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John Sinclair revisited: Die 400 - Beginn einer neuen Ära Teil 20 - Tödliche Percussion …

John Sincalir revisitedDie 400er
Beginn einer neuen Ära
Teil 20 - Tödliche Perkussion …

Dass der Leser bei Erscheinen eines Jubiläumsbandes eine gewisse Erwartungshaltung hat, liegt wohl in erster Linie daran, dass er in der Vergangenheit hinsichtlich dieser Nummern meist mit irgendwelchen Extras oder einer für den Fortlauf der Serie wichtigen Handlung verwöhnt wurde. Groß dürfte die Enttäuschung beim Sinclair Band 400 gewesen sein, der - ähnlich wie in jüngster Vergangenheit Maddrax Band 300 - “nur” als normaler Einzelroman ohne großen Serienbezug daherkam.


1Ob sich die Fans darüber beschwert haben oder der Autor einfach glaubte, dieses Versäumnis möglichst noch vor der magischen 500 nachholen zu müssen, wird man wohl nicht mehr erfahren. Dass in dem JOHN SINCLAIR Band 450 “Sukos Totenfeier” etwas mehr passiert, als in besagtem Band 400, lässt allerdings bereits der Titel vermuten. Und auch wenn letztlich nicht allzu viel passiert, schafft es der Autor immerhin, gleich zu Beginn eine spannende Ausgangssituation zu schaffen. Shao wird entführt und ein ominöser Anrufer kündigt - ohne irgendwelche Forderungen zu stellen - ihren Tod an.

Gerade dieser Verzicht des Gegners auf eine Forderung verdeutlicht die Ausweglosigkeit der Situation, wobei Dark es sogar schafft, den um seine Partnerin bangenden Suko glaubhaft darzustellen und auf peinliche Dialoge mit Kollege Sinclair zu verzichten. Da verzeiht man ihm schon die etwas merkwürdige Anfangsszene, in der Shao loszieht, um ein Leichenhemd zu kaufen - und die Frage ob so etwas überhaupt in einer Boutique zu haben ist, wollen wir uns hier lieber gar nicht stellen …

Selbst über die Tatsache, dass Sinclair nichts besseres zu tun hat, als sich erst einmal die Show der Dämonentrommler anzusehen, nachdem man Shaos Spur bis dorthin zurück verfolgen konnte, mag der gestrenge Rezensent ausnahmsweise hinwegzusehen, angesichts des überraschend konsequenten Verlaufs dieses ersten Teils. Denn wie der Titel es bereits vage andeutet, muss der Leser sich tatsächlich von Shao verabschieden (wie wir heute wissen nicht für lange) und die Art wie der allseits beliebte Suko dies tut, nötigt dem Verfasser dieser Zeilen, der in dieser Kolumne nun wirklich nicht sehr viel positives über die Serie verlauten ließ, einigen Respekt ab.

Dark lässt den Chinesen nicht eine Träne vergießen. Stattdessen nimmt Suko seine tote Freundin mit völlig unbewegter Miene und verschwindet mit ihr. Das hatte was …

1Im Gegensatz - womit wir wieder im Sinclair Alltag wären - zu der Todesart, welche mit Hilfe einer gigantischen Trommel herbeigeführt wird. Als man die Trommler anschließend zur Rede stellt, bestreiten diese die Tat mit den Worten: Wir waren es nicht, das waren die Trommeln. Und so schnell, wie einem bei dieser Serie oft das Lachen im Hals stecken bleibt, sind in diesem Fall die Tränen getrocknet, noch bevor sie das vergilbte Papier des Heftes benetzen konnten, welches den Rezensenten mit den Worten “Ende des 1. Teils” daran erinnert, dass es vielleicht noch weitere Gründe für Tränen geben wird. Ob diese allerdings wegen einer Figur oder wegen etwas ganz anderem vergossen werden, die Frage kann nur der JOHN SINCLAIR Band 451 “Drei Gräber bis Soho” beantworten.

Allerdings muss der auf die Fortsetzung gespannte Leser sich erst einmal etwas ganz anderes fragen, nämlich was zum Geier das gleichnamige Federvieh auf dem Cover zu suchen  hat, und warum dieses Getier auf Schornsteinen sitzt, die wie Grabsteine aussehen. Immerhin baut der Autor diese Szene in den Roman ein, lässt allerdings die Frage, ob es nicht auch umgekehrt Grabsteine sein könnten, die wie Schornsteine aussehen,  ebenso im Raume stehen, wie die Frage nach dem Sinn des Bildes und der entsprechenden Szene. Wir erfahren nur, dass es sich bei den Geiern um Chinesen handelt, die ausgerechnet in dieser doch etwas lächerlichen Gestalt als Kämpfer des Guten gegen Susannoo ins Felde ziehen bzw. fliegen wollen.

Da wundert es den Stirn runzelnden Rezensenten nicht, dass sie allesamt recht schnell niedergemacht werden. Was ihn dagegen schon wundert, ist dass der große Erzschurke und Gegenspieler der Amaterasu im letzten Heft noch Shaos Körper als Gefäß benötigte, um persönlich in Erscheinung treten zu können, und in diesem Band plötzlich einfach so auftaucht. Erst am Ende des Romans scheint der Autor sich daran erinnert zu haben und lässt Susannoo im Körper der bereits toten Shao beim Chinesen Suko anklingeln. Dieser bittet seine vermeintlich tote Gefährtin rein, gibt ihr jedoch ganz klar zu verstehen, dass er sie leider töten müsse, falls sie sich als Zombie entpuppen sollte …

Währendessen entpuppt sich noch jemand, nämlich der Dämonentrommler Ondekoza, mit dem Kollege Sinclair sich herumschlagen muss. Dieser wirft ihm nämlich seine silberne “Banane” an den Hals und kommt aus dem Staunen nicht mehr raus, als nach erfolgreicher Enthauptung kein Blut fließt, sondern Sägespäne durch die Luft fliegen. Warum der Autor den Trommler plötzlich zum hölzernen Gesellen mutieren lässt, erschließt sich dem Rezensenten allerdings ebenso wenig wie die Sache mit den Geiern, zumal es ebenso wenig Sinn macht, da beim besten Willen kein Zusammenhang mit der Susanno - Handlung erkennbar wird.

Da wünscht man sich am Ende nur noch, der Oberinspektor möge seine Ankündigung, den Dienst zu quittieren, sollte er Shao nicht retten können, wahr machen  …

Kleine Zitate - Grosser Meister

Das Tier  …
“Du … du bist kein Mensch”, sagte sie. “Bist du eine Puppe, eine Figur, oder …”
“Nur der Trommler.”

(JS 450 / S. 28)

Der Hase würde den Schuss gern hören …
“Wenn du Killerbefehle geben willst, rede demnächst so, dass ich es verstehe.”

(JS Band 450 / S. 2)

Nicht zum Mitschreiben …
Was in diesen Momenten geschah, konnte man nicht so schnell auf die Reihe bekommen.

(JS Band 450 / S. 50)

Akute Atemnot …
Irgendwann hatte ihr Herz aufgehört zu schlagen. Hinzu war noch der Sauerstoffmangel gekommen. Das konnte kein Mensch überleben.

(JS Band 451 / S. 4)

Hat es schon einen Namen …?
Suko stöhnte. Das Geräusch war tief in seiner Kehle geboren worden. Es drang durch den offenen Mund und ließ etwas von den Gefühlen erahnen, die den Inspektor beherrschten.

(JS Band 451 / S. 5)

Dämonische Athletik
Susannoo konnte seinen Kopf bewegen, ohne die Haltung seines Körpers zu verändern.

(JS Band 451 / S. 29)

Zuviel der Ehre …
“Auf dem Filmplakat von Ghostbusters wird mit keiner Silbe erwähnt, dass du das Drehbuch geschrieben hast.”

(JS Band 451 / LKS)

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