auf jeden Fall anschauen sollte, wenn man eine Vorliebe für intensiv in Szene gesetzte Dramen hat.
Und so ist es dann auch David, der genug von diesen Szenen hat und einfach nicht mehr weitermachen will. Er verlässt den Kriegsschauplatz, kommt aber komischerweise nicht in der Heimat an. Ganz im Gegenteil zu Mark, der einige Tage später in die Heimat zurückkehrt und dabei sichtlich verändert erscheint. Sofort merkt man als Zuschauer, dass im Grenzgebiet irgentetwas passiert sein muss, was auch mit dem rätselhaften Verschwinden von David zu tun hat. Auch wenn ich ansonsten nicht gerade ein großer Fan von Colin Farrell bin, muss ich eingestehen, dass er die Rolle des traumatisierten Kriegsfotografen ganz vorzüglich und authentisch darstellt und dem Geschehen allein durch sein eindrucksvolles Schauspiel eine Menge an Intensität verleiht. Dabei schwingt dem Szenario die ganze Zeit über eine sehr beklemmende Note bei, kann man sich als Betrachter doch ziemlich schnell seinen Reim darauf machen, worauf das Ganze im Endeffekt hinausläuft. Doch was in diversen anderen Filmen eventuell als Spannungseinbruch verzeichnet werden könnte, ist in vorliegendem Fall keineswegs als negativ zu bewerten, steht hier doch ganz eindeutig die Selbsterkenntnis eines Mannes im Vordergrund, der unter einem ungeheuren seelischen Druck steht, sich diese Tatsache aber im Prinzip nicht eingestehen will.
So verschlechtert sich denn auch der psychische Zustand von Mark zusehends, man kann sogar schon von einem seelischen Verfall sprechen, da auch eigene Schuldgefühle eine große Rolle spielen. Erst durch die Hilfe des Großvaters seiner Lebensgefährtin (Christopher Lee) gelingt es Mark, mit der Zeit an sein Innerstes zu gelangen und die traumatische Blockade zu lösen. Ganz am Ende des Filmes gelingt es ihm dann auch, über die Geschehnisse im Kriegsgebiet zu sprechen und so auch das Geheimnis um den Verbleib seines Freundes zu lüften. Nun kommt die Lösung nicht wirklich überraschend, denn man hat schon lange geahnt, wie sich die Dinge zueinander verhalten. Das ist aber auch ehrlich gesagt gar nicht so wichtig, denn die Stärke von "Triage" liegt ganz eindeutig auf den Weg gerichtet, den Mark beschreiten muss, um über die Geschehnisse sprechen zu können.
Regisseur Danis Tanovic hat ein wirklich intensives Drama geschaffen, das lediglich zu Beginn den Schrecken des Krieges nachzeichnet. Den Großteil der Geschichte nimmt aber die Traumatisierung eines Menschen ein, der sich selbst nicht eingestehen will, wie sehr ihn die Erlebnisse belasten. So bekommt man einmal einen sehr guten Eindruck über die Folgen kriegerischer Ereignisse, die sich fast schon zwangsläufig auf die Seele eines Mannes legen, der eigentlich mit dem wirklichen Krieg nichts zu tun hat, außer dass er Fotos für den Rest der Welt macht, damit sich die Leute einen Eindruck über die grausamen Geschehnisse machen können, die sich weitab von ihnen abspielen. Die eigene Betroffenheit wurde dabei immer zur Seite geschoben, äußert sich allerdings im Nachhinein auf eine Art, die einen seelischen Verfall zur Folge hat, an dem man fast zugrunde geht. Durch herausragendes Schauspiel sämtlicher Darsteller wird dem Betrachter hier ein Drama serviert, das eine unglaubliche Intensität erreicht und einen sehr nachhaltigen Eindruck hinterlässt.
Fazit: Eine Geschichte, die sichtbar unter die Haut geht und ein glänzend aufgelegter Colin Farrell machen "Triage" zu einem besonders intensiven Filmerlebnis, das man nicht so schnell vergisst. Werden doch die Schrecken eines Krieges einmal an einem Einzelschicksal aufgezeigt, das noch nicht einmal direkt etwas mit dem stattfindenden Krieg zu tun hat. Dabei entsteht eine eindrucksvolle Charakterstudie über einen Kriegsfotografen, der an den Folgen seiner Arbeit fast seelisch zerbricht. Ein Film, den man sich auf jeden Fall anschauen sollte, wenn man eine Vorliebe für intensiv in Szene gesetzte Dramen hat.
Daten zur DVD
: Colin Farrell, Jamie Sives, Paz Vega, Kelly Reilly, Branko Djuric, Mozaffar Shafeie, Karzan Sherabayani, Luis Callejo, Alex Spijskma, Ian McElhinney, Juliet Stevenson, Michelle Hartman, Eileen Walsh, Nick Dunning, Christopher Lee
: Danis Tanovic
: Scott Anderson / Danis Tanovic
: Seamus Deasy
: Lucio Godoy
: Ascot Elite
Sprache / Ton: Deutsch DTS 5.1, DD 5.1 / Englisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch
Bild: 1:2,35 (16:9)
Extras: Beim Dreh + Interviews, Deleted Scenes. Originaltrailer, Trailershow
: Colin Farrell, Jamie Sives, Paz Vega, Kelly Reilly, Branko Djuric, Mozaffar Shafeie, Karzan Sherabayani, Luis Callejo, Alex Spijskma, Ian McElhinney, Juliet Stevenson, Michelle Hartman, Eileen Walsh, Nick Dunning, Christopher Lee
: Danis Tanovic
: Scott Anderson / Danis Tanovic
: Seamus Deasy
: Lucio Godoy
: Ascot Elite
Sprache / Ton: Deutsch DTS 5.1, DD 5.1 / Englisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch
Bild: 1:2,35 (16:9)
Extras: Beim Dreh + Interviews, Deleted Scenes. Originaltrailer, Trailershow