»Tony Ballard« revisited - Teil 16: Wehrhaftes Weibsvolk
»Tony Ballard« revisited
Teil 16: Wehrhaftes Weibsvolk
Wenn es auch grundsätzlich lobenswert erscheint, dass man als Leser über wichtige Ereignisse auf dem Laufenden gehalten wird, so kann man es damit natürlich auch übertreiben. So wird auch im
Wenn man sich dann allerdings die etwas dünne Handlung dieses Romans anschaut, wundert man sich zumindest nicht darüber, dass der Autor hier etwas strecken musste. Dabei hätte man aus dem Stoff durchaus etwas machen können. Immerhin tauchen hier gleich zwei neue Figuren auf, zum einen Thar-pex, ein weiterer Bewohner der „Welt des Guten“ und zum anderen die Tigerfrau Agassmea, deren Spur er bis zu einem verlassenen U-Bahn Tunnel auf der Erde verfolgt. Dass die beiden Kontrahenten sich erst am Ende begegnen, ist zwar noch nachvollziehbar, dass sich ein Tony Ballard dann aber erst einmal mit einer „Horror-Hand“ herumschlagen muss, welche einem der Opfer der Tigerfrauen (welche auch als „goldene“ Amazonen auftreten) abgeschlagen wurde, wirkt dann eher störend.
Ebenso wie die Tatsache, dass er es nicht einmal schafft, die Hand zu zerstören und von seiner Freundin gerettet werden muss. Überhaupt stellt man sich die Frage nach dem Sinn des Ganzen. Da wird also dem Gefangenen der Tigerfrauen die Hand abgeschlagen, worauf dann eine schwarzmagische Variante um den liegengebliebenen Ring des Opfers herum entsteht, aber auch am Handgelenk des Mannes wächst ein solches Exemplar nach.
Nachdem Vicky schließlich Hand Nr. 1 verbrannt hat, geht auch Hand Nr. 2 in Flammen auf. Und als wäre das noch nicht verwirrend genug, erfahren wir noch, dass die Amazonen sich nicht nur in Tigerfrauen verwandeln können (von Wertigern ist hier nicht die Rede), sondern auch befähigt sind, ihre Opfer in sogenannte „Roboter des Grauens“ zu verwandeln, welche dann ebenfalls mit einem Raubtiergebiss ausgestattet die Gegend unsicher machen. Dabei hätten die Tigerfrauen als Gegner den Roman durchaus tragen können. So kann dann auch erst der Schlusskampf gegen die wandlungsfähigen Amazonen am Ende des Romans wirklich überzeugen. Das ist durchaus actionreich und packend geschildert. Da sieht man schon mal darüber hinweg, dass Kollege Thar-pex genau zur richtigen Zeit am richtigen Ort auftaucht, um dem wieder mal völlig hilflosen Ballard und dem nicht sehr hilfreichen Pater Severin beizustehen. Wie er das angestellt hat? Nun, er hat die „Tigerstrahlung“ wahrgenommen, welche der Gegner verströmt…
Davon abgesehen verfügt natürlich auch dieses angehende Mitglied des Weißen Kreises über spezielle Fähigkeiten, wie etwa jene, sich blitzschnell fortzubewegen, was dem Leser gleich zu Anfang des Romans am Beispiel einiger vorlauter Rocker vorgeführt wird.
Am Ende kann Agassmea natürlich entkommen und vergrößert somit den Feindeskreis des Teams, ebenso wie Thar-pex - wer hätte etwas anderes vermutet - den Weißen Kreis vergrößert. Zwar könnte sie ebenso gut in ihre Dimension zurückkehren, bleibt aber - so vermutet man - aus „reinem Trotz“ auf der Erde…
wieder sehr oft und sehr ausführlich auf diverse Schlüsselbegriffe und Namen eingegangen. Das kann durchaus sinnvoll sein, um Neuleser über die zurückliegenden Ereignisse in Kenntnis zu setzen. Wenn aber - wie im Falle des vorliegenden Romans - ein Frank Esslin gar nicht auftaucht und auch kein relevanter Bezug zu der entsprechenden Handlung (etwa die Höllenpillen oder die Verbindung mit Yora) erkennbar ist, macht es schon weniger Sinn, zumal hier nicht von ein paar Zeilen die Rede ist, sondern auch gern mal eine halbe Seite dafür draufgeht.
Die Horrorhand schien Augen zu haben.
(TB 33 / S.31)
„Willst du auch aus ihnen Diener machen?“
Agassmea schüttelte den Kopf. „Nein. Diese frechen Eindringlinge werden wir fressen.“
(TB 33 / S.60)
Um zu sterben verbündete er sich mit der Hölle und mietete sich einen Ghoul.
(TB 33 / S.66)