Monstrula - Kelters Schauer-Shocker: Band 19 Lady Ashers Todesfest
Band 19
Lady Ashers Todesfest
Mittlerweile findet sich Jane im benachbarten Oakwood Castle wieder, wo sie angekettet auf der Folterbank zu sich kommt. Eine weiß verschleierte Frau kommt hinzu und befiehlt dem Henker, Jane zu Tode zu foltern.
Vermont durchsucht den Wald und kommt bis nach Oakwood Castle. Als er am Tor klopft, behauptet der hünenhafte Majordomus allein zu sein. Wieder zu Hause erhält Vermont einen Anruf von seiner ehemaligen Geliebten Gail, die ihn noch immer liebt und hören will, wie es ihm gibt. Er fertigt sie brüsk ab. Danach schläft er vor Erschöpfung an. Als er erwacht, liegt Janes verstümmelte Leiche neben ihm und die Polizei steht vor der Tür. Er wird verhaftet.
Jack Callum bekommt den Auftrag, über den Mord zu berichten. Er verspürt ein gewisses Mitleid mit Vermont. Erinnert ihn der Fall doch an sein eigenes Schicksal.
In der Nacht beschwört die Frau in Weiß erneut den Henker. Er entführt eine Frau und foltert sie zu Tode. Der Majordomus legt sie im Städtchen ab. Die Polizei entlässt Tom Vermont. Callum macht ihn zu seinem Verbündeten. Der Geisterseher stattet Oakwood Castle einen Besuch ab, wird von dem Majordomus angegriffen, der aber von einer Frauenstimme zurückgepfiffen wird. Kurz darauf taumelt der Hüne in die kleine Polizeistation des Ortes und stirbt.
Oakwood Castle gehört der schönen Lady Asher, und Callum erkundigt sich bei seinem Kollegen Harry Parker, dem Gesellschaftsreporter der NEWS, nach ihr. Der kann gar nicht glauben, dass sie in dem alten Gemäuer hausen soll. Neugierig geworden fährt Parker ins Schloss, wo er von der Verschleierten empfangen wird. Sie betäubt ihn. Parker wacht in einer Zelle auf.
Callum beobachtet das Schloss. Tatsächlich entdeckt er den Henker, aber er hört Parkers Hilferufe. Während er versucht, die Gitter des Kerkerfensters aufzubrechen, holt der Henker Tom Vermont ins Schloss. Callum will dazwischengehen, aber der Henker raubt ihm sämtliche Kräfte. Als er wieder aktiv werden kann, will er Vermont auf übersinnliche Weise helfen. Dazu braucht er einen persönlichen Gegenstand des Sportlehrers. Aber Vermont ist zu Hause. Und berichtet von einem wüsten Traum. Vor Jane hatte er ein Verhältnis mit der leidenschaftlichen Gail, die er dann für Jane abservierte. Im Traum brachte ihn der Henker nach Oakwood Castle, wo die Frau in Weiß den Schleier abnahm – und sich als Gail entpuppte. Sie gab Vermont einen Tag Bedenkzeit, um sich zu entscheiden, ob er zu ihr zurückkommt. Aber als nun Vermont einen Brillantring an seinem Finger entdeckt, den ihn Gail eben ansteckte, wird ihm klar, dass alles böse Realität ist. Und Callum weiß jetzt, dass Gail Lady Asher ist.
Mittlerweile wird der arme Harry Parker vom Henker gefoltert, weil Lady Asher Informationen über Jack Callums Fähigkeiten begehrt. Harry bekommt Eisennägel in die Arme getrieben, kann aber nichts sagen.
Am Ende geht Vermont zum Schein auf Lady Ashers Ultimatum ein. Aber der Plan scheitert, als er wieder unter den Einfluss ihrer Magie gerät. Callum, der ihn begleitet, verkalkuliert sich ebenfalls. Erneut hilflos gelähmt muss er miterleben, wie die Lady seinen magischen Ring an sich nimmt und dann ins Kaminfeuer wirft. Als ihn der Henker aus der Glut holen will, weil er weiß, was gleich passieren wird, geht die Lady nichtbegreifend dazwischen. Der Henker wehrt sie ab, ihr Kleid fängt Feuer und sie verbrennt. Der Ring schmilzt, seine Magie wird freigesetzt und vernichtet den Henker.
Callum ist am Boden zerstört. Sein einziges Hilfsmittel gegen das Böse ist zerstört. Als er zu dem Juwelier eilt, um ihn ersetzen zu lassen, steht er aber vor einer rauchenden Ruine. Ein mysteriöses Feuer hat Juwelier und Laden verschlungen. Sämtliche Skizzen und das Geheimnis der Platinlegierung sind vernichtet. Von nun an ist Callum wehrlos. Da ist es nur ein kleiner Trost, dass er in Harry Parker einen Mitstreiter gefunden hat.
DIE MEINUNG
Vom Serientechnischen her ist Monstrula 19 ein Wendepunkt der Serie. Einerseits wird das Geisterjägerteam jetzt richtig aufgebaut, was bis jetzt nur zögerlich geschah. Andererseits wird die Allzweckwaffe des magischen Rings aus der Serie geschrieben.
Das Erstere ist leicht verständlich. Ein Team macht die Autorenarbeit einfacher. Mehr Personen, mehr Szenenwechsel, mehr Tempo im Roman. Jack Callum, der Einzelkämpfer, das war entweder dem Autoren oder der Redaktion auf die Dauer zu eintönig.
Aber da, wo die Kollegen die magischen Waffen ihrer Helden stetig aufrüsteten, rüstete Richard Wunderer ab. Natürlich war der magische Ring war der perfekte Deus ex machina. Und wenn man sich die Romane mal genauer betrachtet, hatte der Autor bereits jetzt schon jede Variation benutzt, um diesen Ring eben nicht funktionieren zu lassen. Um etwas mehr Spannung in die Handlung zu bringen. Auf das Utensil zu verzichten bietet da wieder ganz neue Möglichkeiten.
Darüber hinaus hätte es auch Fragen der Logik aufgeworfen. Schon in Bd.1 wurde ganz klar etabliert, dass der Ring nach einer Vorlage angefertigt wurde. Also mühelos duplizierbar ist. Wenn der Held also einen – oder mehr - Mitstreiter bekommt, der im Gegensatz zu ihm nicht über übersinnliche Fähigkeiten verfügt, hätte er für seinen Kollegen ebenfalls einen Ring produzieren lassen müssen, allein schon zu seinem Schutz. Alles andere hätte den Leser doch sehr verblüfft.
Also weg mit der Allzweckwaffe, statt noch mehr zu produzieren. Auch wenn das andere Probleme schuf, wie man sehen wird.
Wie gelungen die Entsorgung der Superwaffe ist, darüber darf man geteilter Meinung sein. Für sich genommen ist es eher zweifelhaft, dass ein Platinring im Kaminfeuer schmilzt. Also nehmen wir mal an, dass das Geisterreich die Temperatur des Kaminfeuers so angeheizt hat, dass die nötigen 2000+ Grad erreicht wurden. Und 1975, wo es den Begriff Backup noch nicht gab, mag es absolut plausibel gewesen sein, keinerlei Kopien von der Bauanleitung zu machen. Im Heftroman sowieso, wo auch der gesunde Menschenverstand oft eher für die Geschichte hinderlich ist.
Der Roman selbst ist spannend geschrieben. Selbst Lady Asher hat ein vernünftiges Motiv für ihre Gräueltaten, und dieses Mal wird sogar erklärt, wie sie an die böse Magie kam. Andere Dinge ergeben weniger Sinn, wie Callums Versuch, Parker allein aus seiner Zelle zu befreien. Und der Autor macht ein paar nette Verrenkungen, damit der Leser – und Callum - nicht sofort kapiert, dass Vermonts Ex-Geliebte Gail Lady Gail Asher ist.
Dafür geizt der Autor nicht beim Horrorfaktor. Die Folterszenen sind schon recht blutig geschildert für ein Heft, eine Sexszene gibt es auch. Und die Lady Asher zu nennen – statt Usher – ist auch ein nettes Zwinkern für die Literaturgebildeten. Was kann man sich mehr von einem Gruselheft wünschen?
JACKS SWINGING SEVENTIES
Jack geht wieder leer aus, dafür darf Tom Vermont am Anfang recht detailliert zur Sache kommen. Und wie so oft im Horrorroman muss die arme Jane für den Sex schwer büßen. (Auch wenn der Autor an diesen Aspekt mit Sicherheit nicht gedacht hat, war so etwas doch noch kein Thema :-) Aber es ist schon witzig, wie universell diese Tropen, wie es so schön auf Neudeutsch heißt, letztlich doch sind.)
DAS TITELBILD
Olof Feindt trifft die Motive des Romans.
DIE MONSTRÖSE KONKURRENZ
In diesen Wochen erschienen unter anderem am Kiosk:
Kommentare