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Eine Legende wird vierzig Jahre alt - Die Dämonenkiller-Chronik 75

 Dämonenkiller zum 40.Eine Legende wird 40 Jahre alt
Die Dämonenkiller-Chronik (75. Teil)

Aus Anlass des vierzigjährigen Jubiläums der Dämonenkiller-Serie habe ich eine Chronik erstellt, die sich mit der Geschichte der Serie beschäftigt.

Heute beschäftigen wir uns mit dem Dämonenkiller-Exposé 101, daß Ernst Vlcek am 15. März 1976 für seinen Autoren-Kollegen Dirk Hess  geschrieben hat. - Viel Spaß beim Lesen...


101DAS SCHWERT DES SAMURAI
KLUB DER MONSTER
Dämonenkiller 101
Schauplatz: Tokio Zeit: Gegenwart - Anfang bis Mitte April
Vergangenheit - Winter 1606
Autor: Hess-Chess
Termin: 21.4.1976

Titelbild: AK 5965
Fenster durch Holzrähmchen unterteilt groß im Vordergrund. Draußen steht häßlicher, der eine Scheibe eingeschlagen hat und mit Rechter hindurchlang, das Handgelenk weist Klammern oder Nähte auf, als wäre ihm diese Hand like Frankenstein angestäckelt worden. Hat langen Schädel, dunkles Haar eigentlich recht ordentlich zurückgekämmt. Gesicht narbig-zerfurcht, linkes Auge geschlossen, rechte Mundpartie verzogen, was auf die Narbe im Mundwinkel zurückzuführen ist, die einem versetzten Wolfsrachen ähnelt und das Gebiß sehen läßt. Trägt zerschlissenes Sakko, kragenloses Hemd

Situation:
In Band 100 ließ Coco ihren Zauber auf Dorian wirken, und er mußte ihrem Ruf nach Japan folgen. Ohne daß er es wußte, hat sie ihm einsuggeriert, daß er sich als ihr alter Bekannter Richard Steiner ausgeben soll. Da Coco dem DK früher von diesem Mann erzählt hat, fiel es Dorian nicht schwer, dessen Aussehen anzunehmen.
Coco rief Dorian nach Japan, weil sie auf Basajaun von Phillip einen orakelhaften Hinweis erhielt, aus dem hervorging, daß dort durch eine Beschwörung Olivaros ein "alter Bekannter" in Gefahr gerät. Den anderen in Basajaun hat Coco weisgemacht, daß es sich dabei um ihren Jugendfreund Steiner handelt, dem sie selbstverständlich helfen will. Hideyoshi Hojo hat sie als Fremdenführer und Dolmetscher mit genommen und ihm mitgeteilt, daß er Steiner an einem Muttermal über dem Herzen erkennen kann.
In der Schlußszene von Band 100 erklärt Dorian alias Steiner (Yoshi kennt seine wahre Identität nicht), daß der wiedererweckte Schwarze Samurai nicht sein Schwert Tomokirimaru bei sich hat. Yoshi weiß darauf zu berichten, daß ein Schwert solchen Namens in einem Samurai-Museum von Tokio untergebracht ist. Wird sich Tomotada, der Schwarze Samurai das Schwert holen? Grund genug, um nach Tokio zu fahren.

Handlung:
Wir sind in der Anfangsepisode in einem Tokioter Klub besonderer Art. Alle Mitglieder sind Monster-Freaks, Ausgestoßene der Schwarzen Familie, ehemalige Dämonen. Die Dämonenkillerclique hat mit diesen fernöstlichen Freaks noch nicht Kontakt aufgenommen, deshalb sind diese auch nicht so "gut" und menschenfreundlich wie die westlichen Freaks.
Ihr Anführer ist Jesse (Mann vom Titelbild), ein ehemaliger Dämon besonderer Art. Er ist im bürgerlichen Leben amerikanischer Nationalität gewesen, ein Filmmann. Er hat Hypnofilme gedreht, die die Sterblichen nachhaltig beeinflußten und den Schwarzen Mysterien zugänglich machten. Einmal hat Jesse jedoch über die Strenge geschla­gen. Er wollte mit einem solchen Filmchen einen mächtigeren Dämon in seinen Bann schlagen. Das mißlang. Er wurde zerstückelt, wieder zu­sammengenäht und fristet nun als häßliches Flickwerk sein Dasein.
Der Autor kann sein Schicksal beliebig ausschmücken; Jesse ist für die Nachfolgebände nicht von Bedeutung.
Im Monsterklub mit etwa zwanzig Mitgliedern geht es recht mystisch zu. Man veranstaltet Orgien, spielt mit Menschenkindern - kurz und gut, die japanischen Freaks haben sich ihre Dämonenmentali­tät bewahrt. Sie sind Ausgestoßene der Dämonen ebenso, wie sie von den Menschen verfemt sind.
Wir wohnen einer Meditation bei, der eine Orgie vorangegangen ist. Nachdem sich die Freaks in Stimmung gebracht haben, versammelt man sich um einen Schrein. Dunkelheit. Jesse öffnet den Schrein. Darin ein Leuchten. Darin ein lebensgroßer Kopf, anscheinend aus Keramik gefertigt. Es zeigt ein asiatisches Frauenantlitz mit roten Lippen, der Mund lächelt, schmale Schlitzaugen, rasierte Augenbrauen.
Haupthaar schwarz und eng am Kopf anliegend, in der Mitte gescheitelt.
Die Freaks warten anscheinend auf eine Botschaft von ihrem Hei­ligtum, sie empfangen auch beruhigende Impulse... Plötzlich ver­wandeln sich die Impulse in Panik. Aus der halslosen Unterseite des Keramikkopfes strömt ein Blutschwall.
Das ist ein böses Omen.
Die Lippen des Keramikkopfes bewegen sich. Er lächelt immer noch, als er akustisch vor dem Schwarzen Samurai und seinem Schwert Tomokirimaru warnt.

Umblenden nach Basajaun:
Yoshi hat sich gemeldet. Er und Coco und dieser Richard Steiner sind bereits in Tokio. Yoshi klärt die Freunde in kurzen Zügen auf, was dem Autor für eine kurze Zusammenfassung dienen kann. Yoshi weiß aber nichts über Dorians Vergangenheitserzählung. Er weist nur auf die Bedrohung durch den Schwarzen Samurai hin, der ein Werkzeug Olivaros sein dürfte, und daß man verhindern will, daß er sich in den Besitz des "Schwertes aller Schwerter" bringt.
Auf Basajaun weiß man nun, daß Coco einer dämonischen Verschwörung auf der Spur ist. Abraham "Abi" Flindt macht sich seine eigenen Gedanken. Aus Yoshis Bemerkungen hat er herausgehört, daß Coco mit diesem Steiner ziemlich intim ist. Er hat Dorian in guter Erinnerung, und er macht Coco für dessen Tod verantwortlich - sie hat ihn ja schließlich selbst getötet. Abi glaubt, daß es auch einen anderen Ausweg gegeben hätte.
Er macht sich auf den Weg nach Tokio, ohne die anderen über seine Absichten zu informieren.

Nacht über Tokio.
Der Schwarze Samurai ist unterwegs. Er ist im Auftrag des Kokuo von Tokoyo unterwegs, der ihn zu dämonischem Leben erweckt hat. Tomotada hat dem Kokuo (er kennt Olivaro nur unter diesem Namen) schon in früheren Zeiten gedient.

Achtung: Der Tomotada der Gegenwart ist nicht mit dem Tomotada der Vergangenheitsepisoden identisch. Dies ist eine Autoreninformation, die nicht an den Leser weitergegeben werden darf, und dient dazu, daß sich die Autoren in keine Widersprüche verwickeln.

Jetzt braucht der Kokuo wieder die Hilfe des Samurais, deshalb hat er ihn losgeschickt. Leider wurde Tomotada sein Schwert geraubt, als er eine schlafende Mumie war. Das Tomokirimaru befindet sich in einem Museum. Tomotada muß es sich holen.
Doch auf dem Weg zum Museum kommt es zu einem Zwischenfall mit den Freaks, die ihm auflauern. Tomotada streckt zwei von ihnen in schönster Samuraimanier nieder, drei flüchten. Doch Tomotada erwischt einen von ihnen. Es ist Jesse. Tomotada nimmt vor seinem Gefangenen die Maske ab. Jesse schreit auf, als er den glatten, ei­förmigen Kopf ohne Gesicht sieht. Und dann wird es dunkel um ihn. Er hat auch das Gesicht verloren. Doch Tomotada drückt ihm seine Maske, mit dem Gesicht auf der Innenseite gegen die leere Vorderseite seines eiglatten Kopfes. Und dann hat Jesse wieder sein Gesicht.
Doch jetzt ist er ein Sklave von Tomotada.

Richard Steiner und Coco sind Gäste von Yoshis Familie, die außer­halb von Tokio in einem typisch altjapanischen Haus mit Papierwänden wohnt. Yoshi ist es nicht entgangen, daß Coco und Steiner ein Liebes­paar geworden sind. Er ist jedoch viel zu höflich, um seine Mißbil­ligung darüber zu zeigen. Gast bleibt Gast.
Man fährt in die Stadt, um das Samurai-Museum aufzusuchen, in dem das Tomokirimaru untergebracht ist. Es ist noch unversehrt an seinem Platz. Coco könnte es mit ihrem Zeitraffertrick an sich bringen, ohne daß es jemand merkt. Doch "Steiner" rät, es an seinem Platz zu belassen. Es soll als Köder für den Schwarzen Samurai die­nen.
Coco entgeht es nicht, daß sich im Museum ein Freak herumtreibt, der anscheinend ebenfalls ein Auge auf das Tomokirimaru geworfen hat. Dieser Freak ist niemand anderer als Jesse. Bevor Coco sich jedoch um den Verdächtigen kümmern kann, glaubt sie auch Abi Flindt zu sehen. Als sie nach ihm sucht, ist er jedoch verschwunden.
Abi Flindt ist in Tokio eingetroffen. Mit einem Taxi ist er sofort zum Samurai-Museum gefahren. Er braucht nicht lange zu warten, bis seine Freunde eintreffen. Doch er gibt sich nicht zu erkennen, will diesen "Steiner" beobachten. Es ist ein arger Schock, als er mitansehen muß, wie Coco mit dem Rothaarigen turtelt. Sie hat Dorian aber schnell vergessen und den Schock darüber, daß sie ihn selbst tötete schnell überwunden. Diese Hexe! Abi beginnt diesen Steiner abgrundtief zu hassen. Ja, er vermutet sogar, daß Coco schon länger ein Verhältnis mit ihm hatte, Dorian ihr lästig wurde und sie den DK vorsätzlich ermordete. Dieser Steiner war ihr Komplize.
Abi entdeckt den Freak Jesse ebenfalls. Er merkt nichts davon, daß Coco auf ihn (Abi) aufmerksam geworden ist, sondern nimmt die Verfolgung des Freaks auf. Dieser bringt ihn in ein Elendsviertel. In einem Versteck trifft Jesse mit dem Schwarzen Samurai zusammen. Abi beobachtet das, wird entdeckt und muß vor Tomotada fliehen, der ihn mit fuchtelndem Schwert verfolgt - und zwar bis auf die Straße und am hellichten Tag. Der Samurai verursacht einiges Aufsehen, rührt unter den panisch fliehenden Passanten ordentlich um, Verletzte, Blut fließt, ein Polizist, der das Feuer (es zeigt keine Wirkung bei dem untoten Tomotada) eröffnet, wird mit einem Schwerthieb in zwei Hälften geschlagen. Dabei zerbricht das Schwert. Tomotada wird nachdrücklich daran erinnert, wie dringend er das Tomokirimaru benötigt. Er sieht aber ein, daß er sich wieder in die Anonymität zurückziehen muß und verschwindet.
Abi ist in der Menge untergetaucht. Zumindest ist ihm der Samurai nicht mehr auf den Fersen. Aber da sieht er einen anderen Verfolger. Er erkennt Jesse, obwohl dieser eine Atemmaske (Japaner laufen nicht selten in aller Öffentlichkeit damit herum) vor das Gesicht gebunden hat, damit die Passanten bei seinem schrecklichen Anblick nicht in Ohnmacht fallen.
Abi sieht keinen anderen Ausweg, als mit dem Taxi zur Familie von Yoshi zu fahren. Die Adresse hat er, und er weiß, daß Coco und Steiner dort wohnen.
Abi sagt Coco sofort, daß er von einem Freak verfolgt wird.
Coco schnappt sich Jesse, um ihn zu hypnotisieren, doch der kann ihr keine Auskunft geben, weil er im Banne des Schwarzen Samurai steht. Immerhin findet man bei Jesse aber einen Hinweis auf den Klub der Freaks, auch die Adresse von dem Versammlungsort. Jesse wird vorerst gefangengehalten, um Yoshis Familie nicht zu gefährden.
Abi verhöhnt Steiner, den er sofort als Feigling klassifiziert, und zeigt ihm vom ersten Augenblick an seinen Haß.
Dorian erträgt das, er kann Abi verstehen - und er darf ihm die Wahrheit nicht sagen. Vielleicht kann er auch als "Steiner" seine Freundschaft gewinnen.
In der Nacht begeben sich Steiner und Coco ins Samurai-Museum, um darauf zu warten, daß sich Tomotada sein Schwert holen kommt. Doch auf den Samurai warten sie vergebens. Dafür tauchen Freaks auf - sie sollen das Schwert in Jesses Auftrag holen, ohne zu wissen, daß der es dem Samurai zukommen lassen will.
Abi ist als Wächter von Jesse zurückgelassen worden. Zusammen mit Yoshi soll er ihn an einen anderen Ort bringen - in ein sicheres Versteck. Doch auf dem Weg dorthin kreuzt sich ihr Weg mit dem des Schwarzen Samurai. Sie müssen Jesse aufgeben und froh sein, mit dem Leben davonzukommen. Als der Samurai die Maske abnimmt, hindert Yoshi Abi daran, ihm ins "Gesicht" zu sehen. Das rettet Abi.
Im Museum kommt es zum Kampf mit den Freaks. Coco und Dorian können im letzten Augenblick verhindern, daß sie das Schwert steh­len. Dorian muß einen der Freaks töten, ohne daß es dessen Kameraden merken. Dorian beschließt, das Aussehen dieses Freaks anzunehmen und den Monster-Klub aufzusuchen. Er will wissen, was dort gespielt wird - schließlich muß er annehmen, daß die Freaks Olivaro und dem Schwarzen Samurai dienen. Als Freak will er den anderen weis­machen, das begehrte Schwert in Eigenregie erbeutet zu haben. Eine Lügengeschichte wird ihm schon noch einfallen.
Als er das Tomokirimaru in der Hand hält, übermannt ihn wieder die Erinnerung an sein 5. Leben - als er der Samurai mit der Maske Tomotada war.

Vergangenheit, Winter 1606:
In Band 100 wird in einer Szene geschildert, daß Tomotada für seinen Daimyo, dem Kokuo von Tokoyo (Olivaro) die schönsten Mädchen des Landes auswählt, sie von Schmetterlingen beißen läßt, woraufhin sie willenlos geworden sind.
Ein Mädchen hat der Schwarze Samurai jedoch nicht dieser Proze­dur unterzogen. Es ist die schöne Tomoe, die er seinem Milchbruder und Erzfeind Hoichi abjagte. Er hat Tomoe in einem versteckten Haus untergebracht und läßt sie von seinen Dienern - räuberische Samurai und echte Horrorgestalten - bewachen. Gelegentlich schaut er vorbei, um sich an Tomoes Anblick zu erfreuen.
Diesmal ist Tomotada mit seinen Banditen mit einem anderen Auftrag für seinen Daimyo unterwegs. Als Kokuo zeigt sich Olivaro als mittelgroßer Japaner mit eisengrauem Haar und grausamen Gesicht. Er hat eine buddhaähnliche Gestalt. Das Haar trägt er aber lang, um seinen Januskopf zu verbergen.
Der Kokuo hat Tomotada einen Barren übergeben, der aus Gold zu sein scheint und chinesische Schriftzeichen aufweist. Kokuo warnt aber, dies sei kein normaler Goldbarren, sondern besitze magische Kraft. In ihm seine eine Botschaft für einen anderen Daimyo gespeichert die nur dieser hören dürfe. Tomotada dürfe keine Neugierde zeigen und etwa die Botschaft hören - sonst sei es sein Tod. Er soll den Barren also dem Daimyo geben - und ihn dann bei nächster Gelegenheit töten. Wie, das sei seine Sache.
Diesen seltsamen Auftrag will Tomotada ausführen.
Der Weg führt ihn in die schneeverwehten Berge. Er macht einen Abstecher zu Tomoe. Da er ihr seinen Willen nicht aufzwingen will, um ihr ursprüngliches, reines Wesen zu erhalten (Dämonen und deren Diener reizt oft gerade das an den Sterblichen), muß er sich mit ihrer Feindseligkeit und Ablehnung abfinden. Doch das hindert ihn nicht daran, sie bei jedem Besuch mit Gewalt zu nehmen. Das dezent schildern, aber die Tatsache auf jeden Fall erwähnen.
Nach diesem Intermezzo setzt Tomotada, mit einem Dutzend seiner Diener den Weg in die Berge fort. Er kommt zu dem Schloß in Eis und Schnee. Seine Leute dürfen nicht ins Schloß, doch Tomotada will ihnen mit einer Papierlaterne ein Zeichen geben, wenn sie gewaltsam eindringen sollen.
Tomotada wird dem Daimyo vorgeführt. Überall Krieger, die gut in Form zu sein scheinen und wertvolle Samurairüstungen tragen. Tomotadas Eisenmaske scheint abfällig zu grinsen: seinem Tomokirimaru kann keine Rüstung widerstehen.
Tomotada übergibt dem Daimyo den Barren mit der magischen Botschaft. Dieser bittet den Samurai zu warten, zieht sich mit dem Barren zurück, nimmt die Botschaft meditierend auf. Als er zurückkommt, kocht er vor Wut. Der Daimyo verstaut den Barren auf originelle Weise. Er besitzt einen Keramikkopf (ähnlich wie die Freaks in der Anfangsepisode), klappt den Schädel wie einen Deckel zurück und verstaut den Barren darin.
Der Daimyo äußert sich wütend üner Kokuo. Er nennt ihn aber bei einem anderen Namen, den Tomotada noch nie gehört hat und den er sich auch nicht merkte - so fremdartig ist er. Kokuo werde diesen Schritt noch bereuen, sagt er. Wenn er die Befehle seiner Vorgesetzten ignoriere, dann werde man ihn gewaltsam zur Rückkehr zwingen. Als besonders schwerwiegend erachtet es der Daimyo, daß Kokuo ihn zu bestechen versuchte. Aber er sei unbestechlich. Er werde melden, was für ein Verbrecher Kokuo sei - das solle Tomotada seinem Herrn nur ausrichten... Tomotada weiß überhaupt nicht, wovon der Daimyo spricht.
Er darf die Nacht im Schloß verbringen. Um Mitternacht entzündet er jedoch eine Laterne, geht damit ins Gemach des Daimyo. Dort hängt er sie ins Fenster. Da erwacht der Daimyo, Tomotada tötet ihn mit dem Tomokirimaru. Dabei muß er feststellen, daß das Schwert der Schwerter durch den Körper des Daimyos so schwer wie durch Stahl geht. Aber er kann ihn töten. Bevor ihn die Palastwachen bedrängen können, treffen Tomotadas Leute ein. Die meisten werden getötet, aber dem Rest gelingt mit Tomotada die Flucht.
Tomotada ist überzeugt, daß der Daimyo ein Dämon wie Olivaro war, und daß es sich hier um einen Machtkampf handelt.

Zu dieser Ansicht kommt Dorian auch in der Gegenwart.
Olivaro muß schon damals mit anderen Dämonen auf Kriegsfuß gestanden haben. Damals spielten sich beispiellose Machtkämpfe ab - und Olivaro mißbrauchte dazu ihn, den man heute den Dämonenkiller nennt.
Dorian muß sich wieder fragen, ob der Samurai der Gegenwart mit dem Tomotada identisch ist, der er in seinem 5. Leben war. Hat Olivaro seine Mumie aufbewahrt, um sie jetzt zu teuflischem Leben zu erwecken? Hat Olivaro das getan, weil er sich wieder auf einen Machtkampf vorbereitet? Wer ist sein Gegner? Etwa Luguri? Darauf deutet eigentlich nichts hin.
Dorian fragt sich auch wie nebenbei, was aus dem Keramikkopf der Vergangenheit wurde - und den magischen Barren darin. Als Tomotada hat er es im Schloß nicht gefunden - er suchte auch nicht danach, denn das wäre angesichts der brenzlichen Situation selbstmörderisch gewesen.
Dorian hat die Vergangenheitsepisode erzählt. Jetzt sind sie allein im Gästezimmer von Yoshis Familie. Dorian macht sich unbemerkt auf den Weg zum Versammlungsort der Freaks. In einem Versteck nimmt er auf die bekannte Weise (Datenexposé) des einen Freaks an, den er im Museum töten mußte.
Er hat das Tomokirimaru bei sich. Er hofft, daß es sich der Schwarze Samurai holen kommt - dann wird er ihn damit töten.
Er kommt im Klub der Monster an, wird als Held gefeiert, weil er das Schwert bringt. Doch aus den Äußerungen der Freaks hört Dorian, daß es nicht für Tomotada bestimmt ist. Dorian weiß ja nicht, daß die Freaks für eine andere Macht arbeiten und nur Jesse dem Samurai dient.
Abi hat gesehen, wie sich "Steiner" davonschleicht und folgt ihm. Doch dann verschwindet Steiner - an seiner Stelle taucht ein Freak auf. Abi hat die Spur von Cocos verhaßtem Geliebten verloren. Er begibt sich aber zum Klub der Monster, dessen Adresse er hat.
Bitte daran denken, daß es in Tokio eigentlich keine Straßen­namen gibt, die Häuser in "Blocks" benannt und nach ihrem Entstehungs­jahr nummeriert werden.
Abi erreicht den Monsterklub, dringt gewaltsam ein. Da klirrt ein Fenster, draußen steht Jesse, in seiner Begleitung der Samurai. Die beiden kommen lautlos herein, damit die Freaks nicht gewarnt werden. Abi sieht sich in die Enge getrieben, weicht zurück, sieht sich auf einmal inmitten der Freaks.
Dorian ist völlig verwirrt, als auf einmal Jesse auftaucht, den er für einen Verbündeten des Samurai hält. Er weiß ja nichts von dessen Doppelspiel.
Jesse öffnet den Schrein. Dorian sieht dort ein genaues Ebenbild des Keramikkopfes aus der Vergangenheit. Der Keramikkopf lächelt nicht mehr. Er drückt Trauer und Schmerz aus, stößt wieder einen Blutschwall aus und schreit. Er warnt seine Freaks, die ihn verehren.
Da bricht der Tumult los.
Jesse hat Dorian das Tomokirimaru entrissen und wirft es Tomotada zu. Die Freaks sind starr vor Entsetzen, als sie den Samurai in ihrem Versteck sehen - und Jesse ein Verräter. Der Samurai richtet, nun endlich im Besitz des Tomokirimaru, ein Blutbad an.
Der Keramikkopf feuert die Freaks an... doch als der Samurai ihn mit einem Schwerthieb zerschmettern will, löst sich der Kopf in Nichts auf. Dorian ist sicher, daß der Dämon im Hintergrund, oder wer auch immer, den Kopf abberufen hat, zu sich holte.
In dem Tumult versuchen die Freaks, ihren verräterischen Anführer zu töten, als jemand sein Gesicht berührt, löst sich dieses auf - und zu sehen ist nur noch der eiglatte Mujina-Kopf. Bei diesem Anblick verlieren alle Freaks ihr Gesicht.
Auch Dorian verliert sein Gesicht, weil er den Mujina-Kopf angesehen hat. Doch Dorian hatte ja die Freak-Maske, also löst sich diese in Nichts auf - zum Vorschein kommt sein wahres Gesicht, nämlich das von Dorian Hunter.
Dorian denkt, als er sich zur Flucht wendet, daß er sich dadurch aber nicht verraten hat, denn alle Freaks sind ja nun mit Blindheit geschlagen. Doch da irrt er. Er will sich an die Verfolgung des Schwarzen Samurai machen, der sich zurückzog, als er Abi in die Arme läuft.
Abi fällt ein Stein vom Herzen. Er hat die Zusammenhänge erfaßt und sagt, wie froh er sei, daß Dorian noch lebe, er habe ja nicht gewußt, daß er sich hinter der Steiner-Maske verberge. Dorian brauche nicht zu befürchten, daß er sein Inkognito verrate...
Da trifft Coco ein. Eigentlich ist ja alles vorüber. Doch sie kann Dorian einen Gefallen tun. Dorian meint bedauernd zu Abi, daß er sein Wissen nicht behalten dürfe - und Coco hypnotisiert ihn, befiehlt ihm, alles zu vergessen, was in der letzten Stunde vorgefallen ist.
Als Abi wieder erwacht, weiß er nicht mehr, daß Steiner der DK ist. Irgendwie hat er aber das Gefühl, daß mit ihm manipuliert worden ist. Er verdächtigt Coco, daß sie ihm hypnotisch einen Teil seiner Erinnerung genommen hat und er denkt: Ich habe etwas über das Ver­brechen dieser beiden herausgefunden, deshalb machte mich Coco mundtot.
Das verstärkt nur sein Mißtrauen und seinen Haß. Er ist nur noch fester entschlossen, den beiden auf die Schliche zu kommen. Er will den Dämonenkiller rächen und weiß nicht, daß er damit nur gegen ihn arbeitet.
Für Dorian alias Steiner steht es nun fest, daß hier zwei dämonische Macht- und Interessengruppen aufeinandergeprallt sind. Olivaro und eine noch unbekannte Macht. Luguri kann es eigentlich nicht sein, denn der würde offen vorgehen.
Diese Überlegung teilt aber Coco ihren beiden Gefährten, Abi und Yoshi, mit. Steiner würde man solche Überlegungen nicht zutrauen.
Um Abis und Yoshis Mißtrauen nicht zu erwecken, soll Steiner aussagen, daß er von einer fremden Macht in den Unterschlupf der Freaks gelockt worden war. Er beginnt vor Angst zu schlottern, als er daran denkt, daß er womöglich geopfert hätte werden sollen.
Der Klub der Monster brennt ab. Die zu Mujinas gewordenen Freaks kommen alle um.

Zur Einleitung - Zum ersten Teil - Zur Übersicht

Kommentare  

#1 Andreas Decker 2014-06-16 10:57
Das ist kein besonders guter Roman. Mal davon abgesehen, dass der Leser keinen Augenblick lang das Gefühl hat, in Japan zu sein, hat der Autor ein paar Konzepte des Däkiuniversums nicht wirklich verstanden. Da verwandelt der Freak Jesse Menschen in Freaks? Äh, nein!

Auch andere Fehler hat keiner im Lektorat mitbekommen. Der Witzigste dürfte sein, dass die Rocker für einen Amerikaner für 100 Yen pro Mann einen Einbruch verüben sollen. Also für - damals - 30 US Cent pro Nase :D

Von Erzählperspektive hält Hess hier auch nicht viel, was zu ein paar sehr konfus geschilderten Szenen führt. Das Kapitel, das er in der Ersten Person aus der Sicht des Samurais schildert, ist auch flach und beliebig.

Die Idee, Abi Flindt zum Rächer der Betrogenen zu machen, ist anfangs ja vielleicht noch okay. Aber spätestens am Ende ist es einfach nur hinrissig, dass Coco ihn hypnotisiert. Gerade ist das Unternehmen gescheitert, weil die Rechte nicht weiß, was die Linke tut, und Dorian hat nichts Besseres zu tun, als genau diesen Zustand wieder herzustellen? Das ist keine dramatische Entwicklung, das ist nur Schwachsinn.
#2 Thomas Mühlbauer 2014-06-16 12:15
Ein weiterer von diesen wirren Romanen, die einen eher frustriert zurücklassen, weil sie jedes "Feuer" vermissen lassen. Hier zeigt sich erneut, dass Hess der falsche Mann für Grusel war, und wieder wurde ihm ein Exposé vorgesetzt, das es dem Schreiber nicht unbedingt leichter gemacht hat. Mit den Nummern 104 und 105 dräuen, nach einem Zwischenhoch, schon die nächsten dämonischen Gurken...
#3 Ringo Hienstorfer 2015-06-24 20:35
Interessant ist der Alternativtitel "Der Klub der Monster", wurde das Titelbild nämlich ursprünglich für R. Chetwynd Hayes Kurzgeschichtensammlung "The Monster Club" verwendet...ecx.images-amazon.com/images/I/51KyJ8QIbsL._SY344_BO1,204,203,200_.jpg

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