Ohne Schnickschnack - Das Insekt
Ein sehr ungewöhnlicher Roman von Graham Masterton in knapper und trockener Sprache erzählt, teils in sehr kurze Kapitel aufgeteilt. Ohne viel Schnickschnack. Ohne viel Drumherum.
Sieht man von diversen Kochrezepten mal ab; diese stören den Fluss der Erzählung aber keineswegs, sondern runden diesen vielmehr ab.
Kein Selbstzweck also.
Weiter im Text.
Bis kurz vor Schluss passiert eigentlich nicht sehr viel, der Autor schildert vielmehr hauptsächlich das frustrierende und graue Dasein seiner Hauptfigur, der Cleanerin (Tatortbereinigerin) Bonnie Winter.
Eigentlich nur eine reine und nüchterne Beschreibung des Szenarios, vor dessen Hintergrund sich das Grauen der Story abspielt. Klingt jetzt nicht so interessant, ist es aber.
Masterton gelingt dies nämlich so geschickt und gekonnt, dass das Lesen keine Minute langweilig wird.; Im Gegenteil, man kann nicht mehr aufhören: Seite um Seite muss gelesen werden und es wird munter weitergeblättert, so dermaßen real und fesselnd ist die Atmosphäre der Erzählung.
Das titelgebende Thema wird übrigens dann auch ganz schnell zur Nebensache; der Autor verliert es aber dennoch nie aus den Augen: geschickt wird immer wieder ein weiteres Detail eingeflochten, so dass der Leser immer wieder daran erinnert wird, dass er den Insekten-Thriller liest, und kein Beziehungsdrama.
Die Story nimmt übrigens gegen Ende eine gänzlich unerwartete und völlig überraschende Wendung und lässt den Leser verdutzt zurück.
Absolute Leseempfehlung!
Ich habe das Buch an einem Abend durchgelesen.
Ich vergebe 5 von 5 Kokons.
Das Insekt
Kommentare
Masterton halte ich eh hier in Deutschland für unterschätzt, denn wenn er richtig loslegt, dann kann er mich mehr packen als Stephen King.