»Tony Ballard« revisited - Teil 21: Shlaaks? Shlaaks!
»Tony Ballard« revisited
Teil 21: Shlaaks? Shlaaks!
Wenn man sich in der Ballard - Serie auf eines stets verlassen konnte, dann dass der gute AF Morland die vielen Rätsel und Probleme seiner Figuren nicht allzu lange ungelöst lassen würde. So hat der geneigte Leser sich nach dem Genuss des Kull - Doppelbandes (37,38) beispielsweise gefragt, wie es denn nun mit Lance Selby weiter geht, der seit dem Angriff auf den Industriellen Tucker Peckinpah von Roxane sozusagen auf Eis gelegt wurde und dem bislang niemand helfen konnte. Noch etwas länger wartet man allerdings darauf, dass Fystanat, ein noch recht frisches Mitglied des Weißen Kreises, von seiner Lähmung befreit wird.
Als Gegenleistung verlangt er nur einen schnellen Tod. Ballard zögert nicht lange, erfährt aber nur ein paar vage, kryptische Andeutungen. Diese führen ihn und Silver dann letztlich aber doch an die richtige Stelle, nämlich zu den „Drei Tornados“, einer Gruppe von Artisten, bei denen es sich aber tatsächlich um „neutrale“ Dämonen handelt. Da diese auf die Schnelle nicht erreichbar sind, beschließt man zunächst mal ihren Wohnwagen zu durchstöbern, welcher allerdings mit einer magischen Falle gesichert ist, in die - wie sollte es anders sein - natürlich wieder mal Ballard tappt. Anschließend weiß er, wie Fystanat sich fühlen muss, denn sein Arm scheint unwiederbringlich gelähmt und nur Silver kann ihn mit seiner Magie davon befreien. Da fragt man sich natürlich, warum dieser Alleskönner (zuletzt durften wir ja sogar erleben, wie er einen Zweitkörper entstehen ließ) das nicht auch bei Fystanat versucht hat, zumal der auch nur von ein paar Monsterratten gebissen wurde, aber das wäre natürlich zu einfach.
Nachdem dann ein bisschen gekämpft und anschließend alle Missverständnisse beseitigt wurden, erfährt man von den neutralen Dämonen, dass nur das Gift der Schlangenhände einer ganz bestimmten Dämonenart die Lähmung aufheben kann: Die Rede ist natürlich von den Shlaaks, die einem Silver zwar ein Begriff sind, von denen ein Tony Ballard aber noch nie gehört hat. Kein Wunder, schließlich hat der Autor sie gerade erst erfunden und in seinen kleinen Serienkosmos eingefügt… Warum zum Teufel nun diese Shlaaks, welche eigentlich als Skelette in Erscheinung treten, unbedingt Schlangenhände haben und warum sie ausgerechnet jetzt eine „Shlaaks - Kolonie“ in London gründen müssen, fragt man sich erst gar nicht, sondern macht sich erst mal wieder auf den Heimweg - um festzustellen, dass Vicky Bonney es sich mal wieder in den hübschen Kopf gesetzt hat, auf eigene Faust einem Shlaak gegenüberzutreten.
Dann gib es da noch den Silberdämon Metal, welcher sich mit den Shlaaks zusammentut, um sich an Silver für den „Mord“ an seiner Gefährtin Arma zu rächen. Sein Plan: Er will Roxane entführen, um ein kompliziertes Ritual mit ihr durchzuführen, welches - wenn alles klappt - die weiße Hexe in Arma verwandelt. Allerdings hat an dieser Stelle wohl niemand geglaubt, dass es ihm gelingt, sein Vorhaben bereits in diesem Zweiteiler in die Tat umzusetzen. Dass es später sogar einen Fünfteiler (den „Roxane“ Zyklus) zu diesem Thema geben wird, konnte natürlich noch niemand ahnen. Und so wundert man sich auch eher weniger, als die Shlaaks gegen Ende dieses von der Handlungsfülle her wirklich beachtlichen, durchaus packenden ersten Teils beschließen, auf die Zusammenarbeit mit dem arroganten Silberdämon zu verzichten und doch lieber ihr eigenes Süppchen zu kochen. Welche Folgen das hat, erfährt man dann in dem , der von der Handlungsfülle sogar noch eine Schippe drauf legt. Fast könnte man anmerken, dass der gute AF es hier etwas übertreibt, denn neben der Auseinandersetzung mit den Shlaaks, welche natürlich wie immer auch in einer Nebenhandlung (um ein paar Altmetalldiebe) erzählt wird, gibt es da natürlich immer noch den bösen Silberdämon Metal. Nachdem dieser den verräterischen Shlaak besiegt hat, stellt die durch das Shlaakgift geschwächte Roxane kein nennenswertes Problem mehr dar und er kann sie ohne Gegenwehr verschleppen und flößt ihr dann sogar bereits den ersten Schluck des Höllennektars ein, durch den die weiße Hexe nach und nach zu Arma werden soll. Wie das genau vonstatten geht, wird nicht weiter erklärt, das Gebräu wird halt mal eben aus dem Hut gezaubert und funktioniert dann auch, ebenso wie das ominöse „Tal der Gesichter“, in dem Roxanes Umwandlung später vollendet werden soll.
Wobei der Zauber aus dem Hut in diesem Fall der Spannung und Dramatik keinen Abbruch tut. Wie bereits im Fall des auf Eis gelegten Lance Selby zeigt der Autor auch hier, nur kurze Zeit später, dass man bei ihm mit allem rechnen muss. Man kann und darf an dieser Stelle erwähnen, dass er spätestens jetzt in seinem eigenen kleinen Universum abgekommen ist.
Doch auch mit den Drei Tornados geht es hier bereits weiter. Diese haben es sich tatsächlich überlegt, ihren neutralen Status abzulegen und die Seiten zu wechseln. Während Arrac, der Anführer des Trios sich auf den Weg macht, um dies dem Weißen Kreis mitzuteilen, bekommen die anderen beiden allerdings unangemeldeten Besucht von Asmodis, dem diese Entscheidung naturgemäß überhaupt nicht in den Kram passt. Einerseits verständlich, dass er dem Trio dann aber vorwirft, sie hätten sein Vertrauen missbraucht, erscheint dann doch leicht übertrieben. Schließlich muss bei einer neutralen Haltung damit gerechnet werden, dass es, auch bedingt durch Einflüsse von außen, Tendenzen in die eine oder andere Richtung geben kann.
Doch sei es wie es sei, auch diese Handlungsebene verschlingt natürlich ein paar weitere Seiten und so bleibt am Ende für Ballard und Silver nur der finale Kampf gegen die im Entstehen begriffene Shlaak Kolonie, um zeigen zu können, was in ihnen steckt. Leider erweisen sich die Shlaaks, welche ja auch lähmende Eispfeile verschießen können, nicht nur zahlenmäßig überlegen und so muss dann am Ende und in letzter Sekunde der „Weiße Kreis“ eingreifen um das Blatt zu wenden. Allerdings werden nicht alle Shlaaks vernichtet, da man ja - wir erinnern uns - das Gift aus den Schlangenfingern benötigt, um Fystanat endlich zu heilen. Das geschieht und gelingt dann auch und man kann sich entspannt zurücklehnen und sagen: Whow, ein wirklich guter und spannender Doppelband. Da sieht man über den doch etwas unfreiwillig komischen Prozess der Giftgewinnung hinweg, bei dem die Schlangenfinger eines Shlaaks regelrecht „gemolken“ werden…
erhält man nun endlich einen Hinweis, wie dem armen Kerl geholfen werden kann. Vielmehr wird Ballard von einem mysteriösen Anrufer zum Haus eines sterbenden Dämons gelotst, welcher gewillt ist, ihm diesen Hinweis zu geben.
Dann ging er zum Gegenangriff über, denn er wollte Roxanes Energie fressen.
(TB 42 / S.12 / 14)
Er war scharf auf Roxanes starke Energie.
(TB 42 / S.14)
Der Höllennektar floss in ihren Mund, glitt über ihre Zunge und stürzte sich förmlich in ihre Kehle.
(TB 42 / S.61)
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