Als am 12. April 1983 die Neuauflage der Dämonenkiller-Serie startete, war ich hocherfreut, denn es bestand für mich die Chance, daß ich endlich das Ende des Baphomet-Zyklus (DK 130 – 149) in Heftformat erhalten könnte.
Leider wurde nichts daraus und das lag unter anderem daran, dass der Erich Pabel-Verlag auf eine glorreiche Idee kam.
Im Sinne des Jugendschutzes begann man damit, sämtliche (möglicherweise) jugendgefährdenden Stellen in den Dämonenkiller-Romanen zu entfernen.
Schauen wir uns mal an, was in DK-Roman Nr. 2 Das Henkerschwert gekürzt wurde:
Das Henkersschwert
Vampir-Horror-Roman-Nr. 27 (Dämonenkiller 2)
Seite 8, 1. Spalte, 7. – 9. Absatz
Die Frau bäumte sich auf.
Der Unheimliche drückte stärker zu, und die Augen der Frau bekamen einen fiebrigen Glanz. Die Iris wurde stecknadelkopfgroß und verschwand schließlich ganz. Innerhalb weniger Sekunden wurde die Haut der Frau welk; sie schien einzutrocknen. Das Haar fiel büschelweise aus; ihre Augen schlossen sich, und sie atmete langsamer.
Dieser Vorgang dauerte nur wenige Minuten. Die Gestalt des Unheimlichen straffte sich, richtete sich immer mehr auf.
"Ich bin wieder zum Leben erwacht", sagte der Unheimliche. "Ich, Bruno Guozzi. Ich habe eine Aufgabe zu erfüllen, und ich brauche Kraft."
Das Henkersschwert
Dämonenkiller-Neuauflage Nr. 002
Seite 8, 1. Spalte, 1. Absatz
Die Frau bäumte sich auf.
Die Gestalt des Unheimlichen straffte sich, richtete sich immer mehr auf.
"Ich bin wieder zum Leben erwacht", sagte der Unheimliche. "Ich, Bruno Guozzi. Ich habe eine Aufgabe zu erfüllen, und ich brauche Kraft."
* * *
Das Henkersschwert
Vampir-Horror-Roman-Nr. 27 (Dämonenkiller 2)
Seite 44, 1. Spalte, 2. – 4. Absatz
In seinem ganzen Leben hatte Dorian noch nie etwas Abstoßenderes gesehen. Das Gesicht war eine blutige Masse, in der sich daumendicke Würmer wie Blutegel festgesaugt hatten. Es war kein richtiges Gesicht, eher eine runde Scheibe, die durch die Würmer ein gesichtsähnliches Aussehen bekam. In der Mitte befand sich ein vogelartiger Schnabel, in den Dorian den Fingerknochen schob.
Einige Würmer bewegten sich auf seine Hand zu. Er drückte die Statue, die zum Leben erwacht war, gegen den Türstock und vergrub den Knochenfinger tiefer im schnabelartigen Mund. Zwei Würmer erreichten seine Hand und zuckten vor dem Knoblauchgestank zurück.
Die Figur bäumte sich auf. Dorian überwand seinen Ekel und drückte den Knochen noch tiefer in den Schnabel.
Das Henkersschwert
Dämonenkiller-Neuauflage Nr. 002
Seite 43, 1. Spalte, 1. – 3. Absatz
In seinem ganzen Leben hatte Dorian noch nie etwas Abstoßenderes gesehen. Es war kein richtiges Gesicht, eher eine runde Scheibe. In der Mitte befand sich ein vogelartiger Schnabel, in den Dorian den Fingerknochen schob.
Er drückte die Statue, die zum Leben erwacht war, gegen den Türstock und vergrub den Knochenfinger tiefer im schnabelartigen Mund.
Die Figur bäumte sich auf. Dorian überwand seinen Ekel und drückte den Knochen noch tiefer in den Schnabel.
* * *
Das Henkersschwert
Vampir-Horror-Roman-Nr. 27 (Dämonenkiller 2)
Seite 56, 2. Spalte, 2. – 4. Absatz
Höhnisch lachend kniete er neben der Bewußtlosen nieder, knöpfte ihren Mantel auf, legte sie auf den Bauch und zog ihr den Mantel aus. Dann drehte er sie brutal auf den Rücken, öffnete ihre weiße Bluse, hakte ihren Büstenhalter auf, zog den Reißverschluß ihres kurzen Rockes herunter und schob den Rock über ihre Schenkel.
Sekundenlang hielt er inne und starrte den halbnackten Körper an. Sie war schön; verdammt schön, dachte er. Doch er ließ sich nicht von den Reizen ihres Körpers aufhalten. Entschlossen zog er ihre Stiefel aus und riß die Strumpfhosen und das winzige Höschen herunter.
Coco war nun völlig nackt. Er drehte sie wieder auf den Bauch und holte aus seiner Manteltasche einen Strick. Innerhalb weniger Augenblicke hatte er ihr die Hände auf den Rücken gebunden. Das Mädchen begann sich leicht zu bewegen. Rasch drehte er sie um und klebte ihr ein Stück Pflaster über den Mund. Dann richtete er sich halb auf. Er keuchte. Der Atem stand wie eine weiße Wolke vor seinem Mund. Es war bitterkalt.
Das Henkersschwert
Dämonenkiller-Neuauflage Nr. 002
Seite 55, 2. Spalte, 10. Abatz bis Seite 56, 1. Spalte, 1. Absatz
Höhnisch lachend kniete er neben der Bewußtlosen nieder, knöpfte ihren Mantel auf, legte sie auf den Bauch und zog sie aus. Dann drehte er sie auf den Rücken.
Sekundenlang hielt er inne und starrte sie an. Sie war schön; verdammt schön, dachte er. Doch er ließ sich nicht von den Reizen ihres Körpers aufhalten.
Coco war nun völlig nackt. Er holte aus seiner Manteltasche einen Strick. Innerhalb weniger Augenblicke hatte er ihr die Hände auf den Rücken gebunden. Das Mädchen begann sich leicht zu bewegen. Rasch drehte er sie um und klebte ihr ein Stück Pflaster über den Mund. Dann richtete er sich halb auf. Er keuchte. Der Atem stand wie eine weiße Wolke vor seinem Mund. Es war bitterkalt.
* * *
Das Henkersschwert
Vampir-Horror-Roman-Nr. 27 (Dämonenkiller 2)
Seite 63, 1. Spalte, 5. Absatz bis Seite 63, 2. Spalte, 9. Absatz
Wieder schlug Coco zu. Diesmal traf sie die Schulter. Die Knochen splitterten.
Der Untote heulte wütend auf und ließ Dorian los.
Cocos Gesicht war gerötet, und ihre Augen blitzten. Ihre weiße Bluse war voll schwarzer Blutspritzer. Wie eine Rachegöttin stand sie vor dem Untoten.
Die Wut und die Angst um Dorian verliehen ihr übermenschliche Kräfte.
Der Untote hatte sich halb aufgerichtet, als das Schwert wieder auf ihn niedersauste. Diesmal spaltete es dem Monster den Schädel bis zum Nasenbein.
Guozzi stieß einen fürchterlichen Schrei aus und rollte zur Seite. Doch er war noch nicht tot. Trotz der fürchterlichen Verletzung stand er nochmals auf. Schwarzes Blut rann über sein Gesicht, ein Auge hing aus der Höhle. Der Anblick war nichts für schwache Nerven.
Dorian sprang hoch.
"Danke", sagte er zu Coco und packte das Schwert.
"Du mußt ihm den Schädel abschlagen", sagte Coco.
Dorian nickte. Der Untote stand schwankend vor ihm und griff mit beiden Händen nach ihm. Doch diesmal war Dorian vorsichtiger. Er umtänzelte das Ungeheuer und wartete auf seine Chance. Er wollte sich nicht noch einmal in die Reichweite der langen Arme begeben. Immer wieder deutete er einen Schlag an, wich aber blitzschnell zur Seite.
"Versuche ihn abzulenken!" rief er Coco zu.
Sie sah sich suchend um, dann fiel ihr Blick auf die Bar. Sie holte einige Gläser und Flaschen heraus, die sie dem Untoten ins Gesicht warf. Dorian tänzelte noch immer hin und her. Einmal kannte er mit einem Schlag dem Untoten den rechten Unterarm abtrennen.
Schließlich taumelte Guozzi an ihm vorbei. Auf diese Gelegenheit hatte Dorian gewartet. Er hob das Schwert und ließ es niederkrachen. Sein Schlag war so gewaltig gewesen, daß er selbst in die Knie ging.
Die scharfe Schneide des Schwertes traf den Halswirbel und trennte den häßlichen Schädel vom Rumpf. Der Untote brach zusammen, und der Kopf kullerte über den Spannteppich.
Dorian ließ das Schwert fallen und blieb knien. Er atmete schwer.
Coco trat neben ihn und legte ihre Hände auf seine Schultern.
"Danke, Herr Helnwein", sagte sie leise. "Danke für Ihr Geschenk."
"Ohne das Schwert wären wir verloren gewesen", sagte Dorian und stand auf.
Das Henkersschwert
Dämonenkiller-Neuauflage Nr. 002
Seite 63, 1. Spalte, 4. Absatz bis Seite 63, 2. Spalte, 7. Absatz
Wieder schlug Coco zu. Diesmal traf sie die Schulter.
Der Untote heulte wütend auf und ließ Dorian los.
Cocos Gesicht war gerötet, und ihre Augen blitzten. Ihre weiße Bluse war voll schwarzer Blutspritzer. Wie eine Rachegöttin stand sie vor dem Untoten.
Die Wut und die Angst um Dorian verliehen ihr übermenschliche Kräfte.
Der Untote hatte sich halb aufgerichtet, als das Schwert wieder auf ihn niedersauste. Diesmal spaltete es dem Monster den Schädel.
Guozzi stieß einen fürchterlichen Schrei aus und rollte zur Seite. Doch er war noch nicht tot. Trotz der fürchterlichen Verletzung stand er nochmals auf. Schwarzes Blut rann über sein Gesicht. Der Anblick war nichts für schwache Nerven.
Dorian sprang hoch.
"Danke", sagte er zu Coco und packte das Schwert.
"Du mußt ihm den Schädel abschlagen", sagte Coco.
Dorian nickte. Der Untote stand schwankend vor ihm und griff mit beiden Händen nach ihm. Doch diesmal war Dorian vorsichtiger. Er umtänzelte das Ungeheuer und wartete auf seine Chance. Er wollte sich nicht noch einmal in die Reichweite der langen Arme begeben. Immer wieder deutete er einen Schlag an, wich aber blitzschnell zur Seite.
"Versuche ihn abzulenken!" rief er Coco zu.
Sie sah sich suchend um, dann fiel ihr Blick auf die Bar. Sie holte einige Gläser und Flaschen heraus, die sie dem Untoten ins Gesicht warf. Dorian tänzelte noch immer hin und her.
Schließlich taumelte Guozzi an ihm vorbei. Auf diese Gelegenheit hatte Dorian gewartet. Er hob das Schwert und ließ es niederkrachen. Sein Schlag war so gewaltig gewesen, daß er selbst in die Knie ging.
Die scharfe Schneide des Schwertes traf den Halswirbel. Der Untote brach zusammen, und der Kopf kullerte über den Spannteppich.
Dorian ließ das Schwert fallen und blieb knien. Er atmete schwer.
Coco trat neben ihn und legte ihre Hände auf seine Schultern.
"Ohne das Schwert wären wir verloren gewesen", sagte Dorian und stand auf.
Das waren die Kürzungen in DK-Neuflage Nr. 2, in der nächsten Folge kommen die Kürzungen von Dämonenkiller-Neuauflage Nr. 3 "Der Puppenmacher" von Ernst Vlcek dran…
Kommentare
Ich habe mich damals über die DK-Neuauflage zuerst sehr gefreut, aber nach einiger Zeit sind mir die Kürzungen doch auf den Keks gegangen. Ich dann nur noch die LKS gelesen und mir lieber die Hefte der Erstausgabe herausgesucht und sie dann gelesen.
Was den Titel angeht, so wollte man bestimmt einen reisserischen Titel als wenn man die Serie ganz einfach Dorian Hunter genannt hätte. Ich denke mal man wollte sich von Serien wie John Sinclair oder Professor Zamorra distanzieren die ja immer den Haupthelden im Titel hatten. Und als man die Neuauflage gestartet hatte, war der Markt ja schon mit Gruselromaen überfüllt. Deshalb beliess man es dann bei dem Haupttitel obwohl es mich nicht gewundert hätte, wenn man den Titel umgeändert hätte.
Kurt Luif auf der Leserkontaktseite von DK-Neuauflage Nr. 146 folgendes über die Kürzungen geschreiben:
"Das Abschwächen von brutalen und blutigen Szenen ist unbedingt notwendig, damit es keinen Ärger mit der Bundesprüfstelle gibt. Alle Manuskripte werden von einem Rechtsanwalt gelesen, der alle Stellen streicht, die, man möglicherweise als „jugendgefährdend“ einstufen könnte. Dieser gute Mann arbeitet für meinen Geschmack ein wenig zu viel mit dem Rotstift. Blut schätzt er nicht. Dieses Wort sollte eigentlich überhaupt nicht verwendet werden. Seit vielen Jahren kursiert in der Branche folgendes Gerücht: Ein Autor wagte zu schreiben „Blutrot ging die Sonne unter", daraus wurde dann „Rot ging die Sonne unter". Es geht aber konkret zu weit, daß geschichtliche Tatsachen einfach gestrichen werden. In der Nr. 138 (Die Pestburg) wird die Schreckensherrschaft des Fürstbischofs von Würzburg mehr als harmlos geschildert, hätte ich gewagt es realistischer zu schreiben, dann wäre dieser Roman vermutlich nie veröffentlicht worden. Aber der Satz „Vergangene Woche waren zwei einjährige Knaben hingerichtet worden“, war für den Anwalt schon zu stark, denn dieses und andere Tatsachen wurden gestrichen. So sind die meisten Autoren völlig verunsichert, denn niemand weiß eigentlich wie weit er gehen darf, ohne die Jugend zu gefährden."
Das mit dem Titel war von mir eigentlich ironisch gemeint ;)
Sie basieren auf der Erstauflage, zusätzlich sind noch zwei Romane eingefügt worden, nämlich einmal "Der Schwarze Hengst" (DK-Neuauflage NR. 34) und zweitens das DK-Taschenbuch 22 "Die Folterkammer" (ein Michele da Mosto-Abenteuer).
Leider gab es auch in der Zaubermond-Überarbeitung Kürzungen siehe mein Artikel
www.zauberspiegel-online.de/index.php/phantastisches/gedrucktes-mainmenu-147/23478-eine-legende-wird-vierzig-jahre-alt-die-textveraenderungen-in-den-dorian-hunter-buechern