Klassisch Griechisch: Dying to live – vom Überleben unter Zombies
Klassisch Griechisch
Dying to live – vom Überleben unter Zombies
Dass es hier Parallelen zu einer in Serie gegangene Verfilmung einer Comic-Reihe gibt, lassen wir einfach mal dahin gestellt. Dies ist ohnehin unübersehbar, und für diese Rezension - die sich nur mit der Umsetzung des Themas und vor allem mit seiner Wirkung auf den Leser befasst – zweitrangig und irrelevant.
Dem Autor gelingt es nämlich, trotz der eingangs schon erwähnten Ähnlichkeit , etwas durchaus Eigenständiges zu entwickeln: er fügt dem eher überstrapazierten Thema „Die-Toten-fressen-die-Lebenden“ eine neue Nuance hinzu.
Kreuzt er anfangs noch durchaus (vermutlich ganz bewusst um den Leser erst einmal einzufangen) im Fahrwasser der sattsam bekannten Klassiker, führt er schon bald eine subtile aber dennoch radikale Kursänderung durch. In seinem Roman geht es nämlich nicht lediglich darum, der Bedrohung (durch Kopfschuss) Herr zu werden, nein, er wirft auch einen sehr tiefen und einfühlsamen Blick in das Innere der Handelnden.
Und genau hier liegt auch seine Stärke, wenngleich ihn seine akademische Vergangenheit leider manchmal etwas zu schwatzhaft und belehrend wirken lässt.
Ganz in der Tradition der klassischen griechischen Komödien – einem Bühnenwerk mit meist komischen Wirkungen und in der Regel glücklichem Ausgang – lässt Paffenroth den Roman dann auch mit einer überraschenden Apotheose enden.
Das Erstlingswerk eines Religionswissenschaftlers (!) dem es hier tatsächlich gelingt, akademische Ansichten und Ideen im Szenario der Populär-Kultur scheinbar spielerisch abzuhandeln.
Leider sinkt die Qualität der Serie ab dem zweiten Band schon ganz stark ab. Der Nachfolgeband ist schlichtweg langweilig, dumm und uninspiriert. Ein dritter Band erschien dann auch gar nicht mehr auf Deutsch.
Anscheinend hat der Verlag den Autor auch inzwischen komplett aus dem Programm genommen…
Ich vergebe 5 von 5 Kopfschüssen
Dying to live